Revenge over Love

By sam_pak

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Jemand hat deine Eltern ermordet und du hast dich versteckt, vor Angst. Dieser Jemand hat dich nicht gesehen... More

Prolog
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By sam_pak

Ein etwas Längeres Kapitel für meine eifrigen Leser <333 Viel Spaß beim Lesen *-* :D

Ich saß auf dem Dach und betrachtete die untergehende Sonne. Sie war so schön. Der Himmel war jetzt in einen hellen Rot und Lila getaucht. Ein Streifen Orange war ebenfalls zu sehen. Gott hat solch schöne Dinge erschaffen, ging es mir durch den Kopf. Und dann wiederum kann ich mir manches nicht erklären. Warum es zum Beispiel das Böse gibt.

Als die letzten Sonnenstrahlen von der kommenden Dunkelheit verschluckt wurden, stand ich auf und sprang ohne hinunter zu sehen herunter.

Ich landete mit beiden Füßen fest auf dem Boden und lief jetzt die enge Gasse entlang. Kindergeheule und das Kreischen von Babys war zu hören. Wie Eltern stritten und wie sich manche schlugen.

Ich zog meine Kapuze tiefer ins Gesicht und senkte wie immer meinen Blick zu Boden. Ich lief die gewohnte Strecke zu Harpers Kneipe herunter und kam nach zwanzig Minuten bei ihm an.

Bis dahin war es noch dunkler geworden und seine Kneipe war wie immer rappelvoll.

Ich drückte die Tür auf und bahnte mir wieder meinen Weg hindurch zu Harper. Er musste in seinem Büro sein, immerhin war er nicht an der Bar.

>>'tschuldigung. <<, lallte ein großer dicker Mann neben mir, nachdem er mich aus Versehen anstieß und sein Bier fast auf mich verschüttete. Aber nur fast. Ich wich geschickt aus, ignorierte den Mann vollkommen und ging weiter.

>> Hey! <<, schrie der Mann mir hinterher. Gott, bitte! Flehte ich ihn innerlich an. Mach, dass der Kerl mich in Ruhe lässt. Ich habe keine Zeit für sowas.

Er erhörte meine Gebete, sodass der dicke Mann sich wieder der Bar und seinen Freunden zuwandte und mich in Ruhe ließ.

Ich klopfte an Harpers Bürotür an und lauschte.

>> Wer ist da? <<, fragte er.

>> Wer wohl. <<, antwortete ich ihm sarkastisch, woraufhin er die Tür öffnete und mich hereinließ.

Er lächelte mich freundlich an. >> Hey, El. <<, begrüßte er mich. >> Wie geht es dir? <<

>> Genau wie gestern. <<, antwortete ich knapp und zog die Kapuze herunter. Ich bemerkte wie sein Blick an meinen pechschwarzen Haaren hängen blieb.

>> Die Bestellung? <<, fragte ich ihn und kam gleich zur Sache.

Er löste seinen Blick von meinem Haar und sah mir in die Augen. Was war heute los mit ihm?

>> Angekommen. <<, antwortete er genauso knapp. Das Lächeln auf seinen Lippen war verschwunden.

>> Gut. <<, erwiderte ich und ging auf ihn zu. Er gab mir die dunkelgraue Tasche von gestern und ich öffnete sie, um zu kontrollieren ob auch tatsächlich alles da war.

Zuallererst sah ich nach den Kontaktlinsen nach. Sie waren da. Zum Glück, sonst wäre ich diesmal wirklich ausgerastet.

Blaufarbige-Alles-Scanner-Kontaktlinsen, Abhörgeräte, Wanzen, Elektromagnetische-Handgelenk-Chips, Elektroschocker, Pfeil-und Bogen, Automatic Magnum Cal. 44, Colt 1911 Cal 45. ACP, Desert Eagle Cal. AE, Glock 17 Cal. 9x19mm, Beretta 92FS Cal. 9x19mm. Meine fünf Lieblingspistolen auf der ganzen weiten Welt. Weiterhin waren meine drei Messer zu sehen und ein Katana, das so scharf war das man sich selbst bei der leisesten Berührung daran schneiden konnte. Dann waren da noch die sogenannten Scan-Lippenstifte, Scan-Handcreme und Augenscanner. Mein Gift-Puder, Laser-Ring und die Spritzen-Mascara.

