Kapitel 10. Mondscheinfest in Konoha

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,,Warum lässt du mich dann jedes Mal alleine?"

Yunos Herz zog sich bei dieser Aussage schmerzhaft zusammen. ,,Weil ich musste." presste sie aus sich heraus und konnte ihm dabei immer noch nicht in die Augen sehen, doch der Hatake schmiegte sich an ihre Hand und lächelte sie beruhigend an. ,,Über Akatsuki werde ich dir nichts verraten, aber.. wenn du willst.. kann ich dir das mit.. Orochimaru.. erklären." Allein die Erinnerungen an die Schlange, machten ihr zu schaffen, auch wenn sie über die Zeit ein wenig damit abschließen konnte, so waren die Narben und verbliebenen Wunden noch zu tief. Ihre Flucht war immerhin erst 2 Jahre in die Vergangenheit gerückt.

,,Wenn du es kannst, ich höre dir zu." Yuno nickte nur und atmete noch einmal tief durch, um Mut zu sammeln. Es war kein leichtes Thema für sie und das würde es auch nie sein. ,,Ich habe damals nur ein Kunai im Eingangsbereich gefunden und du warst wie vom Erdboden verschluckt." Yuno entfernte sich ein wenig von dem Jonin und zog ihre Beine nah an ihren Körper. Sie erinnerte sich genau an diesen Tag. ,,Ich habe Orochimaru damals nicht als gefährlich eingestuft. Immerhin war er ein Konoha-Nin und ein Freund von Jiraiya." fing sie langsam an und der Grauhaarige hörte ihr gespannt zu.

,,Er hat mich überrumpelt und ich konnte nichts dagegen machen. Ich habe dich und Naruto allein gelassen." stumm traten Tränen aus ihren Augen, welche sie sich schnell wegwischte, als sie fortfuhr. ,,Als ich danach wieder zu mir kam, wurde mein Chakra unterdrückt, weshalb ich die Verbindung erstmalig verloren hatte." Sie erwähnte absichtlich die Bijuu nicht. Zetsu würde es sonst direkt weiterleiten, doch Kakashi verstand auch so, ohne dass sie es aussprechen musste.

Sanft streichelte er ihren Oberarm und stand ihr somit bei, wofür sie ihm unendlich dankbar war. ,,Was hat er in der Zeit mit dir gemacht?" Yuno lehnte sich an den Hataken an und schwieg. Sie brauchte Zeit, um sich mental auf die Worte vorzubereiten, mit denen die Erinnerungen wieder kommen würden. ,,Er hat mich abwechselnd misshandelt, also verletzt und gefoltert, und auch missbraucht. Ich glaub, dass muss ich nicht weiter erläutern." ihre Stimme wurde mit jedem Wort leiser, ehe sie ihr Gesicht an seine Schulter lehnte und sich in seiner folgenden Umarmung fallen ließ.

Sie spürte die Anspannung des Grauhaarigen und wie er an die Wand gegenüber starrte, jedoch gab er ihr vordergründig Halt. ,,Über zehn Jahre tat er das immer wieder und das nur, weil er irgendwie erfahren hatte, dass ich ein besonderes Chakra besitzen soll." Sie flüsterte nur, denn Zetsu musste dies nicht unbedingt mitbekommen. ,,Er hat mir selbst einmal meinen Chakrakern entnommen, um Hinweise zu finden." Geschockt sah er sie an und forderte sie auf, ihn an zu sehen.

,,Er hat was gemacht?" Wortlos schluckte sie, nahm ihre Beine von ihrem Oberkörper weg und krempelte ihren Pullover ein wenig hoch. Mit geweiteten Augen fuhr er vorsichtig mit seinen Fingern der blassen Narbe entlang. ,,Er hat mir meinen Chakrakern entnommen."wiederholte sie es. ,,Die ist mir nie aufgefallen." hauchte er nur. Er wollte sich gar nicht vorstellen, durch welche Qualen sie gegangen war und wie stark es sie in manchen Augenblicken noch belastete. Sie wirkte nach außen und für andere stark und beinahe unbrechbar, doch wenn er sie so sah, verwarf er diesen Gedanken schleunigst.

