Kapitel 8

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Sophia

"Links, Sophia, links!" Rief Blake von einer Parkbank aus. Von DER Parkbank aus. Auf der ich nicht mal Vierundzwanzig Stunden vorher  noch geschlafen hatte. Mit meinem Kopf auf seinem Schoß. "Links!" Rief er wieder. "Benutz die linke Hand!" Wie sich nämlich heraus stellte gab es im Stadtpark einen Basketball Korb. In der Nähe der Bank. "LINKS!" rief er wieder. 

"Wie soll das denn gehen?" Er lachte bloß. Er hätte ja mit gespielt, wenn er nicht schon zu Beginn unseres Trainings um geknickt wäre. "Einfach mit der linken Hand, was du eben mit der rechten gemacht hast." Einfacher gesagt als getan. Ich nahm den Ball und legte ihn auf meine linke Hand. "Ich kann das nicht, Blake wirklich."

Er nickte. "Ist okay, Sophia. Komm hier rüber und mach eine Pause." Ich kam auf ihn zu. Er hielt mir eine Wasserflasche hin. Dankend nahm ich sie an und trank gierig ein paar Schlücke. "Hast du Kai schon getroffen?" Nicht er auch noch. "Ja." Antwortete ich mürrisch. "So schlimm?" Fragte er. Ich nickte. "Brauchst du eine Umarmung?" Ich glaube er meinte es mehr aus Spaß, aber dieses Angebot kam mir gerade sehr gelegen. Ich nickte. Er hievte sich von der Bank hoch und breitete seinen Arme aus.

Ich legte fest meine Arme um ihn und kuschelte mich gegen seine Brust. Er legte seine Hände auf meinen Rücken. Es tat so gut Körper Nähe zu spüren. Es tat so gut seine Körper Nähe zu spüren. 

 "Es tut mir leid, Sophia." Murmelte er an meinen Haaransatz. "Was?" Fragte ich verwundert.

Blake
Sie wusste es nicht. Sie hatte mich nicht erkannt. Aber ich will, dass sie es weiß. Ich seufzte. "Ich hätte es verhindern können." Gestand ich. Sie drückte sich von mir weg. Mir wurde kälter, als es mir eh schon war. "Was meinst du damit?" Ich hatte ein schlechtes gewissen. Aber ein richtig mieses. Eins, was schlimmer ist, als alle andere, die ich bis jetzt hatte. "Ich hab euch raus gehen sehen. Ich habe seinen Gesichtsausdruck gesehen." Ich schluckte.

Als sie nichts sagte sprach ich einfach weiter. "Ich bin euch dann auch etwas später nach." Sie ging wieder einen Schritt weg von mir. Nein. Sie sollte sich nicht von mir entfernen. "Sophia, bitte. Hör mir zu Ende zu." Bat ich sie. Sie zögerte. Doch gegen meine Erwartungen blieb sie schließlich dann doch stehen. Hoffnung machte sich in mir breit.  "Ich bin euch nach." Wiederholte ich, damit ich meinen roten Faden wieder auf nehmen konnte.

"Aber ich war spät. Ich hatte ihn zwar von dir weg gezogen, aber du hast schon geweint und ich hatte einfach das Gefühl zu spät zu sein." Sie schaute zu mir auf.

"Wir haben Wochen lang nach dir gesucht. Unbedingt wollte ich wissen, wer mir geholfen hat. Und wir brauchten jemanden, der eine Aussage macht vor Gericht. Warum hast du nichts gesagt? Wir sehen uns jeden Tag!" "Ich weiß." War alles, was ich antwortete. "Nur konnte ich zu dem, Zeit Punkt nicht zur Polizei gehen."

"Warum?" Ich über legte ab zu blocken. Doch sie hatte die ganze Wahrheit verdient.  "Zu dem Zeit Punkt hatten mein Kumpel und ich etwas sehr dummes getan. Die Polizei hatte nach uns gefahndet. Und den Freund von mir, den die Polizei erwischt hat konnte uns erst nach dem Prozess von euch entlasten." Ich seufzte. "Ich wollte meine Freiheit. Und ich weiß, dass es furchtbar egoistisch ist."

"In Ordnung,  Blake. Da bist nicht der einzige." Mein Gewissen war nicht mehr ganz so mies.
"Er könnte jetzt immer noch im Gefängnis sein, wenn ich damals ausgesagt hätte." Sprach ich den Vorwurf aus, den ich mir schon den ganzen Tag gemacht hatte. Den ich mir seid gestern Abend gemacht hatte, als ich Kai gesehen hatte.

"Ist OK, Blake." Sie umarmte mich wieder und das schlechte gewissen war wie aus geputzt. Ich erwiderte ihre Umarmung. Ich beendete unser Verhältnis auf Emotionaler Ebene jetzt. Sie durfte mir nicht zu wichtig werden. 

 Ich schob sie von mir weg. "Und jetzt wird weiter gespielt, okay?" Sie nickte und hob den Ball wieder vom Boden auf. "Nochmal das gleiche, wie eben." Erklärte ich ihr. 

