Kapitel 4. Nichts sehnlicher

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Stumm blieb er an Ort und Stelle und ging seinen Gedanken nach. Sozusagen, wie immer, wenn er hier kniete und nicht wusste, wohin mit sich. *Matatabi?* Immer wieder keimte Hoffnung in ihm auf, wenn er nach ihr rief und seine mittlerweile gewohnte Frage stellte. ^Was ist los?^ Kam es sofort als Gegenfrage. *Warum erzählst du mir nichts über Yunos Gründe zu gehen?* Ihr Schweigen war Antwort genug - so wie sonst auch - doch diesmal holte sie noch einmal tief Luft und versuchte ihn, mit allen Mitteln was sie preis geben durfte, zu besänftigen.

^Ich weiß nicht, wie viel ich dir wirklich sagen darf. Wenn es zu viel ist, würde es Yuno  vielleicht gefährden und das wollen wir doch beide nicht. Es hat aber alles seine Gründe, das kannst du mir glauben. Tut mir leid, Kakashi.^  Aus ihrer Stimme konnte der Jonin genau heraushören, wie weh es ihr tat, irgendetwas bezüglich Yuno zu sagen. Doch es schmerzte den Bijuu genauso, ihren Jinchuuriki unwissend zu lassen, obwohl er es verdient hatte zu erfahren, was mit seiner Geliebten passierte.

*Aber es muss doch auch nicht viel sein. Wie geht es ihr? Was macht sie gerade?*  Kakashi verzweifelte jedes Mal. Er wollte doch nur wissen, was mit Yuno war. Mehr wollte er doch gar nicht. Auch wenn er am liebsten für sie da wäre, um ihr zu helfen, damit sie nicht so weit absinken konnte, wie es ihm in den letzten zwei Jahren passierte. ^Ihr geht es gut. Sie befindet sich derzeit nicht in jeglicher Gefahr.^ erleichtert stieß er die angehaltende Luft aus seinen Lungen heraus und lauschte weiter ihren nächsten Worten.

^Was sie gerade macht, weiß ich selbst nicht so ge...^  Matatabi brach ab und kappte die Verbindung mit ihm, was ihn erst stutzen ließ, ehe sein Kopf zwischen seinen Schultern hinab sank. ,,Selbst mein Bijuu lässt mich im Stich." murmelte er seufzend und stand letzendlich auf, um die Trainingsplätze zu verlassen. ^Entschuldige... Jetzt bin ich wieder da.^ meldete sich die blau brennende Katze wieder zu Wort.

*Wo warst du?* Matatabi zögerte, ehe sie unsicher anfing. ^Yuno wollte etwas von mir.^ Sie stoppte, da sie dachte, der Hatake würde sie unterbrechen, doch seine Aufmerksamkeit galt nur ihren Worten. ^Jedoch habe ich ihr gesagt, dass wir gerade reden und bin sofort wieder zurück gekommen.^ *Warum?* war seine einzige Frage, die in seinem Kopf herumspukte. Warum hatte sie ihr nicht zugehört? Immerhin war Yuno doch die Wächterin und stand somit  über einem Jinchuuriki.

^Wenn ich zwischen euch wählen müsste, würde ich bei dir bleiben.^ sanft klang ihre Stimme in seinem Unterbewusstsein wider. ^Du bist immerhin mein Jinchuuriki.^ Erklärte sie sich kurz und knapp. *Danke.* gab er sich mehr als nur zufrieden mit ihrer Antwort, doch seine Neugier war dennoch nicht gestillt. *Was wollte sie denn?* ^Ich weiß es nicht. Ich habe sie nicht ausreden lassen.^ *Du bist unmöglich.* Leicht schmunzelnd ging er seinen Weg weiter und steuerte langsam auf seinen Zielort zu.