,,Ich habe dich damals gedrängt." kamen plötzlich diese Worte aus seinem Mund, weshalb sie nur verwirrt zu ihm aufsah. ,,Kein Wunder, dass du geflüchtet bist. Jetzt ergibt das alles einen Sinn." Kakashi fing erneut an, ihre Wange zu streicheln, wobei er gleichzeitig noch ihre stummen Tränen wegwischte. Yuno fragte, welche Vermutung er gehabt hatte, wofür er eine auf den Kopf bekam, als er es ihr verriet. ,,Ich und Guy? Dein Ernst?" ,,Ich war eifersüchtig, okey?" gab er es zu und drehte seinen Kopf beschämt weg.

Sie versicherte ihm, dass er sich bei so etwas nie Gedanken machen müsste. Ihr Herz gehörte ihm und das musste er erst einmal wieder verstehen, auch wenn seines genauso ihres war. Um es ihm ein wenig leichter zu machen, da sie genau wusste, wie inkompetent er in solchen Dingen war, schlang sie ihre Arme um seinen Hals und drückte ihn nah an sich. Kakashi erwiderte sofort und vergrub sein Gesicht in ihrer Halsbeuge, wo er anfing, ihren Duft endlich wieder zu inhalieren. ,,Ich habe dich wieder." murmelte er, was sie lächeln ließ, während sie anfing seinen Nacken zu kraulen.

So saßen die beiden eng umschlungen auf der Couch, bis dem Jonin eine Idee kam. ,,Gehen wir zusammen noch auf das Fest im Dorf?" Überrascht hob Yuno ihren Kopf und fragte sich, ob er es bereits vergessen hatte. ,,Kakashi, ich.." fing sie an, doch er unterbrach sie direkt. ,,Du natürlich mit dem Gen-Jutsu, damit dich keiner festnehmen kann."

Kurz überlegte sie, stimmte letztendlich jedoch zu und so standen sie wenige Minuten später im Flur und zogen ihre Schuhe an. Die Namikaze formte noch Fingerzeichen und legte das Gen-Jutsu über ihr Aussehen. ,,Dein blondes Haar mag ich lieber." gedankenverloren nahm er eine ihrer braunen Strähnen in die Hand und zwirbelte es kurz zwischen seine Finger, ehe sie aus seiner Wohnung traten und kurz darauf auf die Straßen Konohas einbogen.

Kakashi ergriff ihre Hand und führte sie durch die geschmückten Straßen Konohas. Im gesamten Dorf hingen bunte Lampionen aus und Lichterketten schmückten die ein oder andere Fassade. Auch die Menschen wirkten sehr gelassen, fröhlich und friedlich, was sich schnell auf die Namikae übertrug und sie das selbe fühlte, wie es den Eindruck auf sie machte.

Nachdem sie eine Weile gegangen waren und das Dorf betrachtet hatten, sprang ihnen ein grüner Flummi über den Weg, welcher die beiden direkt entdeckte und auch ansprach. ,,Na Kakashi, mein ewiger Rivale. Auch auf dem Fest und wie ich sehe sogar mit Begleitung." Am Ende sah Guy auf ihre ineinander verschränken Hände, welche ein eindeutiges Zeichen für ihn waren, dass da etwas laufen musste. ,,Du bist wohl endlich über Yuno hinweg. Freut mich für dich." Kakashi murrte nur, bevor der Tai-Jutsu-Spezialist dem Jonin freundschaftlich auf die Schulter schlug, wobei dieser aufpassen musste, bei dem Schwung nicht zu stolpern.

,,Lass uns einfach, Guy. Und nein, Yuno werde ich in diesem Leben und auch im nächsten nie vergessen." Leise lachte die Namikaze darüber, da sie immerhin noch neben ihnen stand. ,,Aber du hast doch dort eine Frau bei dir stehen. Ich verstehe es nicht." Der Tai-Jutsu -Spezialist deutete auf die Wächterin und wusste nicht so recht, wie er das Ganze nun zu deuten hatte. ,,Du musst es auch nicht verstehen." Mit diesen Worten zog Kakashi seine Begleitung weiter. Sie folgte ihm wortlos und konnte über diesen Vorfall nur den Kopf schütteln.

^Er folgt euch.^ informierte sie Matatabi, worauf der Hatake und sie sich gegenseitig angrinsten. ,,Soll er doch machen." war Yunos einzige Reaktion auf dessen Handeln, weshalb sie unberirrt weiterliefen und bald darauf auf den Hokagefelsen ankamen. Der Mond würde sich bald blutrot färben.

1157 Wörter

Das Kapitel kommt heute schon da ich morgen einen straffen Zeitplan habe.. ich hoffe es gefällt euch

Die Wächterin der Bijuu - Dark and Light (Band 3)Where stories live. Discover now