Revenge over Love

Per sam_pak

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Jemand hat deine Eltern ermordet und du hast dich versteckt, vor Angst. Dieser Jemand hat dich nicht gesehen... Més

Prolog
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Per sam_pak

Soooo ihr Schlawiner. Habe jetzt ein etwas längeres Kapitel geschrieben (5 Seiten), weil ihr mich ja nicht in Ruhe gelassen habt, hahaha :DD Also viel Spaß beim Lesen! xD <3

>> Du wolltest mich sprechen. <<, sprach ich das Offensichtliche aus. Ich war immer noch verwirrt wegen der Sache mit seinen Augen.

>> Können wir raus gehen? Hier sind zu viele Leute. <<, meinte er. Ich nickte und folgte ihm hinaus.

Er schlug die Richtung zu dem Rosengarten ein. Was hatte er bloß mit diesem Garten? Okay, ja. Man konnte Rosen mögen, aber warum befand er sich dort so oft?

Vielleicht aus demselben Grund aus dem ich auch schon so oft dort gewesen bin? , ging es mir durch den Kopf. Ich führte jetzt auch noch Selbstgespräche. Na super.

Kurz vor einer Sitzbank blieb Ethan stehen und drehte sich zu mir um. Ich hasste es wenn Männer vorausliefen.

>> Ist es jetzt ruhig genug für dich? <<, fragte ich ihn. Mein Sarkasmus war nicht zu überhören.

Er lächelte mich schief an. >> Ja. Danke der Nachfrage. <<

Ich hob meine linke Augenbraue und musterte ihn. Seine Augen waren definitiv grün! Nicht hellblau oder sonst irgendeine Mischung aus Blau! Sie waren grün. Ich war doch nicht blind!
Aber ich hatte schon eine Idee wie ich es herauskriegen würde.

>> Also. Über was wolltest du mit mir reden? <<, fragte ich ihn direkt. Ich wollte nicht um den heißen Brei herum reden.

>> Ich habe mir etwas überlegt. <<, antwortete er und sah mich irgendwie hoffnungsvoll an. Ich runzelte die Stirn und wartete.

>> Naja, unsere ersten Treffen waren nicht sonderlich...<<
>> Normal? <<, beendete ich seinen Satz. Ethan grinste und lachte kurz auf.
>> Ja, normal. So kann man das auch ausdrücken. <<
>> Was ist so schlimm daran? <<, fragte ich ihn.
>> Es ist nicht schlimm, nur... um mein Versprechen einhalten zu können fände ich es besser, wenn wir von vorne anfangen könnten. <<
>> Dein Versprechen? <<
>> Na, dass ich nicht schon wieder versuche dich zu küssen. <<, antwortete er etwas beschämt und sah weg. Jetzt war ich diejenige die grinste.
>> Ach, ja. Stimmt. <<

Er nickte bloß und sah mich dann wieder an. Er war irgendwie ganz süß, wenn er sich schämte.

Was? Süß? Hör auf sowas zu denken! , ermahnte ich mich. Er ist dein Feind!

Das Grinsen auf meinem Gesicht verschwand und ich sah ihn mit ernstem Blick an.

>> Was wäre so anders, wenn wir von vorne anfangen würden? <<, fragte ich ihn schließlich.

>> Ich würde mich dir ganz normal vorstellen und hoffen, dass du es auch tust. <<

>> Was wenn nicht? <<, fragte ich ihn herausfordernd.

Ethan hob seine rechte Augenbraue und lächelte nun wieder. >> Dann tue ich alles in meiner Macht stehende dafür dich besser kennenzulernen. <<, antwortete er. Seine Lippen lächelten zwar, aber sein Blick war voller Ernsthaftigkeit. Solch einen Ausdruck hatte ich noch nie in seinen Augen gesehen. Woher kam das so plötzlich?