Alles Erfindungen der letzten zwanzig Jahre. Und jedes einzelne Stück war kostbar und arschteuer. Zum Glück gab es die illegalen Dealer. Somit konnte ich alles unbemerkt kaufen, mit Harpers Hilfe natürlich, und musste mich nicht registrieren oder sonst was.

Ich durfte keine Spuren hinterlassen. Das war das Allerwichtigste.

>> Wo ist der gefälschte Personalausweis, der Führerschein und die Schul-und Universitätsdokumente? <<, fragte ich Harper und sah von der Tasche auf. Er hielt mir die Dokumente bereits hin. >> Hier. <<, sagte er.

Ich nahm sie entgegen und nickte als Dankeschön. Überall auf diesen Dokumenten stand Eliza Díaz. Ich war anscheinend Spanierin, hatte meinen Abschluss an der Universität in Madrid im Bereich Sprachwissenschaften und Wirtschaft gemacht, hatte einen Durchschnitt von 1,2 und konnte fließend fünf Sprachen sprechen. Ich war eine Zweitrangige, also Reiche, dessen Eltern bei einem Unfall ums Leben gekommen waren, weshalb ich bei meinem Onkel Pablo Díaz aufgewachsen wäre, der letztes Jahr verstorben sei. Was dazu führe, dass ich keine weiteren Verwandten habe und deshalb einen adeligen Ehemann suche, der mir Sicherheit und Nachkommen bescherte.

Ich lachte innerlich auf. Was für ein Schwachsinn das doch war, aber damit mein Plan nicht scheiterte musste ich nun mal so tun als wäre ich diese Person auf den gefälschten Dokumenten.

Meine Geburtsurkunde hatte ich ebenfalls in der Hand. Natürlich war diese auch gefälscht.

Ich war anscheinend im Januar des Jahres 2120 in Barcelona geboren und war jetzt 23 Jahre alt. Naja wenigstens letzteres stimmte. Ich war 23, aber im September würde ich 24 werden.

Die modernen farbigen Kleider die ich bestellt hatte, waren auch in der Tasche. Der Rest war direkt zu mir nach Hause geliefert wurden.

Ich würde aussehen wie eine Prinzessin. Ich könnte kotzen. Gott sei Dank, wusste ich wie man sich unter Adeligen zu benehmen hatte. Mir hatten es meine Eltern selbst beigebracht, als ich kleiner gewesen war. Wie stammten auch aus einer adeligen Familie, aber das hatte damals keine Rolle gespielt, da jeder gleichberechtigt gewesen war. Adelig war meiner Meinung nach der falsche Begriff, für das was wir waren, aber man nannte uns hier so. Beziehungsweise, man hatte uns damals so genannt. Als es noch mehrere von uns gegeben hatte.

Nachdem unser jetziger selbsternannter königlicher Präsident, ich nannte ihn jedoch Diktator, an die Macht kam, hob er die Gleichberechtigung auf, nahm jedem der nicht adelig war alles weg und bereicherter sich selbst, seine Familie und Freunde.

Kurz und knapp, er und seine Familie waren die einzigen Adeligen die auf der Welt übrig geblieben waren. Na ja, das glaubten sie zumindest, da sie nichts von meiner Existenz wussten.

Der Rest war ihnen Untertan.

>> El? <<, riss Harpers Stimme mich aus meinen Gedanken und brachte mich dazu ihn anzusehen.

>> Alles okay? <<, fragte er mich besorgt.

>> Ja, warum? <<, fragte ich ihn leicht verwirrt, aber ließ es mir nicht anmerken.

>> Deine Adern... <<, sagte er bloß und berührte mit seinem Zeigefinger seine Augenringe.

Ich berühre mein Gesicht und merkte erst da, dass es sich wieder verwandelt hatte. Ich wandte mich von Harper ab und atmete einmal tief ein und aus. Dann spürte ich, wie das Blut meine kleinen Adern, die zu meinen Augen führten, verließ und es sich entspannte.

