Obwohl er sich da etwas selber widersprach. Denn er konnte genauso gut, wie ich nicht die Finger von den Zigaretten lassen, wenn er genervt und gestresst war.

Im nächsten Moment konnte ich aber auch schon das erneute Zuschlagen einer Autotür vernehmen und durfte kurz darauf meinen Bruder erkennen, welcher das kurze Stückchen des Fußweges auf mich zu geschlurft kam. Er blieb vor mir stehen und schnappte sich anschließend ebenfalls eine Zigarette aus der Packung, die noch in meiner Hand ruht, bevor er sich auch an einen der Pfähle anlehnte.

Ich konnte sehen, wie er ein Feuerzeug zückte, sich die Zigarette zwischen die Zähne steckte und sie anzündete.

Dann hob er seinen Kopf etwas an und musterte mich aus seinen hellbraunen Milchkaffeartigen Augen etwas. „Ist was?", fragte ich und hob wieder nur eine Augenbraue, bevor ich einen weiteren Zug meiner Zigarette nahm.

„Willst du mir vielleicht sagen, was mit dir los ist? Haben Kylie und du gestritten oder warum ignorierst du sie so strickt?"

„Es ist nichts", murmelte ich nur als Antwort, was meinen Bruder nun dazu brachte seine Augenbraue in die Höhe zu ziehen. „Du lügst echt ziemlich schlecht", erwiderte er schließlich nur, was mir dafür ein Augenrollen entlockte.

„Ich mach mir nicht mal die Mühe dich anzulügen", entgegnete ich stattdessen, was ja irgendwie auch etwas stimmte. Schließlich wusste ich nicht genau, was überhaupt mit mir los war, warum ich kaum noch mit jemandem reden wollte und überhaupt keine Motivation für irgendwas hatte.

Genervt drehte ich meinen Kopf etwas und bemerkte dabei, wie ein paar Mädchen in ziemlich knappen Kleidern und hohen Schuhen an uns vorbei dackelten. Die tuschelnd zusammengesteckten Köpfe sowie leichten Blick, als sie an meinem Bruder und mir vorbeischritten, entging mir dabei nicht.

Ohne sie weiter zu würdigen nahm ich einen Zug von meiner Zigarette und richtete mich wieder an meinen Bruder, der es dagegen aber nicht lassen könnte den tuschelnden Mädels noch etwas hinterher zuschauen.

Ich pfiff darauf einmal leicht, was ihn verwundert aufschauen ließ und anschließend wieder dazu brachte seinen Blick zu mir zu wenden. „Ich dachte du hättest mit dem Thema Mädchen für eine Nacht ein für alle Mal abgeschlossen. Zumindest seitdem was in Italien passiert ist", zog ich ihn etwas auf, wobei ich mir das gehässige Grinsen auf meinen Lippen nicht verkneifen konnte.

Dies bemerkte er auch, denn darauf durfte ich abermals ein Augenrollen von ihm ernten. Die Sache mit Alessia damals war uns schließlich allen im Gedächnis geblieben und abstreiten konnte es mein Bruder auch nicht.

„Also, was ist nun?", hakte ich weiter nach und ließ meinen Blick ebenfalls zu den Mädchen wandern, die sich nun am Ende der Straße befanden und gerade um die Ecke bogen, damit sie in ein Gebäude eintreten konnten, was ziemlich stark einem Club glich.

Na ja, schließlich waren sie auch passen dafür angezogen.

„Was meinst du mit was ist nun?", entgegnete Leonardo nur verwundert und zog etwas eine Augenbraue hoch. Ich seufzte darauf nur und nickte dann einmal zu dem Gebäude, in dem die Mädchen gerade verschwunden waren. „Lust mal einen Abstecher in den Club zu machen?"

„Was?", fragte er verwirrt und wendete seinen Kopf ein Stückchen, sodass sein Blick nun auch auf dem Gebäude lag.
„Angelo", richtete er sich schließlich wieder an mich, wobei seine Stimme nun aber einen ernsteren und besorgteren Ton angenommen hatte.