>> Wieso würdest du alles dafür tun? <<, fragte ich ihn schließlich und ging einen Schritt auf ihn zu. >> Immerhin kennst du mich überhaupt nicht und willst trotzdem alles in deiner Macht stehende tun, um mich besser kennenzulernen? <<

Ethan kam ebenfalls einen Schritt näher, sodass wir uns dicht gegenüber standen. Er sah zu mir herunter, direkt in meine Augen. Ich hielt seinem intensiven Blick stand.

Plötzlich spürte ich seine Finger über meine Wange streichen und eine Gänsehaut bildete sich auf meinem Körper. Ich schloss ganz kurz die Augen und öffnete sie dann wieder. Ein komisches Gefühl stieg in mir auf. Was war das? Ich konnte das Gefühl nicht zuordnen, weil ich so etwas noch nie empfunden hatte. War es etwas Gutes oder Schlechtes? Ich war verwirrt, aber ließ mich trotzdem auf den Moment ein.

>> Weil etwas zwischen uns ist. <<, flüsterte Ethan und beantwortete somit meine Frage. >> Ich weiß nicht was. Aber da ist etwas. Und ich will herausfinden was es ist. <<

Ich glaubte ihm. Ich wusste aus Gefühl heraus, dass er die Wahrheit sagte.

>> Gut. <<, sagte ich bloß, umklammerte sanft seine Hand und entfernte sie von meinem Gesicht. Überrascht sah er mich an. >> Lass uns von vorne anfangen. <<

Ethan grinste mich an und entfernte sich langsam von mir. Ich lächelte. Wir sahen uns ununterbrochen in die Augen.

>> Ethan! <<, hörten wir plötzlich jemanden rufen und schreckten auf. Wir drehten uns in die Richtung aus der die Stimme gekommen war.

Sofort wich das Lächeln aus meinem Gesicht, der nun einen genervten Ausdruck annahm.

>> Was ist, Lindsey? <<, fragte Ethan sie, als sie mit ihren viel zu hohen High Heels zu uns stakste.

Sie sah ziemlich wütend aus. Wahrscheinlich gefiel es dem Blondchen nicht mich mit Ethan zusammen zu sehen. Umso mehr stieg meine Schadenfreude.

>> Dein Vater fragt nach dir. <<, antwortete sie und kreuzte ihre Arme vor der Brust. >> Er ist total genervt und will dich sofort bei sich haben. <<

Unbemerkt horchte ich auf.

>> Wieso, was ist los? <<, fragte Ethan. Er klang ein wenig besorgt, aber auch genervt.

>> Ich weiß es nicht. Er wollte es mir nicht sagen. <<, antwortete sie und klang dabei beleidigt.
>> Leo sollte es wissen. <<, fügte Lindsey dann noch hinzu.

Ethan seufzte laut. >> Okay. Wo ist Vater gerade? <<

Als er das Wort Vater sagte, betonte er es irgendwie so... herablassend. Oder hatte ich mich verhört?

>> In seinem Büro, im rechten Flügel. <<

>> Gut, danke. <<, sagte Ethan und wandte sich dann mit einem leichten Lächeln zu mir. >> Wir sehen uns später. <<

Ich nickte bloß und erwiderte sein Lächeln. Er drehte sich nun um, nickte Lindsey kurz zu und verließ den Rosegarten. Ich blickte ihm noch ein paar Sekunden hinterher, bevor ich mich ebenfalls zum Gehen wandte.

>> Hier geblieben. <<, hörte ich jedoch eine piepsige Stimme hinter mir sagen. Mit gerunzelter Stirn drehte ich mich zu Lindsey um. Was wollte die denn jetzt?

>> Sag mir auf der Stelle was du von Ethan willst und wieso er sich mit dir überhaupt abgibt! <<, rief sie in einem befehlenden Ton. Ernsthaft jetzt? Ich grinste sie an und konnte mich nicht halten.
Ich lachte kurz auf und ging auf sie zu.
>> Ich wüsste nicht was dich das angeht. <<

Lindsey wich kurz zurück und sah mich irgendwie...überrascht an. Dann runzelte sie die Stirn und musterte mich.