>> Tut mir leid. <<, sagte ich knapp und schnappte mir die Tasche. >> Danke nochmals, für all das. Ich weiß es zu schätzen. <<

Harper nickte bloß besorgt und ließ mich gehen. Ich zog mir die Kapuze wieder über den Kopf und verließ schnell die Kneipe.

Mit schnellen Schritten lief ich nach Hause, falls man es überhaupt als solches bezeichnen konnte, und ließ somit die lauten Geräusche hinter mir.

Als ich ankam, zog ich sofort meine Jacke aus und schmiss es auf das staubige alte Sofa, das vor dem dreckigen Kamin stand. Ich packte die Tasche aus, nahm die blauen Kontaktlinsen heraus und trug sie auf.

Ich lief zum Spiegel und betrachtete mich. Meine schneeweiße Haut war ein starker Kontrast zu meinen pechschwarzen Haaren und ließen mich noch blasser wirken, als ich es bereits war. Meine jetzt blauen Augen, starrten mir streng entgegen. Ich war mir selber fremd. Diese Augenfarbe passte überhaupt nicht zu mir. Klar, meine Augen kamen durch meine dunklen Haare stark zum Vorschein, aber sie gehörten nicht mir. Es war falsch. Normalerweise hatte ich genau wie meine Haare, pechschwarze Augen. Und ich sage es nicht nur so. Meine Iris war tatsächlich so schwarz wie die Pupillen die jeder hatte. Manchen schien es gruselig vorzukommen, aber diese Farbe gehörte zu mir. Schwarz. Die Farbe des Leids, Schmerzes und des Todes.

Ich musste wieder an meine Eltern denken. Sie hatten auch solche Augen gehabt, aber nicht so dunkle Haare wie ich. Braune Haare, ja. Dunkelbraune.

Wie jeden Tag, hörte ich wieder die letzten Schreie meiner Eltern kurz bevor sie ermordet wurden.

Ein Zucken ging durch meinen Körper.

Und wieder bahnte sich das dunkle Blut in mir seinen Weg zu meinen Adern unter den Augen, und tauchte die Glasköper meiner Augen in ein dunkles Rot. Meine Augen funkelten mich voller Hass und Rache an.

Beruhige dich, ermahnte ich mich innerlich und schloss die Augen. Ich musste es unter Kontrolle kriegen, bevor ich morgen meinen Racheplan antrat. Die Kontaktlinsen wirkten zwar sehr realistisch und ließen das Schwarz meiner Augen und den Hass nicht durch, jedoch konnte ich in keiner Weise die Verwandlung in meinem Gesicht verstecken. Auch nicht mit tonnenweise Make-Up.

Ich atmete einmal tief ein und aus. Dann öffnete ich meine Augen und sah mich an.

Die Verwandlung hatte sich zurückgezogen.

Ich atmete erleichtert auf und nahm schließlich die blauen Kontaktlinsen heraus.

>> El, bist du da? <<, hörte ich eine niedliche Stimme von draußen nach mir rufen.

Meine Mundwinkel zuckten leicht zu einem Lächeln. Normalerweise lächelte ich nie. Weil es nie jemand schaffte mich meine Albträume, meine Vergangenheit und Erinnerungen vergessen zu lassen. Aber dieses kleine Mädchen mit den goldblonden Locken schaffte es jedes Mal.

>> Hey Hayley. <<, begrüßte ich sie mit einem freudigen Lächeln, nachdem ich die Tür geöffnet hatte.

Sie sprang praktisch auf mich und umarmte mich ganz fest. Ich umarmte sie zurück, dann lösten wir uns und ich sah sie an.

>> Wo warst du so lange. Ich habe dich gar nicht mehr gesehen. <<, sagte sie mit einem traurigen Gesicht. Ich kniete vor ihr, damit ich mit ihr in Augenhöhe stand.

>> Ich hatte viel zu tun. <<, erklärte ich. >> Es tut mir leid, Hayley Baby. <<

>> Sei bitte nie wieder so lange weg. <<, bat sie mich mit ihren großen traurigen Augen.

>> Es tut mir so leid, Goldlöckchen, aber ich bin ab morgen für eine noch längere Zeit weg und werde erst spät wieder zurückkommen. <<, erklärte ich ihr sanft.

