Moonlight Academy

By JohannaGrunert

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Die 16-jährige Aylin wird auf das Leighmont Internat geschickt, da sie dort ihre Noten verbessern und ein bis... More

Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25

Kapitel 17

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By JohannaGrunert

Als Aylin nach dem Abendessen auf ihr Zimmer ging, war ihre Zimmergenossin schon zurück. Kein Wunder. Sie hatte noch Ewigkeiten mit Daven geredet. Zu ihrer guten Laune trug die Anwesenheit Blondies allerdings nicht bei.
Sie atmete tief durch und zog ihren Koffer unter dem Schrank hervor. Daven hatte ihr gesagt, dass Sarah sie schon früh abholen würde und dass sie am Morgen keine Zeit zum packen mehr gehabt hätte.

Aylin spürte die borenden Blicke im Rücken, die Clarice ihr zu warf. Noch immer hatte Aylin keine Antwort für das komische Verhalten von ihr, nachdem sie aus ihrem Albtraum aufgewacht war. Sie hatte sich nicht getraut es Daven zu erzählen. Zu sehr Angst hatte sie vor der Antwort.
Generell machte ihr das alles eine Höllenangst. Aber es war wohl nicht zu ändern.
Noch immer war Aylin überrascht wie schnell sie das alles doch akzeptiert hatte, obwohl es das Absurdeste war, was sie jemals gehört hatte.

'Na ich werde ja morgen sehen, ob das alles nur Humbuk ist.'

"Was machst du denn da?", fragte Clarice nun neugierig und klang dabei so arrogant wie eh und je.
Aylin seuzfte und erklärte das Offensichtliche.
"Ich packe meinen Koffer."
Clarice schnalzte missbilligend mit der Zunge.
"Ja, das ist mir wohl bewusst. Meine Frage war eher 'wieso'."
"Warum interessiert es dich überhaupt, Clarice? Freu dich doch, ab morgen bist du mich für immer los."

Obwohl Aylin ihr den Rücken zugekehrt hatte, während sie geschäftig ihren Koffer öffnete, konnte sie das schadenfrohe Grinsen von Clarice förmlich fühlen. Und es war ihr sowasvon egal. Ganz im Gegenteil. Allein der Gedanke, dass Clarice dachte ihr überlegen zu sein, brachte sie beinahe zum Kichern. Wenn die wüsste.

'Obwohl. Wohl eher, wenn ich doch wüsste.'

Bei diesem Gedanken entfuhr ihr ein Seuzfer, der offensichtlich falsch interpretiert wurde.
"Ach herrje, haben sie dich raus geschmissen? Das ging aber schnell."

Aylin überlegte einen Moment und nickte. "Ja, kann man so sagen. Ich gehe...ab morgen auf eine andere Schule."

"Tja, kann ja nicht jeder das Privileg erhalten auf dieses Internat zu gehen."

"Das stimmt.", sagte Aylin und konnte sich jetzt ein Grinsen nicht verkneifen. Sie war einfach so glücklich darüber endlich Antworten zu erhalten. Sie biss sich auf dir Lippe. Auch, wenn ihr diese wahrscheinlich größtenteils eher nicht gefallen würden.

Schnell schmiss sie nun ihre Sachen nacheinander wieder in den Koffer. Sie hatte ja kaum welche davon angehabt, auf Grund ihres kurzen Aufenthalts.
"Na dann.", sagte Clarice abschließend und schadenfroh und drehte sich um, um sich auf ihr Bett zu setzen.

Wenn ich rausgefunden hab, ob ich das kann, hex ich der Pickel ins Gesicht.

Während Aylin beinahe losprustete, schloss sie ihren ersten Koffer und holte ihren zweiten unterm Bett hervor.
Als sie auch diesen gepackt und die restlichen Sachen in ihrem Rucksack verstaut hatte, schmiss sie sich auf ihr Bett und blickte an die hohe Decke.

Ob genau über uns gerade jemand lang läuft oder Unterricht hat?

Mit diesen Gedanken vielen ihr irgendwann langsam aber stetig die Augen zu. Die Schuluniform, die sie immer noch trug, kümmerte sie nicht. Sie würde sie eh das letzte Mal tragen.

Als Aylin's Wecker am nächsten Tag klingelte, fand sie sich auf dem Boden neben ihrem Bett wieder. Sie war leicht verwirrt. Leicht.
Die Haare standen ihr zu Berge und ihre Uniform war verdreht und zerknittert. Seufzend astete sie sich hoch und ließ sich mit dem Gesicht voran nochmal aufs Bett plumpsen.
Fast wäre sie wieder eingeschlafen, aber da fiel ihr plötzlich etwas auf.

Ich hatte keinen Traum.

Zusammen mit dieser Erkenntnis überschwemmte sie eine solche Erleichterung, das sie beinahe laut gejubelt hätte. Aber dann doch nur beinahe. Ihre Morgenstimme spielte da nicht so richtig mit.
Aus diesem Grund war sie nun hellwach und konnte es gar nicht mehr erwarten dieses Zimmer mitsamt Clarice für immer zu verlassen. Sie drehte sich um. Diese schlief immer noch selig und war auch durch Aylin's Wecker nicht aufgewacht, der an diesem Tag ein wenig früher geklingelt hatte, als sonst.

Schnell stand Aylin nun auf und machte sich auf den Weg ins Bad. Als sie dort alles erledigt hatte und zurück in ihrem Zimmer nochmal geprüft hatte, ob sie wirklich alles eingepackt hatte, setzte sie sich etwas unschlüssig auf ihr Bett. Erstens wusste sie nicht genau, wo Sarah sie nun abholen würde. Zweitens ergaben Angst und Aufregung einen nicht so angenehmen Gefühls-misch-masch in ihrer Magengegend.

Sie atmete tief durch und entschied dann, dass sie einfach in der Eingangshalle warten würde. Dort würde Sarah ja auf jeden Fall vorbeikommen, also konnte sie sie nicht verfehlen.
Sie nahm ihre beiden Koffer, wuchtete die zusätzliche Tasche auf ihre Schulter und machte sich auf den Weg. Auf dem Flur des Traktes kamen ihr schon einige Mädchen entgegen, die sie teils neugierig und teils spöttisch musterten. Aylin konnte nur die Augen verdrehen und war froh, als sie endlich in der Halle angekommen war. Mit unter anderem auch, weil sie fürchtete, dass ihr ein paar Gliedmaßen bald abhanden kommen würden, wenn sie nicht sofort die Tasche und die Koffer abstellte. Doch lange sollte ihr keine Pause gewährt sein, denn nur ein paar Minuten später trat Sarah auch schon aus dem Lehrertrakt.
Sie sah elegant aus wie immer, mit ihrem weißen Peplum-Rock und der blasslila Bluse. Die Haare trug sie zu Aylins Erstaunen in großen Locken offen über die Schulter.
Erneut war Aylin überrascht wie schnell man doch auf High heels unterwegs sein konnte.
Als Sarah sie erblickte, war sie zuerst leicht überrumpelt, dann lächelte sie.

"Guten Morgen Aylin. Ich wusste du würdest doch zur Besinnung kommen. Entschuldige, dass wir dich gestern so mit allem überrumpelt haben."

Aylin lächelte, wenn auch etwas gezwungen.
Na ja. Ohne Daven und Teddy würde ich hier jetzt nicht stehen.
Irgendetwas sagte ihr, dass Sarah so etwas ahnte, denn sie fragte auch nicht weiter nach, wieso Aylin von der frühen Uhrzeit wusste.

"Nun, dann wollen wir keine Zeit verlieren. Folge mir bitte."
Und schon ging sie in großen Schritten voran, natürlich nicht ohne sich vorher noch eines von Aylins Koffern anzunehmen.
Die Kraft dieser zierlichen Frau war doch unglaublich.

