86. Kapitel

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Entspannt wälzte ich mich etwas auf der Couch umher und zog mir dabei die Decke bis zum Kinn.
Es waren nun schon drei Wochen vergangen seitdem wir aus Italien zurück waren und mittlerweile hatte ich wirklich das Gefühl alles wäre wieder beim Alten.

Mit Angelo lief alles super und auch die Schule stresste nicht mehr so extreme.
Einzig und allein war es etwas komisch, dass Gianna nun nicht mehr da war.

Zwar war auch sie nicht so oft zu Hause gewesen, aber trotzdem spürte man eine gewisse Leere, wenn man abends bei Armanis zu Hause war.
Wie als würde eine ganz bestimmte Person fehlen.

Auch Angelo hatte dieses Gefühl, dass konnte man ihm deutlich anmerken.
Auch wenn er immer wieder probierte es zu überspielen.
Manchmal könnte ich ihn dafür wirklich schlagen. Schließlich war es nicht schlimm, wenn er mal etwas mehr Gefühl zeigte. Aber das hatte er bestimmt von seinem Vater.

„Lass du mir auch noch was von der Pizza übrig soll ich noch eine zweite bestellen", riss mich eine tiefe Stimme aus den Gedanken, worauf ich meinen Kopf wandte und Angelo ein Grinsen schenkte.

Wir hatten es uns zusammen auf der Couch gemütlich gemacht und wollten eigentlich mit einem Familienkarton Pizza einen Film schauen.
Zumindest dachte ich, dass wir dies wollten.
Mein Gesicht nahm nur einen ziemlich verwunderten Ausdruck an, als Angelo anfing die Sachen wieder zusammen zu räumen, die ich vor wenigen Minuten noch mühsam aufgestellt hatte.

„Was wird denn das?", hakte ich auch schon empört nach und probierte ihn davon abzuhalten den Pizzakarton von mir weg zu tragen.
Wenigstens das Beste konnte er doch stehen lassen.
„Was dagegen, wenn wir den Film nach oben in mein Zimmer verlagern"
„Ähh jaa...weißt du wie lange ich gebraucht habe bis ich das hier alles aufgebaut hatte. Im Gegensatz zu dir hab ich was gemacht und nicht die ganze Zeit telefoniert"

Ein kleines Schmunzeln schlich sich über seine Lippen, was aber sofort wieder verschwunden war, als ich meine Hände in die Hüften stemmte.
„Was gibts denn...", aber da hatte er mich schon unterbrochen.

„Es kommt gleich jemand zu Besuch für Leonardo, deswegen wäre es besser, wenn wir uns nach oben verlagern"
Verwundert schaute ich ihn an, bevor ich meinen Kopf leicht schief legte.
„Weiß Leonardo davon oder hast du hier wieder irgendwas organisiert wo von er keine Ahnung hat?"

Erneut wanderte ein Schmunzeln über seine perfekt geschwungenen Lippen.
„So 50/50. Aber glaub mir, er wird sich drüber freuen"
Langsam zog ich eine Augenbraue hoch, wurde aber von der lauten Klingel an der Haustür unterbrochen.

Nun erhob sich Angelo von der Couch.
Verwundert schaute ich ihm hinterher, wie er das Wohnzimmer in Richtung Flur durchquerte.
„Bring das Zeug einfach in die Küche", hatte ich ihn mir noch zurufen gehört.

Immer noch verwirrt, räumte ich schließlich trotzdem die Sachen zusammen und brachte sie in die Küche.
Danach steuerte ich wieder zurück ins Wohnzimmer.
Nun war ich aber auch neugierig geworden, wen er für Leonardo hierher geordert hatte.

Sobald ich zurück ins Wohnzimmer kam, klappte mir auch schon die Kinnlade herunter. Dort in dem elegant ausgestatteten Wohnzimmer stand Alessia.
Sie schaute sich nur überwältigt von dem Luxus um, bevor ihre Augen auf mich trafen und sie mir ein schüchternes Lächeln schenkte.
Ich erwiderte es nur, bevor man auch schon Angelo seinen Bruder rufen vernahm.

Irgendwann hörte man laute Schritte von der Treppe sowie Leonardos genervtes Brummeln, dass Angelo nicht immer durch ganze Haus brüllen sollte.
Erst als er ins Wohnzimmer kam, verstumme er schlagartig.

Anscheinend hatte er nun ebenfalls Alessia entdeckt, was ihm wohl die Sprache verschlagen hatte.
Angelo grinste seinen Bruder darauf einmal an, bevor er ihm im vorbeilaufen einmal auf die Schulter klopfte.
„Bitteschön, hab ich dir organisiert", vernahm man ihn noch sagen, bevor er zu mir gelaufen kam.

Mit einem Nicken zur Tür hatte ich sofort gecheckt, was ich meinte und war mit einem letzten Blick zu Leonardo und Alessia durch diese verschwunden.
Dabei konnte ich mir aber kein Lächeln verkneifen.

„Hast du das organisierst?", fragte ich Angelo, nachdem er die Tür hinter uns zu gezogen hatte, worauf er als Antwort nickte.
„Ja, ich habs geschafft übers Büro sie zu finden und sie anschließend einfliegen lassen"
„Ähh also weiß sie etwa noch nicht von dem ganzen Mafiakram?"
„Doch, doch...ich hab sie eingeweiht, sodass sie es mittlerweile weiß. Auch wenn sie es mir anfangs nicht ganz glauben wollte", erklärte er, wobei ich spüren konnte, wie er seinen Arm um sich herumlegte und zusammen mit mir die Treffe hoch lief.

„Awww", entgegnete ich nur und gab ihm darauf einen Kuss auf die Wange.
„Ist mir ja neu, dass du so nett zu deinem Bruder bist"
„Na ja", konnte ich ihn murmeln hören.
„Er tat mir irgendwie leid. Seitdem Mum weg ist, hat er irgendwie niemanden mehr und ganz auf einer Wellenlänge ist er mit unserem Vater ja auch nicht. Außerdem hat er ihr immer noch hinterher geheult"

Verwundert zog ich eine Augenbraue hoch.
„Woher weißt du denn das? Hast du wieder in seinen Sachen herumgeschnüffelt"
Nun schlich sich ein Grinsen auf seine Lippen.
„Ne, das hat man einfach gemerkt. Ist so eine Geschwisterding. Woher wusste Aiden sonst auch, dass du mir noch hinterher geheult hast"

Dann spürte ich auch schon seine Lippen auf meinem Haaransatz, worauf ich aber nur die Augen rollte.
„Rede dich nicht raus. Du hast mich mindestens genauso sehr vermisst"
Nun vernahm ich ihn lachen, bevor er ich seine Hand an meiner Wange spüren konnte, sodass er mir einen richtigen Kuss geben konnte.
„Ja, ja ich liebe dich auch"

Für einen kurzen Moment rotiertet meine Augen erneut, bevor ich seinen Kuss erwiderte.
„Das will ich aber auch hoffen"

„Mhm...werde bloß nicht frech, Tiger", entgegnete er nur mit einem Zwinkern.

Mhm

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Mhm...ich hab euch doch gesagt, dass es ein Happy End gibt. Auch wenn ich echt kurz davor war noch jemanden umzubringen

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