Ihr lief eine Träne über die Wange.

>> Wohin gehst du? <<, fragte sie mich.

>> Ich gehe auf ein großes und gefährliches Abenteuer. <<, sagte ich.

>> Kannst du mich mitnehmen? <<

>> Leider nicht, Baby. Es ist eine wirklich sehr gefährliche Reise und ich will nicht, dass du dich verletzt. <<

Sie nickte verständnisvoll und blickte traurig auf den Boden.

Ich wusste, dass irgendetwas nicht stimmte.

>> Was ist los, Hayley? <<, fragte ich sie sanft und nahm sie auf den Schoß.

Ich schloss die Tür hinter uns und setzte mich davor auf den Boden. Hayley sah jetzt auf ihre Hände und sagte kein Wort.

>> Erzähl deiner großen Schwester was passiert ist, Baby. <<, bat ich sie. Natürlich war sie nicht wirklich meine Schwester, aber ich kannte sie seit ihrer Geburt. Ich hatte sie im Kinderheim kennengelernt. Jetzt war sie sechs Jahre alt. Ich war damals achtzehn gewesen und wollte schon immer mal eine kleine Schwester haben. Dann sah ich sie, mit ihren goldenen Locken und den braunen Augen. Sie war so süß und lieb.

>> I-Ich... <<, stotterte Hayley leise und fing dann an zu weinen.

Ich drehte sie zu mir und sah ihr in die Augen. >> Wer war es? <<, fragte ich sie leise und ernst. Wer auch immer meiner kleinen Hayley was antat, würde es bereuen.

>> P-Paul.. hat mich...-mich geschlagen. <<

Sofort versteifte sich mein Körper und ich spürte wie sich mein Gesicht wieder verwandelte. Es war okay neben Hayley. Abgesehen von Harper wusste nur noch sie mein Geheimnis und würde es niemandem erzählen. Das wusste ich ganz sicher. Aber ich wollte sie nicht erschrecken und stand deshalb auf, nachdem ich sie sanft auf dem Boden abgesetzt hatte.

>> El? <<, fragte sie kleinlaut. Ich atmete laut durch die Nase und versuchte mich zu beruhigen. Paul dieser Bastard, ich würde ihn... ich würde ihn...

>> El, bitte schau mich an. <<, hörte ich Hayley leise mit ihrer süßen Stimme sagen, aber drehte mich dennoch nicht um. Ich hörte ihre leisen und kleinen Schritte hinter mir. Sie näherte sich mir und blieb schließlich vor mir stehen.

>> Ich habe keine Angst vor dir, El. <<, sagte sie und stellte sich auf die Zehenspitzen um mein Gesicht berühren zu können. Da sie nicht groß genug war, beugte ich mich leicht zu ihr herunter und spürte ihre kleinen Finger auf meinem Gesicht.

Sie strich meine Haare aus dem Gesicht und blickte mir in die Augen. Sie zuckte nicht einmal mit der Wimper als sie mich ansah.

>> Du bist immer schön, El. <<, sagte sie dann und lächelte mich an. Mit diesen Worten wich meine angsteinflößende Verwandlung einem Lächeln. Ich schloss Hayley in meine Arme und dankte ihr für ihre lieben Worte.

>> Denk niemals böse, Hayley Baby. Hörst du? Auch wenn dich Paul geschlagen hast, solltest du niemals böse zu Leuten sein oder dich rächen wollen. Verstanden? <<, riet ich ihr streng. Sie nickte. Ich tat zwar immer das Gegenteil, aber ich wollte nicht dass sie so endete wie ich. Ich wusste was Rache mit einem anstellen konnte. Der jahrelange Hass zerfraß einen von innen heraus. Und das wünschte ich mir für Hayley ganz sicher nicht.

Abgesehen davon konnte ich nichts dafür. Es lag in meiner Natur.

>> Aber darf ich ihn denn nicht zurückschlagen? <<, fragte sie mich dann.

Ich packte sie sanft an den Schultern und sah ihr in die Augen.

