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"Wieso das Riesenrad? Mutierst du jetzt plötzlich zum Romantiker?", fragte ich sarkastisch und schaute aus dem kleinen, beschlagenen Fenster hinaus, während wir über dem Boden schwebten.

"Nein, ich glaube mich beschatten die Kartelle Spaniens. Wurde eigentlich auch Zeit."

Mein Herz schlug schneller und ich schluckte einen Kloß im Hals hinunter. Ich fragte mich, ob die beiden Männer, die ich zuvor gesehen hatte, Anhänger meines Vaters waren.

Wir saßen uns in der Gondel gegenüber und es war ziemlich kalt, je höher wir aufstiegen.

"Es wurde Zeit? Was meinst du? Und wer sind diese Menschen, die dich beschatten?"

"Das sind die Romeros. Sie besitzen das ganze Land. Naja, es wird Zeit die Gebiete für mich zu beanspruchen. Stück für Stück, bis alles mein ist. Morgen geht es los, ich habe zehn Wochen, bis mein Anwesen steht. Bis dahin mache ich Spanien zu meinem Eigen."

"Riccardo du spinnst", obwohl ich nicht dachte, dass es überhaupt noch möglich ist, pochte mein Herz um eine Einheit Panik schneller.

Wir stiegen weiter hinauf und in einer Gondel neben uns stand einer seiner Männer mit einer beängstigenden Waffe in der Hand und checkte die anderen Gondeln ab. Er war schwarz gekleidet und trug eine Weste. Es fehlte nur noch ein Mundschutz, bis er aussah wie ein Ninja. Das typische Abbild von Riccardos Männern.

Die beiden anderen Männer unten sahen gar nicht aus wie seine Männer. Ich hätte es wissen müssen.

Er stand auf und setzte sich neben mich, schlug ein Bein auf das andere und lehnte sich zurück. Seinen Arm legte er auf die Banklehne und ich nahm wahr, wie er leicht meine Schultern berührte. Er überlegte lange, wie er das Folgende formulieren sollte.

"Ich weiß, dass du über meine Scheiße Bescheid weißt. Du weißt schon zu viel, was hieße, dass ich dich jetzt eigentlich umlegen müsste. Stattdessen will ich dich als emotionale Stütze an meiner Seite."

Ich falle aus allen Socken.

"W-wie meinst du das denn jetzt?"

"Es wäre angenehmer verlaufen, wenn du keine Frage gestellt hättest", rollte er die Augen und starrte hinaus.

"Das muss ich aber! Ich bin mit Akil zusammen. Ich kann dir nicht hinterher hoppeln. Und wieso emotionale Stütze? Ich dachte dich interessiert nur das Sexuelle, hm?", fragend hob ich die Braue.

Ohne sich wieder zurückzudrehen, hörte ich wie er sagte: "Du dringst durch mich hindurch."

"Gnädig, aber nein danke, ich verzichte."

Wobei... wenn ich ihn beobachte, könnte ich ihn lenken. Ich hätte meine Finger drin und würde eine Kollision vermeiden."

"Liebst du deinen Versagerfreund etwa?", er wandte sich wieder an mich und ich öffnete den Mund um ihn zu antworten. Es kam nur nichts raus.

Mit offenem Mund versuchte ich mich rauszureden. Während er wie ein Gewinner grinste.

"Wusste ich's."

"D-doch...ich...ich-"

"Du stehst auf mich, du willst mich. Aber ich kann dir nicht geben, was du dir von mir wünschst. Trotzdem will ich dich an meiner Seite wissen, weil du mir einfach gut tust. Fuck, ich will dir diese ganze Scheiße eigentlich überhaupt nicht sagen!", er wurde immer aggressiver, "Bist du nun dabei oder nicht?!"

Ich sah ihm von einem zum anderen Auge.

Steuern könnte ich es. Dann könnte ich dazwischen funken. Ich muss dazwischen funken, verdammt, ich will nicht, dass mein Vater ihm auch nur ein einziges Haar krümmt.

R O M E R O {Riccardo Mancini} [ABGESCHLOSSEN] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt