Kapitel 23. Drei Tage, drei Nächte

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Der Schock und der Schreck saßen noch tief in Yuno. Sie wollte nicht mit Kakashi abbrechen, doch wenn er sie vor so eine Wahl stellte, musste sie als Wächterin größer denken und musste ihr eigenes Wohl nach hinten stellen. Sie würde Kakashi trotzdem beschützen. Zum einen da er einen Bijuu in sich trug und es ihre Aufgabe war und zum anderen, weil sie ihre Gefühle nicht ausstellen konnte. Sie würde dieses Spektakel vorbeiziehen lassen und wenn sie frei war, würde sie sich bei ihm für alles entschuldigen, ihm alles erklären, was er wissen möchte. So verlief zumindest ihr Plan.

Derweil harrte sie wie ein Trauerklumpen in der Ecke der Höhle, in welche Pain sie geschickt hatte, um auf Sasori und Deidara zu warten. Sie ließ die vergangenen Stunden revue passieren, während sie Shukakus hohe Hilfeschreie sowie sein Gemecker und Gefluche hörte. Sie würden bald mit ihm ankommen und dann wäre das nächste Bijuu-Chakra in der Gedou Mazou gefangen.

Osamu beobachtete sie derweil genauestens aus dem Augenwinkel. Er hatte sich von Zetsu die Kurzfassung geben lassen, was vorgefallen war, doch mit diesem Thema kannte er sich nicht aus. Nur leider hatte Tobi ihm ebenfalls zugehört. Daher hielt er lieber Tobi davon ab, zu ihr zu rennen und sie in einer Umarmung zu erwürgen. Das konnte er durchaus besser, doch der Maskierte schaffte es, ihn auszutricksen und durch seine Linie zu brechen, weshalb Tobi geradewegs auf die Wächterin zu stürmte.

,,Yuno-chaan!" rief er und packte sie an den Schultern, um sie kräftig durchzurütteln. ,,Nicht traurig sein!" schrie er auf sie ein, was sie den Schrecken erst einmal verarbeiten ließ. Sie hatte ihn nicht einmal kommen gehört. ,,Tobi backt dir später Kekse. Ja, das tut Tobi. Dann geht es Yuno-chan wieder besser!" Er rüttelte weiterhin an ihr, doch als sie durch seine Versuche schmunzelte, ließ er sie endlich los. ,,Danke, Tobi-kun." Auch wenn ihr Schmunzeln echt war, so erreichte es jedoch nicht ihre Augen, was ihn die Schultern hängen lassen ließ.

So packte er nun ihre Hände und zog sie auf die Beine, ehe er begann eine Melodie zu trällern und sich nicht im Rhythmus dazu zu bewegen. Dabei zog er seine Partnerin mit sich und tänzelte durch die gesamte Höhle, was nur kritisch von dem Uchiha bemustert wurde. Yuno begann zu lachen und ließ sich von dem Kürbiskopf führen, welcher sie herumwirbelte und schlussendlich erneut in eine Umarmung zog. ,,Yuno-chan darf nicht traurig sein." trällerte er und bewegte sich mit ihr im Arm weiter, bis er nach einigen Minuten endlich zum Stehen kann.

,,Tobi lässt das nicht zu! Tobi wird den Typen verprügeln, der Yuno-chan das angetan hat!" schrie er und warf seine Arme euphorisch in die Höhe, bevor er begann wild in die Luft zu schlagen, um zu verdeutlichen, dass er es ernst meinte. ,,Danke dir, Tobi." vorsichtig, um nicht selbst getroffen zu werden, näherte sie sich ihm, ehe sie ihre Hand in sein schwarzes Haar legte und durch dieses dankend wuschelte. Der Maskierte schrie erschrocken auf, zuckte stark zusammen, doch ließ sie machen. ,,Aber ich komme schon klar. Du musst niemandem wegen mir weh tun." Brachte sie den Versuch auf, den Hataken in Schutz zu nehmen, was der Kürbiskopf nur mit einem Schmollen kommentierte. Er wollte doch nur, dass es ihr gut ging und sie nicht wegen jemanden trauern musste. Er wollte sie doch nur beschützen.

