Selection

By KRUNNA

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Amelia, eine Soldatin aus der dritten Kaste, will eigentlich gar nicht an der Selection teilnehmen. Durch ein... More

Vorwort
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 42
Kapitel 43
Kapitel 44
Kapitel 45
Kapitel 46
Kapitel 47
Kapitel 48
Kapitel 49
Kapitel 50
Kapitel 51
Kapitel 52
Kapitel 53
Kapitel 54
Kapitel 55
Kapitel 56
Kapitel 57
Kapitel 58
Kapitel 59
Kapitel 60
Kapitel 61
Kapitel 62
Kapitel 63
Kapitel 64
Kapitel 65
Kapitel 66
Kapitel 67
Kapitel 68
Kapitel 69
Kapitel 70
Kapitel 71
Kapitel 72
Kapitel 73
Kapitel 74
Kapitel 75
Kapitel 76
Kapitel 77
Kapitel 78
Kapitel 79
Kapitel 80
Kapitel 81
Kapitel 82
Epilog
Danksagung und mögliche Fortsetzung

Kapitel 11

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By KRUNNA

~ Amelia ~ 

Ich hatte es tatsächlich geschafft, ihn zu besiegen und mein Messer zurückzubekommen. Ich konnte es fast nicht glauben und wurde im nächsten Moment von einem unglaublichen Hochgefühl erfasst. 

Aiden rieb sich verstohlen die Brust und er tat mir fast ein bisschen Leid. Ich trat vor ihn und verbeugte mich, um ihm meinen Respekt als Krieger zu zeigen. Er sah mich mit einem unergründlichen Blick an und tat es mir gleich. 

Dann drehten wir uns wieder um und sahen zum ersten Mal die Gesichter unseres Publikums. Ich hatte sie während des Kampfes komplett ausgeblendet und mich nur noch auf den Kampf fokussiert. Es gab sehr verschiedene Reaktionen darauf. 

Die meisten Kandidatinnen sahen mich ziemlich wütend an, einige hatten die Arme verschränkt. In Savannahs Augen meinte ich, kleine Flammen tanzen zu sehen. Die Königin war die einzige, die lächelte. Und es war keineswegs ein falsches Lächeln, sondern ein echtes, das ihre Augen erreichte. 

Der Gesichtsausdruck des Königs jedoch war unergründlich. Er sah nicht direkt böse aus, aber auch nicht freundlich. Calder sah gelangweilt zur Seite und Nicolas musterte mich mit verkniffenem Mund. Aiden hielt mir den Ellbogen hin und führte mich zurück zur Tribüne. Es gab keinen Applaus. 

"Habe ich dich verletzt?", fragte ich leise und konnte kaum die Sorge in meiner Stimme verstecken. 

Aiden schüttelte hastig den Kopf. "Ich bin hart im Nehmen." 

Zweifelnd musterte ich ihn, doch ließ es dabei. Wenn ihm etwas fehlte, würde er später sicher auf die Krankenstation gehen. 

Savannah warf mir mörderische Blicke  zu und ich konnte mir gut vorstellen dass ich mit der heutigen Aktion bei ihr unten durch war. Als ich wieder Platz genommen hatte, fiel mein Blick auf Madame Bouchard, die sich hastig Notizen auf ihrem Klemmbrett machte und dann aufsah. 

Ihr Blick ging mir durch und durch und ich wusste nicht, ob sie enttäuscht oder wütend war. Wahrscheinlich beides auf einmal. Doch ich hatte mit solchen Reaktionen gerechnet und immerhin hatte ich Aiden nun eine Lektion erteilt und mein Messer zurück.

*  *  *

Die nächste Selection stand an und meine Zofen waren in heller Aufruhr. Die Nachricht von meinem Kampf gegen Prinz Aiden hatte sich im Palast wie ein Lauffeuer verbreitet. Was ich außerdem nicht bedacht hatte: Es waren Kameras bei dem Talentwettbewerb anwesend gewesen und die hatten den kompletten Kampf gefilmt. 

Ich war mir fast sicher, dass ein Ausschnitt davon beim heutigen Bericht gezeigt werden würde. Ich war allein auf meinem Zimmer und meine Zofen wuselten um mich herum, um mich fertig zu machen. 

Beatrice kämmte gerade meine Haare und steckte einige der vorderen Strähnen an meinem Hinterkopf fest, während Mary halb im Kleiderschrank verschwunden war und mir ein Kleid für den heutigen Abend heraussuchte. Ich hoffte, sie hatten nichts allzu dramatisches geplant. 

Meine Hoffnungen wurden jäh enttäuscht, als Mary ein Kleid hervorholte und auf dem Bett ausbreitete, dass einfach nur atemberaubend war. Das Oberteil war komplett schwarz und der Rock floss förmlich zu Boden. Ab der Taille mischte sich das schwarz mit weiß und sorgte dadurch für einen dramatischen Effekt. 

Mit großen Augen sah ich meine Zofen an. "Das kann ich doch nicht anziehen, das ist viel zu auffällig!"

"Bedenke, dass Kleider auch Waffen sein können", sagte Mary.
"Klar. Hallo? Das ist als würde ich mit einem juwelenbesetzten Schwert zum Bericht erscheinen."

Beatrice legte den Kopf schief. "Ich denke du weißt, was sie meinte. Und du weißt insgeheim auch, dass sie recht hat." Ich seufzte. Wenn ich schon ging, konnte ich es auch ordentlich krachen lassen. 

"Also gut." Ich stand auf, ging zu dem Kleid hinüber und die beiden halfen mir hinein. Dann ließen sie mich allein und ich sank auf das Bett. Mit gemischten Gefühlen dachte ich an die bevorstehende Selection und an den Bericht. 