>> Wo genau hast du in Spanien gewohnt. Antworte mir. <<, befahl sie wieder und sah mir dabei direkt in die Augen. Ich hielt ihrem Blick stand und bemerkte, dass sich etwas in ihren Augen änderte als sie versuchte mich herumzukommandieren. Ihre blauen Augen wurden dunkler.

Ich kniff leicht die Augen zusammen und musterte ihr Gesicht.
>> Wie bitte? <<, fragte ich sie. Ich wollte etwas ausprobieren.

>> Sag mal bist du schwerhörig oder was? Sag mir sofort wo genau du in Spanien gewohnt hast! <<

Schon wieder dieser intensive Blick, wobei sich ihre Augenfarbe verdunkelte.

>> Wieso willst du das wissen? <<, fragte ich sie genervt. Irgendetwas an ihr war seltsam. Aber ich wusste noch nicht was es war.

Wieder sah sie mich so überrascht an.

>> Was zur Hölle... <<, murmelte sie und musterte mich diesmal von oben bis unten.

Dann entspannte sich ihr Gesicht auf einmal und Lindsey kam einen Schritt auf mich zu. Sie war zwar ein wenig kleiner als ich, aber trotzdem konnte sie mir direkt in die Augen sehen.

>> Ich weiß nicht was es mit dir auf sich hat, aber ich verspreche dir ich werde es herausfinden und dich zunichtemachen. <<, drohte sie mir.
Ich grinste sie leicht an und kam ihr noch näher.
>> Catch me if you can. <<, sagte ich und ging dann an ihr vorbei, wobei ich leicht ihre Schulter anrempelte und den Garten verließ.

Ich wusste, dass es nichts Gutes war sie so dermaßen zu provozieren, aber irgendwie hatte ich mich nicht halten können.

Was war bloß in mich gefahren? Ein Überlegenheitskomplex? Mutierte ich jetzt etwa auch noch zu den arroganten Snob-Bitches die sich ständig als Konkurrenz sahen? Oder war es einfach der Hass in mir, der sich jedes Mal ausbreitete wenn ich das Blondchen sah?
Ich musste mich definitiv besser unter Kontrolle halten! Sonst würde meine Tarnung bald schon auffliegen.

----------------------------------

>> Reich mir mal bitte das kleine Handy. <<, bat ich Rubin, als sie auf dem Bett saß und mich beobachtete. Ich lief auf und ab. Zwar hatte ich es für Notfälle aufgehoben, aber das hier war so etwas wie ein Notfall.

Rubin gab mir das Handy und ich tippte die mir allzu bekannte Nummer ein.

Es klingelte ein paar Sekunden bevor er abhob. >> El? <<, ertönte Harpers Stimme am anderen Ende der Leitung. Er klang überrascht und erfreut zugleich.

>> Hey Harper. <<, begrüßte ich ihn freundlich. Jetzt schien er noch überraschter zu sein. Was denn? War ich sonst immer wirklich so unfreundlich gewesen?

Harper antwortete erst nach ein paar Sekunden. >> Spreche ich wirklich mit El? <<

>> Ja, Harper. Das tust du. <<, antwortete ich leicht genervt. Er lachte auf.

>> Okay. Ich glaube die Gesellschaft dort tut dir nicht gut. Wo ist meine unfreundliche, ernste und genervte El abgeblieben? <<
Ich seufzte leise. Ja, wo war sie eigentlich abgeblieben?
>> Hör zu. Ich habe keine Zeit dafür. Du musst etwas für mich tun. <<
Harper hörte sofort auf zu lachen und wurde wieder ernst. >> Was gibt's? <<
>> Recherchiere für mich Lindsey Bates. Leos Schwester. Sie war für lange Zeit im Ausland, ausgerechnet in Spanien. <<

>> Bin schon dabei. <<, sagte er und ich hörte wie er etwas eintippte.