,,Jetzt wird Stimmung gemacht, ihr Kunstbanausen!" unterbrach Deidaras Geschrei die Konversation, was den beiden Neuankömmlingen die ungeteilte Aufmerksamkeit einbrachte. ,,Deidara-Senpai!" hüpfte Tobi auf den Blonden zu und klatschte dabei freudig in die Hände. ,,Na endlich." seufzte derweil Osamu und ließ sich auf einen der Felsen in der einigermaßen geräumigen Höhle nieder, wobei Yuno sich neben ihn setzte. Sie hatte Gaara bereits erkannt, wie er bewusstlos in den Fängen der beiden hing, seinem Schicksal unweigerlich ausgeliefert.

Pain ließ nicht lange auf sich warten und erschien als Hologramm, als er auch schon die Gedou Mazou beschwor und ein erdbebenähnliches Erschüttern in der Höhle auslöste. Kaum stand die Statue, tauchten die anderen Akatsuki-Mitglieder ebenfalls als Hologramme auf und platzierten sich auf den riesigen Fingern, auf denen sie begannen die entsprechenden Fingerzeichen zu formen. Die restlichen drei würden in den nächsten drei Tagen Wache halten, damit niemand den Vorgang unterbrechen konnte. Osamu hatte mithilfe von Itachi eine weitere Schutzbarrikade errichtet, um Feinde frühstmöglich aufhalten zu können, indem sie genjutsurisierte Suna-Nin als Abwehr platziert hatten.

Letztendlich stand Yuno von ihrem Platz auf, hinterließ dabei jedoch eine ihrer Markierungen neben dem Uchiha auf dem Felsen. ,,Ich geh das Siegel anbringen." ließ sie ihn wissen, erhielt dafür sogar ein Nicken, doch Tobi machte erneut mit voller Lautstärke auf sich aufmerksam. ,,Tobi will mit! Tobi ist doch ein guter Junge!" rief er aus, was seine Kumpanen nur seufzend beurteilten, doch die Wächterin hatte keine Lust, einen Aufstand anzuzetteln. Die Hauptmitglieder Akatsukis ließen sich von dem Geschrei nicht stören, bis die beiden aus der Höhle getreten waren.

,,Tobi, mach drei Doppelgänger und geh die restlichen Siegel gut verstecken." wies sie ihn an, was ihn direkt salutieren ließ, bevor er seiner Arbeit nachging und wie wild geworden in alle Richtungen rannte. Yuno blieb allein zurück, versah dabei jedoch den gigantischen Felsen mit einer ihrer Markierungen, genauso wie sie eines ihrer Kunai in das Wasser vor der Höhle fallen ließ. Die Namikaze begann ihr Chakra zu bündeln und spürte, wie die vier Siegel, welche sie Tobi mit auf den Weg gegeben hatte, sich immer weiter entfernten, sodass sie ihr Chakra schlussendlich ausstieß und mit dem Felsen den Eingang versperrte, indem sie ihn zu ihrem Kunai teleportierte. Das Wasser wellte sich auf, sodass Yuno acht geben musste, um nicht hineinzufallen, weshalb sie kurzerhand auf den Felsen sprang.

Dort befestigte sie das größere Hauptsiegel, während sie eine Chakraladung zu Tobi übertrug. Immerhin musste er wissen, wann sie soweit war, damit er seine Siegel ebenfalls anbringen konnte. Nach getaner Arbeit teleportierte sie sich zurück in die Höhle, ließ sich dabei erneut neben Osamu nieder, bevor kurz nach ihr Tobi ebenfalls zurückkehrte. ,,Auftrag ausgeführt, Yuno-chan." brachte er nur hervor, ehe er sich geschafft den imaginären Schweiß von der Stirn wischte und sich zu ihnen auf den Fels setzte. Zu dritt beobachteten sie nun die anderen Mitglieder, wie sie Gaara den Bijuu entzogen. Drei Tage und drei Nächte würde sie nun Shukakus Schreie, sein Flehen sowie Gefluche hören, bis es vorbei war und ein weiterer Bijuu in den Fängen der Akatsuki hing. Sie konnte ihr Verhalten zwar rechtfertigen, was die großen Geister glücklicherweise verstanden, doch an ihrem Gewissen nagte es jedes Mal auf das Neue.

1094 Wörter

Halluuu,
Kurz etwas organisatorisches: Nächste Woche wird kein Kapitel kommen, da ich auf einem Ausbildungslager bin, aber die Woche darauf würde ich eine Lesenacht vorschlagen ^^ was haltet ihr von der Idee bzw. würdet ihr euch so etwas mal wieder wünschen?

Die Wächterin der Bijuu - Dark and Light (Band 3)Where stories live. Discover now