>> Du darfst dich wehren. Aber nicht das Maß überschreiten verstanden? Gott mag die Maßlosen nicht und abgesehen davon mag es Gott wenn du geduldig bleibst. Denn das bedeutet, dass du Ihm vertraust und er diejenigen für dich bestraft, die dir wehgetan haben. << erklärte ich ihr.

Sie nickte, zufrieden mit meiner Erklärung.

>> Jetzt bleib kurz hier und gehe nirgends hin, verstanden? Ich komme gleich wieder. <<

>> Okay. <<, sagte sie bloß und gehorchte mir.

Ich legte meine Tasche mit den Waffen sicherheitshalber in mein Schlafzimmer und versteckte es auf dem obersten Regalbrett. Da würde sie nicht herankommen können.

>> Bis gleich. <<, verabschiedete ich mich von ihr und drückte ihr einen Kuss auf den Kopf.

Ich lief mit schnellen Schritten an den teilweise geschrotteten und verlassenen oder verschimmelten Häusern vorbei und lief Richtung Kinderheim. Es war nicht weit von hier. Vielleicht um die zehn Minuten.

Der Regen prasselte wieder auf meine Kapuze und tarnte sowohl meine Schritte, als auch meine Atmung. Die Dunkelheit gab mir meine Sicherheit. Ich fühlte mich geborgen in ihr.

Am Kinderheim angekommen, knallte ich laut die Tür auf und stieg schnell mit gesenktem Blick die Treppen hinauf. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie ein paar Kinder erschrocken aufsahen oder zur Tür rannten um zu sehen was passiert war.

>> Paul! <<, brüllte ich laut und mit einer tiefen Stimme. Ja, ich konnte auch meine Stimme gruseliger werden lassen. Genau wie mein Gesicht.

>> Was zur Hölle... ! <<, hörte ich ihn rufen. Doch als er aus seinem scheiß Büro trat und mich sah spiegelte sich die Angst in seinen Augen wider.

>> Die Hölle wird gleich zu dir kommen, wenn du nicht tust was ich dir sage. <<, bedrohte ich ihn nun mit leiser und gefährlicher Stimme.

>> Ich habe keine Angst vor dir. <<, log er, doch ich konnte seine Angst riechen.

Ich ging auf ihn zu, packte ihn fest am Hals und schlug ihn hart gegen die Wand. Er versuchte meine Hand von seinem Hals zu lösen, aber vergeblich.

>> Wen hast du zuletzt geschlagen? <<, fragte ich ihn mit bedrohlicher Stimme.

>> N-Niemanden.. <<, stotterte er. Jetzt drückte ich fester zu. >> Lüg nicht, du miese Schlange. <<

>> Ich schwöre, i-ich... << Weiter kam er nicht, denn ich schnürte ihm die Kehle zu, sodass er nach Luft rang.

>> Jetzt hör mir mal zu du Ratte. <<, flüsterte ich in sein Ohr. >> Wenn du jemals wieder ein Haar von einem dieser Kinder krümmen solltest, dann wirst du dir wünschen du wärst nie geboren. Denn ich schwöre, bei Gott, ich werde dich jeden einzelnen Schmerz spüren lassen, den du bislang anderen hinzugefügt hast. <<

Paul sah mich aus erschrockenen Augen an.

>> Hast du mich verstanden? <<, fragte ich ihn mit bedrohlicher Stimme.

Zum Glück konnte ich mein Gesicht unter der Kapuze verstecken, sodass Paul nur meine Lippen sehen konnte. Sonst würde er die Verwandlung in meinem Gesicht mitbekommen und das durfte nicht sein.

Paul nickte langsam und ich ließ ihn los.

>> Braver Junge. <<, sagte ich und wandte mich zum Gehen. Doch dann spürte ich wie er etwas zückte.

Bevor er auf mich stürzen konnte, wich ich ihm geschickt aus und packte ihn an seinem Handgelenk. Ich trat auf seine Hand, sodass er vor Schmerzen aufschrie und gezwungen war das Messer fallen zu lassen. Dann zog ich ihn zu mir heran und entblößte mein Gesicht. Er würde sich, nachdem was ich ihm antun würde, sowieso nicht mehr daran erinnern.

Ich sah ihm in die Augen und spürte wie die Verwandlung in meinem Gesicht stärker wurde.

