12. Dezember ~ (Weihnachts-) Aufgaben eines Bodyguards

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⭐Kurzgeschichte Jake⭐
(By Bella09090909)
P.O.V. Jake

Wo bist du schon wieder du nervige, verwöhnte, schimpfte ich vor mich hin und ließ meinen Blick über die Menschen schweifen. Seit zwei Wochen passte ich schon auf Jenny Blake auf und immer wieder schaffte sie es, mir zu entwischen. Sie trieb mich einfach in den Wahnsinn!

Doch da entdeckte ich einige Meter entfernt ihre rote Haarpracht und schloss wieder zu ihr auf, bevor ich sie erneut aus den Augen verlor. Schon seit zwei Stunden folgte ich der kleinen Schwester von Ryan Carter durch die 5th Avenue und beobachtete augenrollend, wie sie immer mehr Designertüten mit sich herumschleppte.

Sie betrat als nächstes einen Starbucks und ich lehnte mich gegenüber an einen Laternenpfahl. Die Kälte hatte sich bereits durch meine Jacke und die Handschuhe gefressen und ich fing an meine Hände aneinanderzureiben. Aber auch das half nur bedingt gegen die beißende Kälte.

Hoffentlich passierte jetzt nichts, so eingefroren wie mein Körper inzwischen war, könnte ich einen etwaigen Angreifer wahrscheinlich nur wenig entgegensetzen.

Hier., sagte plötzlich eine weibliche Stimme und riss mich aus meinen Gedanken. Jenny stand vor mir und hielt mir einen dampfenden To-Go-Becher vom Starbucks hin. Entschuldigen Sie, ich, fing ich an, aber sie ließ mich nicht ausreden. Nimm einfach den Becher! Du erfrierst ja noch und Ryan hat dich zu gern, als dass ich das zulassen könnte., meinte Jenny und drückte mir bestimmt den Becher in die Hand.

Danke Miss Blake, aber, begann ich erneut und wurde wieder unterbrochen. Erstens, lass das aber weg, Danke genügt. Und ich habe es dir schon hundertmal gesagt, Jake. Nenn mich endlich Jenny., seufzte sie und ging kopfschüttelnd los.

Ich stieß mich von dem Laternenpfosten ab und folgte ihr. Wir können das Spielchen weiter so spielen, dass du mir nachrennst und vor jedem Laden in der Kälte stehenbleibst. Oder du läufst neben mir, trägst meine Taschen und kommst mit rein., sagte Jenny über ihre Schulter. Ich überlegte für einen Augenblick, lenkte dann aber ein. Es hatte gerade wieder zu schneien begonnen und je später es wurde, desto kälter wurde es.

Danke Miss Blake., sagte ich und schloss zu ihr auf. Ich nahm Jenny ihre Einkaufstaschen ab, während ich gleichzeitig an dem heißen Kaffee nippte, den sie mir gebracht hatte.

Jenny! Verdammt nochmal, das ist nicht so schwer!, schimpfte sie und warf mir einen aufgebrachten Blick zu. Ich grinste leicht und nahm erneut einen Schluck Kaffee. Das heiße Getränk tat extrem gut. Jenny wandte sich nach ihrem Todesblick von mir ab und steuerte auf den nächsten sündhaft teuren Laden zu.

Und so ging es weiter, von Laden zu Laden, von der einen parfümierten Hölle zur nächsten. Aber auch wenn ich diese Menschenansammlungen hasste, egal ob Weihnachten oder nicht, es war deutlich angenehmer mit Jenny in den Läden zu sein, als mir davor die Beine in den Bauch zu stehen.

Jake?, rief Jenny und ich hob den Kopf. Sie war mit einigen Sachen in Richtung Umkleide verschwunden und selbstverständlich hielt ich mich weiterhin in den Haupträumen der Boutique auf. Miss Blake? Alles in Ordnung?, erwiderte ich, folgte aber natürlich sofort ihrem Ruf, vielleicht war ja etwas passiert.

