Selection

By KRUNNA

131K 7.1K 11K

Amelia, eine Soldatin aus der dritten Kaste, will eigentlich gar nicht an der Selection teilnehmen. Durch ein... More

Vorwort
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 42
Kapitel 43
Kapitel 44
Kapitel 45
Kapitel 46
Kapitel 47
Kapitel 48
Kapitel 49
Kapitel 50
Kapitel 51
Kapitel 52
Kapitel 53
Kapitel 54
Kapitel 55
Kapitel 56
Kapitel 57
Kapitel 58
Kapitel 59
Kapitel 60
Kapitel 61
Kapitel 62
Kapitel 63
Kapitel 64
Kapitel 65
Kapitel 66
Kapitel 67
Kapitel 68
Kapitel 69
Kapitel 70
Kapitel 71
Kapitel 72
Kapitel 73
Kapitel 74
Kapitel 75
Kapitel 76
Kapitel 77
Kapitel 78
Kapitel 79
Kapitel 80
Kapitel 81
Kapitel 82
Epilog
Danksagung und mögliche Fortsetzung

Kapitel 27

1.6K 101 232
By KRUNNA


~ Amelia ~ 

„Klar", antwortete ich mit fester Stimme und trat einige Schritte zur Seite. Es mussten ja nicht alle anderen mithören. Er setzte gerade an, etwas zu sagen, doch ich kam ihm zuvor. „Also wegen gestern Abend - es tut mir leid." 

Calder sah mich mit seinen eisblauen Augen an. Sein Blick ging mir durch und durch.

„Mir nicht", sagte er schließlich. „Aber ich verstehe nicht, warum du mich an dem einen Abend küsst und dich am nächsten Tag an meinen Bruder ranschmeißt." 

„Das war doch gar nicht so!" 

„Ach ja, und wie war es dann?", fragte er provokant. 

„Das Treffen mit Nicolas war schon lange vorher ausgemacht. Und der Rest war so gar nicht geplant", gab ich zu und wurde ein wenig rot, als ich an den Kuss zurückdachte. 

„Ach wirklich? Also ich wusste bis heute Vormittag noch nichts davon, dass mein Bruder sich mit dir verabreden wollte." Seine Stimme klang ein wenig gekränkt. 

„Er hat mich ja auch erst am Abend gefragt. Ich weiß überhaupt nicht, warum ich mich jetzt eigentlich rechtfertigen muss. Ihr trefft euch doch auch alle mit mehreren Mädchen gleichzeitig", meinte ich eingeschnappt. 

„Warte mal. Bist du etwa eifersüchtig?", fragte Calder vorsichtig. 

Ich richtete meinen Blick auf den Boden und schwieg. 

Dann hörte ich ein leises Lachen. Verlegen sah ich auf und unsere Blicke kreuzten sich. "Bist du es denn nicht?", fragte ich dann. "Doch", antwortete er kaum hörbar und einige Augenblicke verstrichen, in denen wir uns einfach nur anstarrten.  

Irgendwann räusperte ich mich und wies auf meinen Köcher. „Der letzte Bogen ist kaputt", sagte ich unbeholfen. 

Calder zögerte und schien zu überlegen. „Willst du meinen haben?" 

Ich machte große Augen. „Ist das wirklich in Ordnung?" 

„Ja, ich werde mich sowieso mal kurz um die anderen kümmern müssen und brauche ihn nicht." 

Widerwillig reichte er mir seinen Bogen und ich nahm ihn ehrfürchtig entgegen. 

„Danke", sagte ich ernst. Ich wusste genau, wie viel Überwindung ihn das gekostet haben musste. 

„Keine Ursache", erwiderte er und rieb sich verlegen den Nacken. „Also ich werde dann mal..."  Mit seinem Daumen zeigte er über seine Schulter zu den anderen Kandidatinnen. Dabei bemerkte ich, wie Savannah mich mit funkelnden Augen beobachtete. 