„Ich halte das für keine gute Idee. Wenn du demnächst nämlich nicht als Single dastehen willst, dann würde ich es lassen"

Ich schnaubte darauf nur einmal auf und stieß mich anschließend von dem Pfahl ab. „Ich hab nicht vor mir einen One Nightstand zu beschaffen", erwiderte ich darauf nur. „Ich will nur der Bar einen kleinen Besuch abstatten mehr nicht, also komm runter. Nur weil Kylie und ich momentan nicht so viel miteinander reden, heißt das ja nicht, dass ich sie gleich betrügen muss"

Anschließend drehte ich mich auf dem Absatz um und steuerte auf den Club zu. Das genervte Grummeln, was mein Bruder dabei aber noch von sich gab, entging mir nicht.

„Hätte nicht gedacht, dass ich diesen Angelo nochmal zu Gesicht bekomme, aber Kylie kann ja auch nicht alles reparieren"

Ich ignorierte sein Gemotze nur und lief weiter über den Aspahlt und auf die Eingangstür des Clubs zu vor dem sich eine Schlange befand sowie ein Türsteher, welcher anscheinend nicht gerade der Schnellste im Ausweise kontrollieren war.

Ich drängelte mich nur durch die Masse an Menschen, worauf mir ein paar Leute genervte Blicke zu warfen oder etwas hinterher riefen. Sowie immer ignorierte ich es aber nur oder antwortete mit einem etwas bedrohlichen Blick, worauf sie ganz schnell ihre Klappe wieder hielten.

Erst als ich bei dem Türsteher angekommen war und ihm meinen Ausweis reichte, veränderte sich mein Blick wieder etwas. Den breit gebaute Mann vor mir interessierte es anscheinend nicht, dass ich mich einfach an allen Leuten vorbei gequetscht hatte. Stattdessen entnahm er mir nur die kleine Karte, musterte sie und reichte sie mir anschließend wieder zurück.

Mit einem Nicken machte er schließlich etwas Platz, sodass ich an ihm vorbei konnte. Ich atmete nur etwas aus und quetschte mich dann in das Club Innere. Dabei entging mir nicht der fürchterliche Geruch, welcher in diesem herrschte. Eine Mischung aus Rauch, Alkohol und Schweiß.

Schnell schritt ich weiter und steuerte dabei durch die Masse an tanzenden Menschen, wobei mir nicht entging wie ein paar Mädchen mir Blicke von der Seite zu warfen. Trotzdem hatte ich mein Ziel klar vor Augen.

Schnell auf die Bar zu steuern, kurz etwas trinken, wenn nötig noch den Barkeeper etwas nerven und anschließend wieder aus diesem Loch verschwinden. Warum ich mich eigentlich erst hierherein begeben hatte, fragte ich mich je näher ich der Bar kam immer mehr und mehr. Aber wahrscheinlich war es der dringenden Drang nach Ablenkung gewesen oder das Verlangen aus meiner Blase herauszukommen, die mich dazu brachte, wie ein Tiger durch das Haus zu jagen und Nachts nicht einschlafen zu können.

Mein Ziel wurde jedoch ziemlich schnell geändert, als ich meinen Blick etwas wandte und durch die Menschenmasse schweifen ließ. Denn dabei fiel mir ein hübsches Mädchen auf, was lange, schwarze und glatte Haare besaß, die ihr bestimmt bis zum Hintern reichten, der mir nur mehr als bekannt war.

Sofort wurden meine Schritte schneller und ich spürte, wie ich automatisch abbog und die Bar dabei ganz verlor. Denn nun wollte ich nichts lieber als zu diesem Mädchen und das nicht nur, weil ein braunhaariger Junge mit grünen Augen vor ihr stand und sie zu textete.

 Denn nun wollte ich nichts lieber als zu diesem Mädchen und das nicht nur, weil ein braunhaariger Junge mit grünen Augen vor ihr stand und sie zu textete

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Und Cut...
Ahhh ja wie ich das liebe. Aber ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen. Ist ja immer etwas abwechselnder aus Angelos Sicht zu lesen

Positano | ✓Where stories live. Discover now