Schreibtipps & -tricks

Galing kay Jugendbuch

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Jeder Autor ist ein Künstler. Und jede Kunst kann man lernen. Wenn ihr also nach ein paar Schreibtipps und... Higit pa

0. Einführung
1.0. Die Idee
1.1. Das Planen
1.2. Die Formatierung o.Ä.
1.3. Rechtschreibung, Grammatik & Co.
1.4. Die Wortwahl
2.0. Die Welt
2.1. Die Länder
2.2. Die Städte
2.3. Die Herrscher
2.4. Die Technologie
2.5. Das Magiesystem
2.6. Die Spezies
2.8. Die Alternativen
3.0. Die Figuren
3.1. Der Charakter und Co.
3.2. Die Beziehungen
3.3. Das Verhalten & Co.
3.4. Das Aussehen
3.5. Die Namen
4.0. Die »besonderen« Figuren
4.1. Der Antagonist
4.2. Die doppelte Identität
4.3. Das »Genie«
4.4. Der Wahnsinnige
4.5. Der Andersaltrige
4.6. Der Bereuende
5.0. Der Schreibstil
5.1. Der Erzähler
5.2. Das Foreshadowing
5.3. Die Rückblende
5.4. Der Dialog
6.0. Der Anfang
6.1. Der Prolog
6.2. Der Hook/Aufhänger
6.3. Das Einführen einer Figur
6.4. Das kontinuierliche Schreiben
6.5. Das Lösen einer Schreibblockade
7.0. 28/29/30/31-Tage-Schreibchallenge O.o
7.1. Schreibchallenge - Eine Welt erschaffen
7.2. NaNoWriMo
8.0. Die Spannung
9.0. Das Verliebtsein
9.1. Die Liebesbeziehung
9.2. Etwas Trashtalk
10.0. Der Kampf
10.1. Das Duell

2.7. Die Entwicklung der Welt

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Galing kay Jugendbuch

Dieses Kapitel ist vor allem für BuchREIHEN wichtig oder für Bücher, in denen Zeitsprünge von mehreren Jahrzehnten oder Jahrhunderten auftreten wie man sie in Science-Fiction-Büchern häufig findet. Dieses Mal ist also auch recht viel für die Science-Fiction-Autoren unter euch dabei :)

Erstmal das Wichtigste, was ich auch schon im Kapitel über die Technologie angedeutet/erwähnt habe: Jede Welt entwickelt sich mit der Zeit weiter. Es kann also nicht sein, dass, wenn eine eurer Figuren aus einem hundertjährigen Kälteschlaf aufwacht, die Welt immer noch genauso ist wie zu dem Zeitpunkt, als sie sich verabschiedet hat. (Diese Regel gilt übrigens auch für Flashbacks/Rückblenden, die ziemlich weit zurückreichen. Dazu wird's aber auch noch ein Kapitel geben.)

Welche neuen Sachen wurden erfunden/entdeckt? Wie haben sie den technologischen, wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Fortschritt beeinflusst? Klar, bestimmt gibt es Sachen, die es vorher nicht gab, aber bestimmt sind auch einige Sachen verschwunden, weil sie von anderen Erfindungen »überholt« wurden (z.B. fahren jetzt ja auch Autos auf den Straßen statt Kutschen mit vorgespannten Pferden). Es kann auch sein, dass einige Sachen zwar noch dieselbe Funktion haben und noch genauso heißen, jetzt aber anders aussehen, weil diese »neue« Form besser/praktischer/... ist (man denke an die verschiedenen Handys).

Wenn in eurer Welt Magie existiert: Wie hat sie sich weiter entwickelt? Gibt es jetzt mehr oder weniger Wesen, die sie wirken können? Hat sich ihr Ansehen vielleicht verändert? Es kann auch sein, dass sie jetzt durch bestimmte Erfindungen »gekauft« oder »geliehen« werden kann, damit auch andere sie benutzen können. Wie sehr sind Magie und Technologie miteinander verschmolzen? (Dazu habe ich später noch ein Beispiel.) Vielleicht wurde die Magie ja auch von anderen Erfindungen ersetzt und ist jetzt nicht mehr so wichtig?

Auch die Gesellschaft wird sich sicherlich verändert haben. Wenn es vorher Spezies gab, die eher die Außenseiter waren und irgendwo in der Wildnis gelebt haben, können sie jetzt besser in das Stadtleben eingebunden sein. Vielleicht sind ja neue Handelsketten entstanden mit neuen Ressourcen aus diesen ehemals wilden Ebenen? Wie haben die Spezies sich aneinander angepasst? Gibt es mittlerweile eine allgemeine Sprache, die jeder versteht? Werden Sachen, die vorher tabu waren, jetzt akzeptiert oder immer noch nicht? Gibt es Gruppierungen, die sich für ihre Rechte einsetzen?