Calder schenkte mir ein letztes Lächeln, bevor er sich zu den anderen Kandidatinnen zuwandte. 

Ich starrte ihn noch einige Sekunden an, bevor ich seinen Bogen mit einem festen Griff umschloss und mich an der Linie aufstellte. Lächelnd schoss ich den ersten Pfeil ab. 

Er schlug mit einer gewaltigen Wucht im Zentrum ein. Wow, formte ich mit den Lippen. Sein Bogen hatte echt Power. Der von Samantha, den ich vorhin benutzt hatte, um ihr die Technik zu erklären, war nichts dagegen. 

Schnell schoss ich den nächsten Pfeil ab, der nur Millimeter neben dem ersten landete. 

So machte ich weiter, bis mein Köcher leer war und ich zu der Zielscheibe ging, um mir die Pfeile wieder zu holen. Als ich den ersten herausgezogen hatte, hörte ich plötzlich ein zischendes Geräusch, das unnormal nah klang. 

Nur dank meines jahrelangen Trainings konnte ich dem Pfeil ausweichen, legte noch in der selben Bewegung einen in Calders Bogen ein und spannte die Sehne. 

Meine Augen fanden das Ziel nur eine Sekunde später. Savannah. Sie stand mit erhobenem Bogen da und sah mich erschrocken an. Entweder hatte sie nicht mit meinen schnellen Reflexen gerechnet oder es war wirklich ein Versehen gewesen. 

„Ups, Entschuldigung Amelia", rief sie mir zu und da wusste ich mit Sicherheit, dass sie es mit voller Absicht getan hatte. Nur beweisen konnte ich es nicht. Von außen sah es wirklich so aus, als wäre es nur ein Unfall gewesen. 

Langsam überlege ich wirklich, ob sie gerne nähere Bekanntschaft mit meinem Messer machen wollte. Vielleicht sollte ich sie auch zum Duell herausfordern? 

Calder hatte das Geschehen natürlich ebenfalls mitverfolgt und erhob seine Stimme. „Also gut, ich glaube das reicht dann auch für heute", sagte er und gab Maddison den Bogen zurück, den er gerade in der Hand gehalten hatte. 

„Ich werde hier aufräumen und Sie können schon gehen. Danke, dass Sie alle gekommen sind." 

Zögerlich verabschiedeten sich die anderen Kandidatinnen von ihm und legten die Waffen auf dem Boden ab. Savannah machte auf dem Absatz kehrt und verschwand schnellen Schrittes im Palast. 

Als alle anderen gegangen waren, ging ich zu Calder hinüber. „Danke für den Bogen. Liegt gut in der Hand", sagte ich beiläufig. 

„Danke", entgegnete er und fuhr sich durch die Haare. Dann nahm er den Bogen und verstaute ihn wieder in einer eigens dafür angefertigten Tasche. 

„Hey, ist alles in Ordnung?", fragte ich nervös. 

„Ja. Ich hätte mir vielleicht etwas weniger gefährliches aussuchen sollen." 

„Wie zum Beispiel eine Leserunde?", fragte ich nach und wir mussten beide lachen. 

„Nein, ein bisschen aufregender darf es schon sein. Geht es dir denn gut?" 

„Ja, alles noch dran." Ich nickte bestätigend und zusammen räumten wir die letzten Zielscheiben und Waffen weg. Nachdem wir fertig waren, nahm Calder seine Tasche in die Hand und wir machten uns auf den Weg zurück. 

„Hast du dich hier eigentlich soweit schon eingelebt?", fragte er auf einmal. 

„Es ist nicht übel hier, aber so wirklich zu Hause fühle ich mich nicht", gab ich zu. 

„Also kannst du dir nicht vorstellen, hier zu leben?", hakte er nach und mein Kopf wurde heiß. Wollte er mir damit etwas sagen? 