Schon stand ich in einem Gang, von dem mehrere Umkleidekabinen abgingen. Und die meisten waren geschlossen. Miss Blake!, rief ich und langsam machte sich Sorge in mir breit. Hier bin ich!, antwortete sie und ich ging schnell auf die geschlossene Tür zu. Fehlt Ihnen was?, fragte ich besorgt durch die Tür hindurch. Komm bitte rein., meinte sie, aber bevor ich intervenieren konnte, hatte Jenny bereits die Umkleidekabine geöffnet, nach meinem Handgelenk gegriffen und mich zu sich in den winzigen Raum gezogen.

Du musst mir bitte den Reißverschluss zumachen., bat sie und drehte mir den Rücken zu. Ich musste schlucken, als ich nach dem weichen Stoff griff und den gefühlt endlosen Reißverschluss hochzog. Meine Finger berührten leicht ihre warme Haut. Entschuldige Sie bitte, Miss Blake, meine Finger sind sicher noch ganz kalt., stammelte ich sinnbefreit vor mich hin, schloss schnell den Reißverschluss und ergriff dann die Flucht aus der Umkleidekabine.

Warte!, rief Jenny mir nach und griff wieder nach meiner Hand. Wie findest du das Kleid? Ich will es Weihnachten anziehen., fragte sie und drehte sich vor mir um ihre eigene Achse.

Bei jeder anderen würde ich sagen, dass das nicht meine Aufgabe als Bodyguard war, weder Kleider zuzumachen, noch das Outfit zu bewerten. Aber bei ihr konnte ich es nicht. Egal wie sehr sie mich auf die Palme brachte, ich mochte die aufmüpfige Rothaarige.

Das Kleid steht Ihnen gut, Miss Blake., sagte ich also, dann ergriff ich vollends die Flucht.

Ich schnappte meine Jacke und Jennys Einkaufstaschen, bevor ich aus dem Laden lief. Wir eh schon am Ende unserer Tour angekommen und so stand gegenüber von dem Geschäft auch der Wagen, mit dem ich Jenny herumfuhr.

Ich lehnte mich auf die Motorhaube und zündete mir eine Zigarette an. Schlag dir das endlich aus dem Kopf du Vollidiot., schimpfte ich vor mich hin und zog wie besessen an der Zigarette zwischen meinen Fingern. Kaum, dass ich diese geraucht hatte, zündete ich mir auch schon die nächste an. Doch diese konnte ich nicht zu Ende rauchen.

Bei der Hälfte meiner Zigarette traf mich ein Schneeball im Gesicht und löschte die Glut meiner ungesunden Sucht. Mein Kopf fuhr herum. Jenny stand einige Meter von mir entfernt, ihre Augen funkelten mich mit einer Mischung aus Wut und Schadenfreude an. Du weißt, wie sehr ich diesen Geruch hasse, Jake!, beschwerte sie sich und kam näher zu mir.

Ich presste die Lippen aufeinander und schmiss die nutzlos gewordene Zigarette weg.

Schon gut, entschuldigen Sie bitte Miss, fing ich an, als mich der nächste Schneeball traf. Und hör endlich auf damit mich immer Miss Blake zu nennen!, schimpfte sie weiter.

Meine Augen verengten sich leicht und ich musterte sie. Jenny bückte sich und formte den nächsten Schneeball mit ihren Händen. Miss Blake, sagte ich und hob die Hände, diese Attacke von ihr konnte ich abwehren. Sag es! Jenny! Jenny! Jenny!, schrie sie und lief auf mich zu. Beim Laufen griff sie sich etwas von dem Schnee, der auf dem Wagen liegengeblieben war.

Doch als Jenny bei mir war, packte ich ihre Hände und zog sie an mich, sodass unsere Gesichter nur noch Millimeter voneinander entfernt waren.

Jenny., flüsterte ich, ihr etwas hektischer Atem prallte immer wieder gegen meine Lippen. Geht doch., hauchte sie. Jenny stellte sich auf die Zehenspitzen und drückte ihre weichen Lippen sanft gegen meine.

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