„Keine Sorge, wir kentern schon nicht. Höchstens fahren wir ein anderes Schiff an", dann sauste das kleine Motorboot auch schon los und ich spürte wie der Wind meine Haare zerzauste. Langsam fragte ich mich wirklich warum ich nicht einfach wieder die Treppen hochgegangen war.

Angelo dagegen hatte gerade den Spaß seines Lebens und ich spürte, wie das Boot mehrmals scharfe Kurven fuhr und ich wirklich ziemliche Mühe hatte mich zu halten. „Angelo!", kreischte ich nur, worauf dieser endlich mal langsamer wurde, sodass das Boot schließlich zum Stehen kam. Perplex und mit aufgerissenen Augen schaute ich ihn an.

„Du schaust mich an, als wäre ich der Tod", kam es darauf nur von ihm, was mich etwas aus meiner Starre riss. Anschließend erhob ich mich von meinem Platz. Da das Boot nun auf dem Wasser trieb, war die Chance herunterzufallen hoffentlich nicht mehr so groß.

„Du hast so einen Knall", murmelte ich nur uns schob ihn etwas vom Steuer weg. Dieser grinste darauf nur, aber ließ mich schließlich gewähren. „Du aber auch. Sonst würdest du jetzt nicht auch fahren wollen"

„Ich will uns nur lebend wieder zurück bringen", murmelte ich stattdessen, aber wurde von einer anderen laut brüllenden Stimme unterbrochen. Verwundert schaute ich auf und konnte nun von weitem die Yacht erkennen, die nun gar nicht mehr so riesig aussah. Lag aber wahrscheinlich da dran, dass wir auch schon ein paar Meter zurückgelegt hatten.

„Angelo, Kylie!!!", ertönte die Stimme erneut und nun erkannte ich das es Aiden war, der zum Bug der Yacht gelaufen war und sich nun über die Reling lehnte. „Will der Titanic spielen oder was macht der da?", hörte ich Angelo verwirrt fragen und konnte sehen wie er etwas die Augen zusammenkniff, um Aiden besser zu erkennen.

„Nein, ich glaube das heißt so viel wie, warum habt ihr nicht auf mich gewartet? Ich wollte mit euch zusammen kentern"

Nun rollte Angelo etwas mit den Augen, wobei er sich aber ein Schmunzeln nicht verkneifen konnte. Anschließend drückte er mir einen Kuss auf die Wange und schob mich etwas vom Steuer weg. „Zum dritten Mal nun. Wir werden schon nicht untergehen"

Anschließend erklangen auch schon wieder Geräusch des Motors und das Boot machte einen Satz nach vorne, sodass wir keine Sekunde später uns der großen Yacht immer mehr näherten. Dieses Mal zum Glück in einem etwas weniger lebensmüdem Tempo.

Es dauerte nicht lange und da hatten wir das Boot auch wieder da abgestellt, wo wir es herhatten und stiegen die eleganten Treppen hoch, um an Deck zukommen. Auf dem Weg dorthin kam uns aber Aiden entgegen und sein Gesichtsausdruck sah nicht gerade fröhlich aus. „Nächstes Mal erwarte ich von euch, dass ihr mir Bescheid gebt, wenn ihr Boot fahren geht", konnte ich ihn empört sagen hören.

„Keine Sorge, ich setzte nicht nochmal einen Fuß auf dieses Ding, wenn er fährt", murmelte ich und nickte einmal leicht zu Angelo, der dies aber nur mit einem Augenrollen betitelte. „Dann wirst du bei mir ja erst Recht nicht mitkommen", konnte ich Aiden mit einem Grinsen sagen hören.

„Nur über meine Leiche", murmelte ich als Antwort, bevor ich weiter mit den beiden Jungen die Treppen hochstieg, um an Deck zu kommen.

„Da seid ihr ja endlich!", konnte man auch schon die Stimme von Gianna rufen hören, sobald wir das Ende der Treppe erreicht hatten und uns auf die freien Stühle sinken ließen, welche an dem großen Tisch standen, der mit ziemlich gutem Essen gedeckt war.

Etwas verwundert musterte ich das ganze Essen und nahm dann aus dem Augenwinkel war, wie ein paar Kellner noch mehr auf den Tisch stellten. Das mein Vater darauf nicht hatte verzichten können, hätte ich mir auch irgendwie denken können. Es fehlte noch, dass er diesen Urlaub am Ende so toll fand und das Boot dann kaufen wollte. Zutrauen würde ich es ihm auf jeden Fall.

Und sagen wir es so wirklich etwas dagegen hätte ich auch nicht. Schließlich war so ein riesiges Luxus Schiff schon cool.

„Kylie? Willst du gar nichts essen?", riss mich die Stimme von Gianna aus den Gedanken, worauf ich etwas erschrocken aufschaute. „Doch, doch", murmelte ich als Antwort und schnappte mir etwas von der Buscetta, die vor mir stand.

„Wollt ihr heute Abend noch etwas machen? Wir müsste über Nacht ja so oder so im Hafen bleiben", richtete Gianna sich auch schon weiter an ihre Söhne, die darauf etwas verwundert die Augenbrauen hochzogen.

„Das Einzige, was ich heute Abend noch machen werde, ist mich in dieses ultra weiche Bett in meinem Zimmer zu hauen", gab Leonardo darauf nur wieder und biss anschließend etwas von seinem Brot ab. „Was ist denn mit euch los?", wurde er darauf aber auch schon von seinem Vater unterbrochen.

„Als ich so jung war wie ihr. Habe ich abends noch die Stadt unsicher gemacht"

„Ich frage mich gerade, ob er sie ernsthaft unsicher gemacht hat oder nur mit seinen Kumpels sowie Motorrädern in die Altstadt gefahren ist und geraucht hat", murmelte Eira darauf nachdenklich, was Girogio aber verstanden hatte und ihr darauf ein Grinsen schenkte.

„Eine Mischung aus beidem"

„Wie wäre es damit, dass ihr euch heute einen schönen Abend in der Altstadt macht", schlug nun Angelo unseren Eltern vor, worauf alle Blicke zu ihm wanderten. „Zeit habt ihr ja noch genug"

Und da hatte er sogar Recht. Die Sonne war immer noch nicht ganz untergegangen und eh sie dann wirklich weg war dauerte es meistens noch ein bisschen. „Also was ist?", hakte Angelo weiter nach, als keiner von unseren Eltern ein Wort sagte, sondern sie sich nur nachdenklich anschauten.

„Wollt ihr uns das Schiff überlassen oder nicht?"

Im nächsten Moment erhob sich auch schon mein Vater von seinem Stuhl, wobei man das Schmunzeln auf seinen Lippen nicht übersehen konnte. „Komm Viola, wir sollten uns fertigmachen. Lasst uns etwas die alten Zeiten aufleben"

Und die „Kinder" sind alleine auf dem Schiff, ob das gut geht

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Und die „Kinder" sind alleine auf dem Schiff, ob das gut geht. Mal schauen was Stefano dazu sagt

Positano | ✓Where stories live. Discover now