^Was machst du jetzt?^ erblickte sie sein Ziel und wusste es innerlich bereits, doch sie wollte es trotzdem wissen, um wirklich sicher zu sein. *Ich geh auf die Hokagefelsen.* Sein Blick schwang hinauf zu den fünf großen Kopfen, doch besonders zu dem des Vierten. *Yuno war dort immerhin auch gern.*  am Ende sank seine Stimme in einen traurigen Ton ab. Matatabi spürte, dass er nun seine Ruhe brauchte, denn als er saß, durchströmten ihn  Erinnerungen von früher. Ein angenehmen aber genauso auch sehnsüchtiges Gefühl erwachte in ihm, als er zurück dachte an die Zeit, in welcher alles in Ordnung war.

Rückblick

Die Sonne ging  gerade unter und tauchte das gesamte Dorf in ein schönes orange-rotes Licht. Die Wolken färbten sich ebenfalls, was dem ganzen ein romantisches Erscheinen gab, weshalb ich einem meiner Arme um Yuno legte und sie noch näher an mich heranzog. So könnte gern jeder Abend  ablaufen. Ich blickte wie sie auf den Sonnenuntergang. Langsam fuhr ihre  Hand zu meinen grauen Haaren, vergrub sich in ihnen und fing an diese  zu graulen, was mich wohlig aufbrummen ließ. Mein Blick wanderte von dem atemberaubenden Himmel zu meiner noch atemberaubenderen Freundin. Sie erwiderte diesen und lächelte mich glücklich an.

Langsam kam ich ihrem Gesicht näher, wobei wir uns immer noch in die Augen sahen. Meine freie Hand, da die andere sie an mir fest hielt, bewegte sich zu meiner Maske. Ich zog diese herunter und überbrückte geschmeidig die letzten Zentimeter zwischen unseren Lippen. Yuno küsste sanft, was ich genauso zärtlich erwiderte. Nur leider löste sie sich viel zu schnell wieder von mir, um normal Atmen zu können. Ich lächelte sie an und bekam dieses auch zurück. Ich spürte, wie Matatabi anfing, mit den abertausenden Schmetterlingen zu spielen.

Rückblick Ende

Sehnsüchtig sah er in die Ferne und wünschte sich nichts mehr als seine Freundin zurück. Irgendwo da draußen trieb sie sich herum und er würde sie suchen und gleichzeitig auf sie warten. Wenn Matatabi Recht behielt, dass es seine Gründe gab, dann würde er diese mit der Zeit hoffentlich auch erfahren. Er wollte diese Frau so gern verstehen, aber sie machte es ihm nicht gerade einfach. Er musste ihre Entscheidung akzeptieren, ob er wollte oder nicht, doch eine Erklärung war sie ihm schuldig. Immerhin war sie schon wieder spurlos verschwunden und hatte ihn mit seinen Gefühlen allein gelassen.

Bevor er nun doch anfing Tränen zu vergießen, stand er auf und machte sich auf den Weg zurück ins Dorf. ^Wo geht es jetzt hin?^ Auch wenn die große Katze es sich bereits denken wollte, da es seine übliche Runde war, die er ablief, fragte sie dennoch nach. Sie wollte nicht, dass es den Anschein machte, dass sie ihn vollends allein seinem Schicksal überließ. Immerhin lebte sie ihn ihm, da sollte dies eine Selbstverständlichkeit sein.

*Was glaubst du denn?* stellte er die Gegenfrage, was sie zum Schmunzeln brachte. ^Dann vergess die Blumen nicht.^ verstand sie, dass sie richtig gelegen hatte. Nickend bestädigte Kakashi, dass er es nicht vergessen würde, sodass er zum Blumenladen lief und fünf Sträuße bestehend aus weißen Lilien kaufte. Freundlich verabschiedete er sich, als er aus dem Laden trat und seinen Weg in Richtung Friedhof fortsetzte.

1008 Wörter

Die Wächterin der Bijuu - Dark and Light (Band 3)Where stories live. Discover now