Die anderen Mädchen konnten meinen Rauswurf wahrscheinlich kaum noch abwarten und Savannah, Grace und Avery hatten mich keines Blickes gewürdigt. Ich wollte sie auf keinen Fall auf dem Flur treffen (so wie auch sonst keinen Menschen) und da sowieso schon alles egal war und ich in wenigen Stunden wieder zu Hause sein würde, beschloss ich, meine Gabe anzuwenden. 

Entschlossen stand ich auf und rief meine Schatten herbei. Mit ihnen konnte ich mich überall bewegen, ohne entdeckt zu werden. Ich war sozusagen unsichtbar. Nur wenn jemand wusste, dass ich da war und sich anstrengte, konnte er die Schatten durchschauen. An Orten mit viel Licht funktionierten sie ebenfalls nicht so gut. Mit festem Schritt trat ich in den Flur hinaus. 

Er war menschenleer und ich folgte ihm langsam hinunter. Die Schatten hatten zusätzlich den Vorteil, dass ich dadurch ein besseres Gehör hatte. Es war fast so, als würden sie mir ihre Geheimnisse zuflüstern. 

Plötzlich erklangen hastige Schritte und ich blieb unbesorgt stehen. Zwei Kandidatinnen bogen kichernd um die Ecke und gingen an mir vorbei, ohne mich zu bemerken. Dann verschwanden sie in einem der Zimmer. Ich wollte gerade weitergehen, als sich vor mir eine Tür öffnete und Savannah, Grace und Avery den Flur betraten. 

Alle drei hatten überladene Ballkleider an und die Stimmung war so ziemlich im Keller. "Ich meine, was erlaubt sie sich überhaupt? Nicht einmal die Mädchen, die eine Tanzeinlage gezeigt haben, haben die Prinzen mit einbezogen", sagte Savannah wütend. "Und zu uns sagt sie davor noch, dass sie nur ihre Kampfkünste zeigen will."

Autsch. Das tat weh. Und sie konnte es mir nicht einmal ins Gesicht sagen. Durch meine Schatten klangen ihre Worte besonders laut in meinen Ohren. Aber zum Glück musste ich mir das nicht mehr lange anhören. Ich wartete, bis sie weg waren und ging dann weiter. 

In Gedanken war ich noch immer bei dem heutigen Nachmittag und dem Kampf mit Aiden, sodass ich nicht bemerkte, dass ich eine Abbiegung verpasst hatte und nun in einem mir unbekannten Teil des Schlosses gelandet war. Ich wollte gerade wieder kehrt machen, als ich Stimmen hörte, die mir meine Schatten zutrugen. 

"Ich kann es einfach nicht verstehen. Wie kann er uns das antun?", sagte eine Stimme, die mir vertraut vorkam. Aiden. 

"Er ist zwar unser Vater, aber er ist eben auch unser König und denkt an die Zukunft unseres Landes," sagte eine zweite Stimme, die wohl Nicolas gehörte. 

"Kann mich mal bitte jemand aufklären?" Diese Stimme konnte ich wiederum eindeutig Calder zuordnen.

Jemand seufzte. "Vater hat uns informiert, dass er die Reihenfolge der Thronerben zu Gunsten desjenigen verändert, der die beste oder geeignetste Kandidatin zur Frau nimmt. In der Öffentlichkeit weiß bisher niemand etwas von der Rangfolge und es würde niemandem auffallen. Er schien dabei besonders auf eine Kandidatin der zweiten oder dritten Kaste zu bestehen. Er hat sich außerdem explizit nach Amelia erkundigt."

Mein Herz setzte einen Schlag aus. Wie bitte? Hatte ich gerade richtig gehört? Der König zog mich für den Posten der Königin in Betracht?

"Aber warum würde er ausgerechnet Amelia als Königin haben wollen?", hakte Nicolas nach. "Anscheinend glaubt er, dass sie eine spezielle Gabe hat, die sich gut in den Genen der Königlichen Linie machen würden."

"Aber das ist doch verrückt. Amelia hat keinerlei magische Begabung. Oder sie weiß vielleicht nichts davon. Was sollen wir denn jetzt machen?" Aiden klang niedergeschlagen.

"Also meiner Meinung nach gibt es zwei Möglichkeiten. Die Erste ist, mitzuspielen und die Selection einfach fortzusetzten. Oder wir sagen heute beim Bericht live, wer der wahre Kronprinz ist."

"Eine letzte Möglichkeit ist noch, dass wir Amelia heute nach Hause schicken", meinte Aiden.
"Dann müssen wir aber auch alle anderen aus der zweiten und dritten Kaste gehen lassen", entgegnete Calder.

Es folgten einige Sekunden Schweigen. "Egal was wir tun, wir müssen uns schnell entscheiden. Der Bericht beginnt schon in fünfzehn Minuten." 

Ich hörte Schritte und dann das Klicken der Tür. Beklommen zog ich meine Schatten enger um mich, um sicherzugehen, dass ich vollständig von ihnen verborgen war. Die drei Prinzen traten aus dem Raum und gingen zielsicher an mir vorbei den Flur hinunter. In einem sicheren Abstand folgte ich ihnen, sodass ich pünktlich zum Bericht erscheinen würde. 

Fortsetzung folgt...

~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~

Hallo!

Ich hoffe ihr bleibt alle dran und es ist euch nicht zu langweilig geworden... 

Wie glaubt ihr, werden sich die Prinzen entscheiden?

Und wie wird diese Wendung die Selection beeinflussen?

Ich wünsche euch auf jeden Fall viel Spaß beim weiterlesen!

~1360 Wörter 

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