Welche neuen Städte, Bauwerke, Straßen und allgemein Infrastruktur sind während des Zeitsprungs dazugekommen? Wie sehen sie aus? Wie beliebt sind sie unter der einen oder anderen Spezies? Um wieder auf Wesen zurückzukommen, die sich vielleicht an das Stadtleben angepasst haben: Wie wohl fühlen sie sich? Wie sehen ihre Häuser aus (eventuell bestehen sie aus (verbesserten) Materialien, die sie in der Wildnis auch benutzt haben)? Bestimmt wurden auch einige Städte zerstört oder verlassen. Wenn ja, wann, wie und warum?

Da einige Zeit vergangen ist, wird auch geschichtlich etwas passiert sein. Gab es Kriege? Wenn ja, wer war beteiligt, was war der Auslöser und wie wurden sie beendet? Sind die Folgen jetzt immer noch zu spüren? Gibt es bestimmte Personen, die während des Zeitsprungs Großes (kann positiv oder negativ sein) erreicht haben und die deswegen jeder kennt? Vielleicht kennt oder kannte eure Figur diese Person ja sogar! Vergesst nicht die ganzen anderen »Kleinigkeiten«, die auch Auswirkungen auf die Entwicklung der Welt haben könnten. Dazu gehören z.B. Krankheitsausbrüche, Revolutionen, Rebellionen und Streiks, Unfälle und Irrtümer, die weithin bekannt sind, große Heldentaten von kleinen Leuten, über die in Liedern gesungen wird usw.

Je nachdem ob eure Figur eine Art »Zeitreise« gemacht hat oder in dieser entwickelten Welt aufgewachsen ist (passiert häufig in Buchreihen, in denen die Hauptfigur im nächsten Band wechselt), sind all diese Sachen neu für diese Figur oder halt nicht. So oder so: Der Leser kennt eure entwickelte Welt noch nicht, also müsst ihr ihn als Autor vorsichtig hindurchführen und zeigen, welche Unterschiede es zu eurer »vorherigen« Welt gibt.

Im ersten Fall ist das ziemlich leicht, da die Figur auf demselben Stand ist wie der Leser und somit sozusagen »legal« Fragen stellen kann, die der Leser auch hat. Der zweite Fall ist schon etwas schwieriger! Dann ist es so, als würdet ihr versuchen, den Leser in eine völlig neue Welt einzuführen (so wie ihr es am Anfang eines Buches macht), die er aber schon zur Hälfte kennt. Im schlimmsten Fall langweilt er sich dann, weil er sich denkt »Ach, das kenne ich doch schon« und legt das Buch weg. Das darf nicht passieren! Um diesem Problem aus dem Weg zu gehen, könnt ihr eine der folgenden Methoden benutzen:

- Ihr ignoriert die vielen Fragen des Lesers und schreibt einfach so, als wüsste er genauso viel wie eure Figur. Das ist zwar etwas fies, funktioniert aber ziemlich gut, da er dann dazu angeregt wird, jeden Absatz aufmerksam zu lesen, um einen Hinweis darauf zu finden, was auf einmal mit dieser Welt los ist und warum der Zauber XY plötzlich verboten ist, wo er doch im ersten Band so oft vorkam XD Natürlich muss der Leser irgendwann trotzdem erfahren, was in der Zwischenzeit passiert ist. Das verpackt ihr dann in kleine Häppchen und verteilt sie nach Zufallsprinzip dort im Text, wo es gerade passt :)

- Die zweite Methode hängt davon ab, wie euer Schreibstil ist und welchen Erzähler ihr gewählt habt (zu beiden Sachen gibt's noch ein Extra-Kapitel): Wenn das erste Mal eine neue Sache auftaucht, die der Leser nicht kennt, erklärt ihr entweder im beschreibenden Text oder in den Gedanken der Figur kurz, was es damit auf sich hat. Zum Beispiel:

Rina starrte auf das Schild vor dem Laden, das besagte, dass keine Magier eintreten durften. Sie fummelte an dem Halsband mit dem silbernen Anhänger herum, das sie genau als solche Magierin auszeichnete. Verdammter Schattenweber, dachte sie verbittert und enttäuscht zugleich. Sie hatte nicht erwartet, ausgerechnet hier, in so einem mickrigen Dorf, auf eines dieser Schilder zu treffen. Bei großen Städten konnte sie es noch verstehen. Es war erst fünf Jahre her, dass der Schattenweber die gesamte Gilde der Alchimisten als Geisel genommen und dann ausgelöscht hatte, nachdem sie sich geweigert hatte, ihm das Geheimnis ihres berühmtesten Heilmittels zu verraten. Es war ein Blutbad gewesen. Am Anfang hatte keiner die Sache ernst genommen, aber wer hätte wissen können, dass der Schattenweber sich all die Jahre verstellt hatte? Niemand hatte gewusst, dass er ein Magier war. Und nun, fünf Jahre später, wurden alle von ihnen dazu gezwungen, dieses Halsband mit dem silbernen Anhänger zu tragen. Um weitere solche Vorfälle zu verhindern, wie der König gesagt hatte.