Dann konzentrierte Aylin sich darauf, wo sie überhaupt hingingen. Vor Aufregung war ihr mittlerweile übel geworden und plötzlich war sie sich gar nicht mehr so sicher, ob sie das überhaupt wollte.
Aber hab ich denn eine Wahl?
Wahrscheinlich nicht. Sie musste endlich mehr über sich und ihre Kräfte erfahren.

Aylin war zuerst völlig verwirrt, als Sarah auf einen großen leeren Teil der Wand neben den drei üblichen Türen zuging, welche zu dein drei Fluren führen, die Aylin bereits kannte. Nun, zumindest zwei davon.
Sie kniff die Augen zusammen und atmete scharf ein, als sie erkannte, dass die Wand gar nicht leer war. Langsam, bildeten sich die Umrisse einer kunstvoll ausgearbeiteten Tür, welche sich, wie die vom Vortag komplett im Aussehen von den Anderen unterschied. Wieder war sie aus Holz und so kunstvoll verziehrt, dass es Aylin fast den Atem raubte. Verschnörkelte Muster zogen sich über die ganze Tür, welche außer dem Knauf auch noch zwei Schlüssellöcher besaß.
Sarah zog die passenden Schlüssel dafür aus ihrer Tasche. Kurz war Aylin versucht gewesen zu fragen, wieso man für diese Tür Schlüssel benötigte und nicht für die Tür, durch die sie gestern gegangen war. Dann fiel ihr aber ein, dass Sarah ja nicht wirklich wusste, wo sie gestern gewesen war. Und auch nicht, dass Daven und Teddy sich dort bis zu diesem Zeitpunkt immer getroffen hatten.

Mittlerweile hatte Sarah die Tür aufgeschlossen und Aylin hielt die Luft an, als sie sie nun langsam aufzog. Im Gegensatz zu der Gestrigen knartschte die Tür nicht und bald trat Sarah über die Türschwelle, hinter der sich eine große Treppe befand, welche viele paar Meter weiter oben nach rechts abbog.
Sarah deutete nun mit einer Handbewegung an, dass Aylin ihr folgen sollte und das tat diese auch, während ihr Herz bis zum Hals schlug.

Während sie anfingen die Treppen hoch zu steigen und Aylin, auf Grund ihres Gepäcks, leichte Schwierigkeiten hatte hinterher zu kommen, begann Sarah ein paar Dinge zu erklähren.

"Das hier ist, beziehungsweise war, einer der offiziellen Ein- und Ausgänge für die oberen Stöcke. Es gibt auch kleinere Gänge, welche unter den meisten Schülern eh nicht mehr bekannt sind und deswegen auch oft keine Schlüssel benötigen. Der Zutritt zum unteren Stock ist den Schülern am Tag und ohne Lehrer aber ohnehin strengstens untersagt, da sie gesehen werden könnten."

Aylin nickte und kam nun wirklich leicht ins Schwitzen.
Wie lang ist denn diese Treppe?
Nach einer Weile bogen sie nochmal nach rechts ab und dann sah Aylin das Ende. Eine weitere Tür befand sich direkt hinter der letzten Treppenstufe, diesmal aber mit nur einem Schlüsselloch versehen.
Bald war auch diese aufgeschlossen und Sarah stieß sie auf.

Wieder hielt Aylin den Atem an. Hinter der Tür befand sich ein eine Art Kreuzung aus Fluren. Geradeaus verlief einer, dann nach rechts und nach links einer.
Die Decke war hochgelegen und die Wände waren in eine hübsche weiß-weinrote Tapete gekleidet. An den Wänden befanden sich in regelmäßigen Abständen leere, aber dennoch schön verziehrte Fackelhalter. Im Gegensatz zum unteren Stock hatten diese Decken keine Kronleuchter.

Aylin schluckte. Das Licht hatte keine Quelle. Wie in ihrem Traum. In diesem Moment wurde ihr erst richtig bewusst über welche Türschwelle sie hier eigentlich gerade getreten war.

Sie hatten also recht gehabt.

Die Moonlight Academy gab es wirklich.

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ich schreibe aus spaß und weiß nicht worauf das hinauslaufen wird aber nix mit diese trauma mauma geschichten #ozfauf1🏴‍☠️