Hass loderte in meinen Augen auf und zog Paul in seinen Bann. Dieser stand reglos vor mir und starrte mir in die Augen.

Dann legte ich zwei Finger an seine Stirn und blickte in seine Seele.

Ein braunhaariges Mädchen läuft zu ihrer Mutter. Voller Angst und Schreck. Dann stürmt Paul herein. >> Komm her du kleine Schlampe! <<, er schlägt seine Frau. Diese fällt mit blutender Lippe in eine Ecke, richtet sich schnell wieder auf und geht auf Paul zu. >> Lass sie los! <<, schreit sie. Paul dreht sich um und sticht sie ab. Sie schreit vor Schmerzen und fällt zu Boden. Dann packt er seine Tochter an ihren braunen Haaren- sie ist acht Jahre alt - und zerrt sie zu sich. >> Ich habe dich gezeugt. Du gehörst nur mir und sonst niemandem! <<, brüllt Paul sie an, reißt ihre durchlöcherten Kleider von ihrem Leib und wirft sie auf das modrige Sofa. Sie schreit um Hilfe, aber keiner ist da um zu helfen. >> Halt's Maul! <<, schreit er sie an und zieht ihre Unterwäsche aus. Dann vergewaltigt er sie. Seine achtjährige Tochter. Sie schreit und weint und weint. Aber keiner kommt ihr zu Hilfe. Ihre Schreie verebben langsam, doch der Schmerz, die Pein, die Angst, die Wut und der Wunsch nach Rache sitzt tief in ihr drin.

>> Jetzt gehörst du nur mir. <<, lacht Paul dreckig und verlässt sie als er ins Bad geht. Er hört sie weinen und immer wieder sieht er das Blut an ihrem Körper kleben. Er lacht und wäscht sich.

Ihm tut es nicht leid.

>> Da, sieh! Ein scheiß Hase! <<, ruft der junge Paul und fängt den Hasen ein. Dann drückt er ihm die Kehle zu damit er nicht atmen kann. Er lacht erfreut auf. >> Dummes Tier! <<, schreit er in sein Ohr und holt sein Messer heraus. Zuerst schneidet er dem Hasen das rechte Auge heraus und lacht. Das Tier heult auf. Paul schneidet dem Tier sein Genitalbereich ab und quält es solange bis es verblutet und voller Leid stirbt.

Ihm tut es nicht leid.

Er feuert eine Kugel ab, obwohl der Mann unschuldig ist. Aber Paul ist es scheiß egal. Er grinst den Toten an und klaut ihm sein Geld und seine Jacke. Die Jacke die er gerade an hat.

Ihm tut es nicht leid.

Wieder zerrt er seine Tochter an den Haaren. Jetzt ist sie sechszehn. Sie ist fast schon abgemagert, so dünn ist sie. Die Braunhaarige hat tiefe Augenringe und einen irren Blick. Wieder vergewaltigt Paul sie. Immer und immer wieder. Ihr Leben lang. Sie lässt es über sich ergehen. Jeder sieht weg und keiner eilt ihr zur Hilfe. Paul lacht währenddessen und zwingt sie ihren eigenen gestörten Vater anzusehen. Sie fühlt Schmerzen. Nur Schmerzen in ihrem Inneren. Sie hat die Hoffnung auf Rettung aufgegeben. Paul schlägt ihr ins Gesicht.

Ihm tut es nicht leid.

Der alkoholisierte Paul prügelt auf ein Kind ein, weil er ihn aus Versehen angerempelt hat. Er schlägt ihn so lange, bis der kleine Junge ohnmächtig wird und zu Grunde fällt. Andere haben versucht Paul von dem Kind wegzuziehen, aber als er seine Pistole zückt hilft dem Jungen keiner mehr. Paul pisst auf den ohnmächtigen Jungen drauf und kickt ihn von sich.

Ihm tut es nicht leid.

Hayley spielt mit ihrem jüngeren Freund Brick. Sie sehen ein wenig glücklich aus. Aber Paul will ihr Glück zerstören.