- Methode 3 ähnelt der vorherigen, unterscheidet sich aber im Erzähler. Hier ist der Erzähler allwissend und es hört sich im Gegensatz zu der vorherigen Methode nicht so an, als würde die Figur das gerade denken. Es wird einfach sachlich erklärt, was es mit einer bestimmten Sache auf sich hat. Die Figur selbst muss das nicht mal unbedingt wissen. Um an das Beispiel von vorhin anzuschließen, würde das dann so aussehen:

Rina starrte auf das Schild vor dem Laden, das besagte, dass keine Magier eintreten durften. Sie fummelte an dem Halsband mit dem silbernen Anhänger herum, das sie genau als solche Magierin auszeichnete. Was auch immer, dachte sie enttäuscht. Trotzdem kann ich mir die Sachen von draußen ansehen, oder? Sie hatte nie verstanden, warum diese Schilder jetzt immer häufiger in allen Dörfern in der Gegend auftauchten. Wie konnte sie auch? Rina hatte sich nie für die Politik interessiert und hatte das Halsband, als es ihr gegeben wurde, sogar eher schön als störend gefunden. Was sie nicht wusste, war, dass es vor fünf Jahren einen Magier gab, der...

Ich hoffe, ihr seht den Unterschied XD

Jetzt kommen noch ein paar Beispiele von Welten-Entwicklungen, die ich persönlich sehr gut gelungen finde!

SPOILER ZUR »TRISOLARIS-TRILOGIE« VON CIXIN LIU!!!!!!!!!!

Ich muss mich wirklich zusammenreißen, um diese Trilogie nicht durchgängig zu loben XD Ein Aspekt, der mir besonders gut gefällt, ist die Art, wie der Autor es schafft, Zeitsprünge von teilweise Jahrtausenden einzubauen ohne dass man sich als Leser vollkommen verloren fühlt. Der erste Band spielt in der Gegenwart bzw. sogar teilweise in der Vergangenheit. Der zweite Band macht dann einen Sprung in die Zukunft und innerhalb des Buches nochmal einige weitere. Jedes Mal, wenn die Hauptfigur aus dem Kälteschlaf aufwacht, erfährt sie erst nach und nach und zusammen mit dem Leser, was in der Zwischenzeit passiert ist. Im dritten Band werden die Zeitsprünge noch heftiger, aber es bleibt alles noch in einem angenehmen Rahmen und alles Wichtige wird angemessen erklärt. Ich empfehle diese Trilogie ausdrücklich weiter!!!!!!!!!

SPOILER ENDE!!!!!!!!!!!!!!!!

SPOILER ZU DEN »KLIPPENLAND-CHRONIKEN«!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Diese Buchreihe lässt sich mehr oder weniger in drei bzw. vier »Phasen« einteilen. Erst kommen die Twig-Bücher (mit einer Ausnahme). Dann die Rook-Bücher, die nach Twig spielen, und danach die Quint-Bücher, die vor Twig stattfinden. In jeder dieser Phasen ist die Welt zwar gleich, aber sie macht entscheidende Veränderungen durch. Zum einen gibt es eine berühmte Stadt der Akademiker und Gelehrten, die nach und nach immer weiter verkommt und schließlich sogar durch eine neue ersetzt wird. Teile der Welt, die vorher abgeschottet waren und als gefährlich angesehen wurden, werden allmählich in die zivilisierten Teile eingebunden. Es gibt auch technologische Fortschritte. Einige Sachen fallen weg, andere werden neu erfunden. Der letzte Band, den ich jetzt einfach mal als letzte, vierte Phase bezeichne, setzt dem Ganzen nochmal die Krone auf. Ein weiterer Zeitsprung, die gleiche Welt, aber kaum wiederzuerkennen.

SPOILER ENDE!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

SPOILER ZU »AVATAR – DER HERR DER ELEMENTE«!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Hier unterscheide ich einfach mal zwischen der »Aang-Welt« und der »Korra-Welt«. Es ist offensichtlich, dass sich in der Zeit zwischen diesen beiden Avataren viele Sachen verändert haben. Die Bändiger benutzen ihre Kunst jetzt nicht nur im Kampf, sondern sie wird auch immer häufiger im Alltag angewendet. Zum Beispiel wird das Blitzbändigen benutzt, um in Werkhallen Metall zu verschweißen. (Das meinte ich oben übrigens auch mit »Magie und Technologie verschmelzen«.) Andere Bändigungsarten sind jetzt auch häufiger anzutreffen (Blitzbändigen und Metallbändigen). Ebenfalls offensichtlich: Die Infrastruktur hat sich deutlich verbessert, es gibt Fahrzeuge, Roboter usw.

SPOILER ENDE!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Ich hoffe, ich konnte euch helfen :)

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