>> Onkel Harper, darf ich was Süßes essen? <<, ertönte eine niedliche Stimme aus dem Hintergrund. Sofort erweichte mein Herz bei Hayleys Stimme. Ich lächelte.

>> Wie geht es ihr? <<, fragte ich Harper.

>> Ja, Hayley, nimm dir so viel du willst. Onkel Harper ist jetzt beschäftigt okay? Ich komme nachher hoch zu dir. <<, hörte ich ihn sagen. Ich musste irgendwie grinsen. Er klang so fürsorglich.

>> Okay, danke Onkel Harpi. <<, erwiderte Hayley und war dann nicht mehr zu hören.

>> Ihr geht es gut. <<, antwortete Harper schließlich auf meine Frage. Er klang abwesend und konzentriert.

>> Da haben wir's. <<, sagte er zufrieden und las von seinem PC die Informationen ab. >> Sie ist zwanzig, hat noch keinen Abschluss da sie immer noch in der Universität in Barcelona eingeschrieben ist. Sie studiert Genetik und Biologie. <<

>> Wieso sind die Fächer getrennt? Immerhin ist Genetik in Biologie enthalten. <<, kommentierte ich.

>> Keine Ahnung. <<, sagte er bloß. >> Außerdem ist Lindsey Bates 165cm groß, hat blonde Haare, blaue Augen und lebt in der Royal Villa in Barcelona. Ihre engsten Freunde sind Tiffany Mills, Claire Denson und Katy Vandergol. <<

>> Was ist das denn bitte für ein Nachname? <<

Harper ignorierte meine Aussage und las weiter. >> Alle drei stammen aus England, London. Sie alle sind Anhänger Iblis' und Adelige. Du hast Glück, dass sie nicht in Madrid studiert oder dort wohnt. <<,

>> Ja. <<, sagte ich bloß. >> Steht vielleicht etwas im Royal System über eine Gabe? Oder ob sie eine besitzt? <<

Ich konnte mir schon vorstellen wie Harper die Stirn runzelte.

>> Ich muss mich kurz einhacken. Warte einen Moment. <<

>> Okay. <<

Ich wartete und bemerkte währenddessen, dass mich Rubin beobachtete. Sah ich so unruhig aus? Vielleicht sollte ich ja aufhören auf und ab zu laufen.

>> Ich hab's. <<, ertönte Harpers Stimme nach einer Weile. >> Gabe... oh-oh. <<

>> Was? Was? <<, hakte ich nach. >> Was ist ihre Gabe? <<

>> Manipulation. <<, sagte er. >> Manipulation von Menschen. <<

>> Was?! <<

>> Genauer gesagt ist sie dazu fähig jeden zu manipulieren der nicht aus ihrer Familie stammt und der kein Anhänger von den vier Erzengel ist. Ergo, dich und ihre eigene Familie kann sie nicht manipulieren. Aber alle anderen schon. <<

Ich schluckte schwer. Das durfte doch nicht wahr sein. Wenn sie also Ethan für sich haben wollte würde sie ihn durch Manipulation kriegen. Das hatte Leo also damit gemeint, dass er fest daran glaube, dass sie ihn kriegen würde. Weil sie ja sonst auch immer bekam was sie wollte.

>> Verdammte Scheiße! <<, rief ich wütend und schmiss den Tisch, der vor mir stand, um. Ich sah aus dem Augenwinkel wie Rubin zusammenzuckte. Ich wollte sie nicht beängstigen, aber ich konnte mich wirklich nicht mehr zurückhalten.

>> El... beruhige dich. <<, hörte ich Harpers sanfte Stimme durch das Telefon sagen.

>> Wie? <<, fragte ich wütend. >> Ich plane das alles seit 17 verdammten Jahren und dann kommt eine blonde Bitch daher und durchkreuzt mit ihrer scheiß Gabe meine Pläne?! <<, ich flüsterte nun energisch, damit mich keiner außerhalb des Raums hörte.