„Das tu ich doch schon, oder?" 

„Nein, ich meine, ob du dir vorstellen kannst, Königin zu werden", sagte er vorsichtig und ich musste lachen. 

„Um Himmels Willen, nein, natürlich nicht. Ich sehe mich nicht in dieser Position und wenn wir ehrlich sind, bin ich doch überhaupt nicht geeignet dafür." 

Er nickte langsam und stimmte in mein Lachen mit ein, doch ich konnte spüren, dass er mit seinen Gedanken woanders war. Habe ich jetzt etwas Falsches gesagt? 

„Warum fragst du eigentlich?", hakte ich nach. Calder zuckte die Schultern. 

„Ach, nur so. Das frage ich die anderen auch."

Sprich es doch einfach aus: Mein Vater will, dass einer von uns dich heiratet. 

„Kannst du es dir denn vorstellen? Wie es ist?", stellte ich die Gegenfrage. 

„Naja, wir wurden schließlich schon unser ganzes Leben darauf vorbereitet, und bis zu einem gewissen Punkt kann ich das Gefühl nachvollziehen. Hast du schonmal eine Einheit in der Armee geleitet?" Ich nickte knapp. Das war Teil meiner Ausbildung gewesen. 

„Es ist eigentlich nicht viel anders, nur dass die Einheit in diesem Fall aus dem gesamten Volk besteht." 

Ich überlegte. „Das kann ich mir vorstellen", sagte ich schließlich. 

Meine Gedanken kreisten und ich wusste nicht wirklich, was ich jetzt sagen sollte. Calder schien zu spüren, wie es mir ging und legte eine Hand auf meine Schulter. Erst jetzt bemerkte ich, dass wir mittlerweile schon am Hauptgebäude angekommen waren. 

Ich nickte nur. „Also, wir sehen uns." Mit diesen Worten drückte Calder ein letztes Mal meine Schulter und ging dann hinein. 

Und wieder einmal blieb ich ratlos zurück und wusste nicht, was ich von ihm halten sollte. Ich hatte auch nicht wirklich das Gefühl, dass das mit dem Kuss geklärt war.  



Fortsetzung folgt...

~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ 

Hii, 

ich hoffe ihr hattet Spaß beim Lesen ;) 

Und ich hab gleich noch eine Frage an euch: Was haltet ihr von einer Lesenacht? 

Ich habe mir überlegt, dass ich an einem Abend mehrere Kapitel hochlade... Aber ich müsste noch schauen, wann das am Besten passen würde. Die Kapitel sollten dazu möglichst zusammenhängend sein, so wie zum Beispiel die Szene beim Bankett, die ich ja auch in mehrere Kapitel aufgeteilt habe. 

Also falls ihr sowas machen wollt, sagt Bescheid, dann werde ich das einplanen. Vermutlich wird in den Tagen davor kein neues Kapitel rauskommen, da ich ja für die Lesenacht sozusagen "vorschreiben" muss. 

Aber schreibt das doch gerne mal in die Kommentare, damit ich Bescheid weiß ^^ 


~ 1330 Wörter 




Continue Reading

You'll Also Like

131K 7.1K 85
Amelia, eine Soldatin aus der dritten Kaste, will eigentlich gar nicht an der Selection teilnehmen. Durch eine (un)glückliche Wendung wird sie trotzd...
5K 219 16
Ein Buch mit ein paar Fakten über Two Mate (Band 1), sowie Second Mate (Band 2)
205K 10K 51
„Ich muss weg" Gilde hielt in ihrer Bewegung inne: „Entschuldige Hoheit, wie war das?" „Ich kann nicht mehr im Schloss meines Bruders bleiben. Ich ka...
43.3K 2.4K 47
Melia Blackshire ist ein eigentlich ein ganz gewöhnliches Mädchen. Bis sie mit Dingen konfrontiert wird, bei denen sie nie gedacht hätte, dass sie au...