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Hallo Wendung. Du bist herzlich Willkommen in meiner Geschichte. Mach es dir gemütlich und halte dich nicht zurück, auf Kacke zu hauen. Danke. Mk

Als ich aufwachte, merkte ich, dass sich die Yacht fortbewegte.

Die Innenseiten meiner Schenkel wurden ganz warm bei dem Gedanken an die gestrige Nacht und ich grinste verliebt. So lächerlich es auch für den Moment klang.

Ich war mir bewusst, dass ich selbst die dunklen Seiten dieses Mannes liebte.

Schnell zog ich mir die dünne, seidene Decke über den Körper und stieg die kurzen Treppen hinauf zum Deck. Als Riccardo mich aus den Fenstern des Steuerraumes entdeckte, zuckte er mehrere Male frech mit den Augenbrauen, ehe er ein paar Knöpfe betätigte und auf mich zulief.

"Buongiorno, amore mio."

Er küsste mich zärtlich und ich schmolz bei dem Kuss dahin.

"In ner halben Stunde sind wir da."

"Was?!", meine Augen weiteten sich, schnell nahm ich die Zipfel der viel zu langen Decke in die Hand und rannte zurück ins Schlafzimmer, um mich fertig zu machen.

Eine halbe Stunde später holte Julian uns ab, der vermutlich eher angereist war, um Riccardos Ankunft vorzubereiten. 

Zwei weitere Wagen begleiteten uns zu einem sagenhaft schönen Hügel, der abgelegen und gigantisch groß war.

Wir fuhren bei der steilen Straßensteigung an einem Friedhof vorbei und ich nahm von Seiten Riccardos eine gewisse Anspannung wahr. Oben angelangt schienen einige Angehörige uns zu erwarten. Es waren hauptsächlich seine Männer, ein Typ mit Brille und Papieren umherfliegend, der wie der Berater der Familie aussah, ein paar kleine Kinder und eine ältere Dame mit einer beachtlichen Ausstrahlung. Sie war ein paar Schritte vorgelaufen, um den Anfang zu machen.

Wir stiegen aus, Julian nahm unsere Koffer aus dem Kofferraum und Riccardo lief ohne zu überlegen auf die ältere Dame zu. 

Er umarmte die Frau, die viel kleiner war als er und in seinen Armen völlig verschwand. Er schmiegte seinen Kopf an ihrem Hals und sie lächelte warmherzig. 

Vorsichtig näherte ich mich ihnen.

Riccardos Männer nickten mir zu und ich nickte zurück. 

Die alte Frau befreite sich aus der Umarmung und wandte sich an mich.

"Hallo, meine Hübsche, ich bin Camilla. Andrès Mutter", sie drückte mich an sich und ich fühlte mich aufgenommen. Urplötzlich empfand ich Sehnsucht und ich konnte nicht anders, als an meine Mutter zu denken.

"Hallo, Camilla, ich freue mich dich kennenzulernen", wir sahen einander an und sie hielt mich an den Schultern fest.

"Ich bin Valencia."

"Na los, geht euch erstmal frisch machen. Wir essen nachher zu Abend, ich mache Riccardos Lieblingsgericht."

Mit gehobener Braue spähte ich zu ihm: "Pasta alla Norma?"

"Du kennst mich zu gut, Baby", er legte den Arm um meine Schulter und zusammen verschwanden wir in dem aus dunkelgrauen Mauersteinen errichteten Anwesen.

Sein Zimmer war, wie sollte es auch anders sein, riesig. Majestätisch. Und absolut übertrieben.

Ich zog eine Schlaghose und ein kurzgeschnittenes Oberteil mit dezenten Polsterungen an den Schultern an.

Gemeinsam, Hand in Hand, liefen wir die Gänge entlang zum Innenhof, in dem die Mancinis sich bereits versammelt hatten. 

Es waren ausschließlich ältere Menschen, vermutlich Onkel und Tanten von Riccardo. 

R O M E R O {Riccardo Mancini} [ABGESCHLOSSEN] Where stories live. Discover now