>> El, ich weiß aber... <<

>> Nichts aber! <<, rief ich jetzt wütend und biss hart die Zähne zusammen. Ich schloss die Augen und versuchte mich irgendwie im Zaum zu halten, aber mein wahres Wesen wollte raus. Raus aus seinem Käfig.

Das Blut schoss mir ins Gesicht und färbte meinen Glaskörper rot. Ich spürte wie sich die kleinen Adern unter meinen Augen mit But füllten und hervorstachen. Meine Fingernägel wurden länger und bohrten sich in meine Hand, die ich zu einer Faust geformt hatte.

>> Ich muss Schluss machen. <<, flüsterte ich in das Telefon.

>> El.. <<, setzte Harper an, doch ich legte auf. Ich wollte nicht, dass er mich während meiner Verwandlung hörte.

>> Rubin geh bitte raus oder schließ dich in deinem Zimmer ein. <<, sagte ich und strengte mich an um nicht aufzubrüllen.

Scheiße, verdammt! Scheiße! Ich durfte mich hier nicht vollkommen verwandeln!

>> Ich.. <<

>> Rubin geh raus! <<, rief ich ihr angestrengt zu und fiel schließlich auf die Knie. Ich biss mir auf die Zunge, damit ich nicht losbrüllte. Meine scharfen Zähne bohrten sich in meine Zunge und ich schmeckte Blut.

Als ich meine Augen öffnete, sah ich wie das Blut meine Handgelenke herunter rann. Trotzdem wollte ich meine Fäuste nicht öffnen. Ich hatte Angst sonst noch irgendwem wehzutun.

Aus dem Augenwinkel bemerkte ich wie Rubin immer noch still auf dem Bett saß. Mein Kopf pochte vor Hitze und Adrenalin. Die Luft um mich herum vibrierte und ich atmete diese tief ein. Ich roch Rubins Duft. Sie roch nach Mensch, nach Erde. Abermals schloss ich meine Augen und versuchte nicht zu schreien als sich die Knochen in meinem Körper verschoben.

Ich hatte mich mal während der Verwandlung im Spiegel betrachtet und hatte selbst Angst vor mir gekriegt. Und die Knochen die sich unter der Haut bewegten...es war einfach nur abstoßend gewesen. Danach hatte ich mir vorgenommen mich währenddessen nie wieder im Spiegel zu betrachten. Deshalb wollte ich nicht, dass mich Rubin jetzt so sah.

>> Rubin, verschwinde! << rief ich nun laut und sah ihr ins Gesicht. Sie sah erschrocken aus, was mir einen Stich ins Herz verspasst. Ich wandte ihr wieder meinen Rücken zu. Zum Glück hatte ich kein Rückenfreies Kleid an.

Die Hitze durchlief nun meinen gesamten Körper und breitete sich aus. meine Knochen verschoben sich langsam, aber sicher. Das Blut in mir kochte bereits. Man konnte die Adern auf meiner Hand klar und deutlich erkennen. Sie pulsierten. Meine Ohren taten mir weh, weil sie sich ebenfalls verwandelten. Ich spürte nur noch Hass, Rache und Zerstörung in mir. Ich wollte wehtun. Ich wollte schlagen. Ich wollte bestrafen.

Ich versuchte mich zusammenzukrümmen doch es ging nicht. Die Aura aller Menschen in diesem Gebäude trieb meine Verwandlung an. Ich spürte ihre Sünden, ihre Taten, ihre Gedanken. Ich spürte ihre Vergangenheit.

Meine Fäuste öffneten sich langsam und krallten sich in den Boden. Ich schmeckte immer noch Blut in meinem Mund.

Plötzlich spürte ich zwei zierliche Hände auf meinen Schultern.

>> Ich gehe nicht weg. <<, hörte ich ihre sanfte Stimme. Was? Rubin?

>> Geh! <<, befahl ich ihr und versuchte mich zurückzuhalten. Sie wusste nicht in was für einer Gefahr sie sich momentan befand.

>> Nein. <<, antwortete sie und auf einmal spürte ich ihre Arme um mich herum. Sie umarmte mich. Verwirrung dämpfte die Hitze in meinem Kopf ein wenig. Wieso tat sie das? Hatte sie keine Angst?

>> Rubin. Ich möchte dir nicht wehtun. <<

>> Mir wurde genug wehgetan. <<, hörte ich sie leise sagen. >> Und ich weiß, dass du mir niemals wehtun würdest. Sonst wäre ich gar nicht erst hier. Hier im Royal Palace. <<

Ich spürte ihre Aura um mich herum. Sie war rein. Sie war unschuldig. Rubin war gut. Ich hörte wie ihr Herz schlug. Sie war nicht aufgeregt und auch nicht beängstigt. Ihr Herz schlug völlig normal.

Die Hitze in meinem Kopf verließ mich nun völlig und die Knochen renkten sich wieder ein. Ich zuckte kurz zusammen als dies geschah, aber ließ meine Augen geschlossen, um Rubins Anwesenheit intensiver spüren zu können.

Dann...plötzlich...spürte ich etwas anderes. Ich runzelte die Stirn und konzentrierte mich auf die Aura, die sich in diesem Gebäude befand. Sie war in diesem Stockwerk und kam immer näher. Wer immer das auch war. Er oder sie hatte eine reine Aura. Sie war unschuldig. Genau wie Rubin. Und dieser jemand war gut. Ich öffnete meine Augen und zog die Augenbrauen zusammen. Wer außer Rubin war zwischen all diesen Adeligen denn gut?

>> Beruhige dich El. Es wird alles wieder gut werden. Versuche dich auf deine Atmung zu konzentrieren. <<, sagte Rubin sanft.

Ich beließ die fremde gute Aura des Unbekannten zunächst einmal und tat was Rubin sagte. Trotzdem spürte ich wie die Aura sich immer weiter näherte.

Wer war diese Person?

Durch Rubins beruhigende Anwesenheit und durch die Ablenkung der guten unbekannten Aura eines Fremden, zog sich meine Verwandlung langsam komplett zurück, bis nichts mehr zu sehen war.

Erleichtert sank ich in mich zusammen und lehnte mich gegen Rubin.

>> Danke. <<, flüsterte ich erschöpft und schloss die Augen. Das Einzige was ich jetzt wollte war Schlaf.

>> Nichts zu danken. <<, erwiderte sie und strich mir über das Haar. >> Deine Wunden haben sich geschlossen. <<, stellte sie nach einer Weile fest.

>> Ja. <<, bestätigte ich. >> Ist ein Teil der Verwandlung. Schneller Heilungsprozess. <<, erklärte ich leise.

Da... da war es schon wieder. Diese Aura, die ich vorhin gespürt hatte. Ich konnte sie direkt in meiner Nähe spüren. Aber es war nicht Rubin. Rubin hatte sich nämlich anders angefühlt. Wie konnte es sein? Ich war davon ausgegangen, dass jeder in diesem Gebäude eine böse Seele hatte. Sie waren alle Sünder und Anhänger von Iblis. Wie konnte es also sein, dass es noch jemanden außer Rubin gab, der eine unschuldige und gute Seele besaß?

Plötzlich klopfte es an der Tür.

Ich setzte mich sofort auf und sah Rubin an. Sie sah ein wenig erschrocken auf.

>> Ich mach schon. <<, sagte sie dann und wollte gerade aufstehen, als ich sie jedoch daran hinderte.

>> Bleib hier. Ich muss wissen wer es ist. <<

Sie nickte bloß und tat wie geheißen. War es bloß Zufall, dass die einzig gute Person im gesamten Royal Palace ausgerechnet an meine Zimmertür klopfte? Oder war es Schicksal?

Ich strich mir die Haare aus dem Gesicht, atmete tief ein und öffnete langsam die Tür.

Voten und kommentieren nicht vergessen bitte *-* <33

Continua llegint

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