>> Was machst du da, du hässliches Kind! <<, schreit er sie an. Ihre goldenen Locken gefallen ihm. Gefallen ihm zu sehr. Vielleicht sollte ich sie auch zu meiner machen, denkt er sich und grinst Hayley dreckig an. Dann schlägt er ihr ins Gesicht. Hayley weint zunächst nicht. Sie bleibt stark. Das macht Paul noch mehr an.

Dann nimmt er sie ins Wohnzimmer, alle Kinder sehen zu. Kein anderer Kinderheimbetreuer ist da um aufzupassen.

Er zieht Hayley die Unterhose aus, schiebt ihr Kleid hinauf und legt sie bäuchlings auf seinen Schoß. Dann nimmt er seinen Gürtel in die Hand, bindet es um seine Faust und schlägt zu.

Hayley beißt sich auf die Lippen und kneift die Augen zusammen. Sie wird nicht heulen. Sie bleibt stark. Paul schlägt nochmals zu und immer und immer wieder, bis ihr Gesäß anfängt zu bluten.

Dann lässt er Hayley los. Er hat sie vor allen gedemütigt und ihr Schmerzen zugefügt. Hayley weint innerlich und kann sich vor Schmerzen nicht hinsetzen. Sie hasst ihr leben. Sie will sterben. Sie hasst Paul und dieses Kinderheim. Sie spürt Wut in ihr aufsteigen, begleitet mit Leid und Schmerz.

Ihm tut es nicht leid.

Als ich Paul losließ sah ich ihn angewidert an. Dieser miese Bastard. Dieser Dreckskerl. Dafür würde er büßen! Und das tat er auch schon. Ich starrte ihm in die Augen und er fing an zu schreien. Er sah sich wie ein Irrer um und schrie. Er schrie sich die Seele aus dem Leib. Dann knallte er seinen Kopf gegen die Wand, holte sein Messer heraus und stach in seine eigene Hand. Ich betrachtete ihn ruhig und sah aus dem Augenwinkel die schockierten Kinder. Aber ich konnte spüren, dass es sie erleichterte. Ihr Rachewunsch wurde somit erfüllt.

Paul brüllte vor Schmerzen. Nicht nur wegen den Verletzungen, die er sich jetzt erst hinzugefügt hatte, nein.

Nach dem ich ihm mein wahres Ich gezeigt und ihn gezwungen hatte in meine pechschwarzen Augen zu sehen, hatte ich damit bewirkt dass er jedes sündhafte Ereignis seines Lebens nochmal durchlebte und all die Schmerzen, die er so vielen anderen zugefügt hatte, nun an sich selbst spürte. Und das immer und immer wieder. Bis er starb. Nur der Tod würde eine kurzfristige Erlösung für ihn sein. Danach würde er in der Hölle weiter leiden.

Paul schrie immer noch. Ich packte ihn an seinem Kragen, zog mir wieder die Kapuze über und zerrte ihn nach draußen.

Langsam gingen die Lichter in manchen Häusern an, da Pauls Geschreie sie aufweckte.

Ich lieferte ihn bei der Irrenanstalt ab.

>> Er ist suizidgefährdet. <<, informierte ich die Mitarbeiter dort. Somit würde er niemals die Gelegenheit bekommen sich selbst umzubringen.

Ich hatte mich im Namen derer, denen er so viele Schmerzen hinzugefügt hatte, gerächt. Das war meine Aufgabe. Rache.

Ich hatte ihm all seine Sünden gezeigt, die jetzt wie Feuer sein Inneres verbrannten. Zwar nicht wortwörtlich, aber so fühlte es sich für ihn an. Als würde sein Inneres brennen.

Von nun an würde Paul jede Sekunde seines Lebens damit verbringen Qualen und Schmerzen zu empfinden. Und zwar jeden einzelnen Schmerz, den er sein Leben lang anderen zugefügt hatte.

Die Irrenanstalt nahm ihn auf und sperrte ihn in eine Zelle. Er schrie und brüllte immer noch. Die Zelle war schalldicht. Sein Gebrülle würde also keinen stören. Gut so. So würde er niemals betäubt werden, was wiederum hieß, dass er niemals seinen Qualen entkommen können würde.

PS: Voten und kommentieren nicht vergessen, pleaaaase <33 :** Ihr seid die Besten <33

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