Twixt beauty & darkness

By cauchemar_

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Eine unwirkliche Kälte umgibt Wintermoor, das Dorf in dem Virgilia aufgewachsen ist. Es heißt etwas Böses wür... More

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eins

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By cauchemar_

~ Liviu ~

Ich erinnere mich noch genau an diese eine Nacht im Mai. Sie war wärmer gewesen, als die Nächte zuvor. Die Straßen waren verlassen, obwohl Samstagabend war. Ich stand auf der Straße, mitten auf der Straße.
Nun, ich stand auf der Straße und fokusierte die Kneipe, die mir beinahe zu Füßen lag. Schallendes Gelächter war aus ihr zu hören, grölende betrunkene Dörfler. In Wintermoor lebte so einiges Abschaum. Alkoholiker, Drogenabhängige, Ausreißer und Nutten. An jeder Straßenecke lag ein Obdachloser.
Aus der Kneipe drang Wärme und der Geruch von Blut. Vorfreude ist die beste Freude, bekam für mich eine neue Bedeutung.
Ich machte mich auf den Weg. Ich roch Laub, Abfall, Blut, Kotze, Blut, Regenwasser, Blut. Ich stellte meinen Geruchssinn ab.
In meinen Wald kam seit Jahren keiner mehr, und wenn mein Essen nicht zu mir kam, kam ich eben zu meinem Essen.
Als ich die Kneipe betrat wich die Wärme und die Gäste fingen an zu frösteln. Der Barmann stellte die Heizung höher.
Das bringt nichts, die ist eingeforen!
"Ein Bier!", hatte ich dem Barmann zugeraunt.
"Kommt sofort!", hatte er mit gespielter Gleichgültigkeit erwidert. Innerlich machte er sich jedoch gerade in die Hose. Ich hörte, wie sein Puls zu rasen begann. Sein Körper witterte die Gefahr, sein Verstand hingegen war wie gelähmt. Er kehrte mir den Rücken zu. Weichei!
Ich hielt Ausschau - nach meinem Essen. Ich entschied mich für eine aufreizend gekleidete Frau, die mir schon die ganze Zeit eindeutige Blicke zugeworfen hatte. Nutte!
Aber zu erst, Schätzchen, trinke ich mein Bier!
Ich tastete nach dem Glas, spürte es und wollte es trinken. Ich brauchte den Alkohol, die Droge, die meinen toten Körper zum Leben erweckte. Ich wollte dieses eine Bier nur genießen und stellte meinen Geruchssinn wieder ein. Ich roch den Weizen, ich roch das Holz, aber ein Geruch dominierte: Blut. Mein Herz erwachte aus seinem Schlaf und begann mein eigenes Blut durch meine Venen zu pumpen. Ich brauchte die Kraft, um meine Opfer zu zerreißen. Um ihr Blut zu trinken. Ich krallte meine Hände in das Holz der Theke, versuchte mich auf dessen Geruch zu fixieren. Im ersten Moment gelang es mir, ich roch zwar das Holz, aber hörte nur das Rauschen des Blutes der Mrnschen. Ich hörte die Pulse Pochen, die Herzen Klopfen.
"Ist was mit dem Bier nicht in Ordnung?", fragte mich der Barmann dann noch zu allem Übel. "Wollen Sie ein neues?"
Ich will kein neues Bier. "Ich will Blut!"
In den Augen des Barmannes spiegelte sich Furcht wider.
Ich beugte mich über die Theke und zog ihn an mich heran. Er gab ein wimmerndes Geräusch von mir, das mich bloß erregte. Ich ließ es über mich ergehen und biss in seinen Hals. Das warme Blut floss mir die Kehle hinunter und tränkte meinen Gaumen. Als ich aber bemerkte, dass die anderen in Panik ausbrachen, ließ ich ihn auf die Theke fallen und verbluten. Danach trank ich von jedem anderen genau so viel Blut, sodass sie in Ohnmacht fielen. Bei der Nutte machte es mir sogar Spaß, sie schien beim Sterben noch zu stöhnen. Als alle blutend vor sich herlagen, trank ich von allen noch, bis sie starben. Ich durfte keine Zeugen hinterlassen.

Erschöpft ließ ich mich auf den Boden gleiten. Ich saß mitten in einer Blutlache. Und mal wieder wurde mir vor Augen geführt, was für ein Monster ich war.
Die Eingangstür wurde quietschend geöffnet und zwei rote High-Heels aus Lack mit schwarzen Absätzen und Sohlen traten in die Blutfützen.
"Was hast du bloß wieder angerichtet?", fragte eine warme Frauenstimme bedauernd. "Du böser, böser Junge!"

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