"Links." Sagte ich. Sie veränderte nichts. "Links." Wiederholte ich etwas lauter. "Ich sagte links!" Langsam glaubte ich, dass sie eine links rechts Schwäche hat. Ich seufzte. "Links." Wiederholte ich noch einmal leiser. Sie ließ mich wirklich verzweifeln.

Fünfzehn Minuten , Fünfzehn versuche später und ungefähr fünfzehn Grad kälter.
Ich fror und Sophia war verzweifelt, weil sie es einfach nicht schafte. "Das wird noch." Versuchte ich ihr Mut zu machen. Sie nickte Geistes abwesend.

"Wir sollte gehen. Es wird bald dunkel." Meinte ich. Es stimmte zwar, aber eigentlich wollte ich nur an einen geheizten Ort. Sie nickte wieder. "Kannst du laufen?" Fragte sie und stand auf. Ich nickte. "Geht schon." Also hievte ich mich hoch, nur um fest zu stellen, das mein Knöchel immer noch ziemlich weh tat. Ich verzog mein Gesicht.

"Bist du dir sicher?" Fragte Sophia noch mal nach. Ich nickte. Rum jammern kann ich auch immer noch, wenn ich sie nach Hause gebracht habe. Sie ging ein Stück vor mir und ich stolperte so schnell es ging ihr hinter her.  Zum Glück brauchte man zu ihr nach Hause nicht lange.

Vor ihrer Haustür blieben wir stehen. "Wir sehen uns morgen, oder?" Fragte ich.
Sie schüttelte den Kopf. "Oh, na dann." Es war wie ein Schlag ins Gesicht. Sie wollte mich nicht sehen morgen.

Sie könnte auch etwas anderes Vorhaben. Ein Arzt Besuch oder so. Aber so weit dachte ich in dem Moment nicht.

"Du gehst jetzt noch nicht nach Hause." Entschied sie.
"Wie ?" Fragte ich verwirrt. "Dein Knöchel hat jetzt ein Date mit einem Kühl Akku in meiner Küche." Erklärte sie mir. Sie hatte es gemerkt. Sie hatte es tatsächlich gemerkt. Wie? Ich hatte mir so viel Mühe gegeben so normal wie möglich beim laufen aus zu sehen. 

Ich folgte ihr in die Küche. Sie hatten eine Koch Insel und zur Linken Seite war eine große Fenster Front zum Garten hin. Die Möbel waren schwarz weiß. Sie zog einen Hocker unter einer Anrichte hervor.

'"Setzen!"ordnete sie an. Ich nickte und ließ mich auf den Hocker fallen. Sie wuselte vor dem Kühlschrank herum. Dann kam sie mit einem Kühl Akku auf mich zu.

"Du musst dir schon die Schuhe aus ziehen." Sie grinste belustigt. Belustigt? Ich befolgte ihrer Anweisung. Dann legte sie das Kühl Akku auf meinen nackten Knöchel. Ich zuckte zurück. "Das ist so kalt." Kreischte ich. Sie lachte. Deswegen belustigt.

"Warum hast du nichts gesagt?" Frag sie im nächsten Moment Vorwurfs voll. "Ist doch nur halb so schlimm." Winkte ich ab. "Spinnst du?" Ich glaube sie war sauer. "Du hättest was sagen sollen. Das sieht ganz schon übel aus." Tadelte sie mich. Ich nickte, sagte aber nichts. Ich schaute auf die Uhr. "Ich muss los." Rasch stand ich auf.

"Vergiss es!" Beschloss sie. Sie musste wirklich nicht so fürsorglich sein. Ich wusste gar nicht, wie ich mich verhalten sollte. Schließlich war ich so was gar nicht gewöhnt.

"Ich will dir doch nur helfen. Ich mach mir doch nur sorgen." Sagte sie dann. Geschlagen nickte ich. Bei diesem Blick konnte ich gar nicht wieder stehen. "Ich bleib noch." Entschied ich geschlagen. Schnell setzte ich mich wieder.

Vorsichtig drückte sie das Kühl Akku auf meinen Knöchel. "Geht es wieder?" Fragte sie nach einer Weile. Ich nickte. "Danke."

"Noch irgendwelche Wünsche?" Fragte sie. Sie lachte. "Eine Rücken Massage wäre ganz nett." Antwortete ich aus Spaß. Sie nickte. "Leg dich schon Mal aufs Sofa. Ich hol nur noch kurz was."

Sie hatte es wohl ernst genommen. "Ist OK, dass war nur Spaß." Klärte ich sie auf. "Egal. Ich müsste es eh noch mal üben. Spätestens dann, wenn mein Bruder wieder zu viel Sport macht und viel zu viel Druck hat muss ich es können. Dann ist er nämlich gestresst und ich muss dann die netteste kleine Schwester sein, die es gibt." Ich schluckte. Sie hatte einen großen Bruder.

Sie verschwand nach oben und als sie dann wieder kam( ehrlich gesagt keine Ahnung, warum sie in ihr Zimmer gelaufen war) überredete ich sie einfach einen Film zu gucken und wir Beide schauten einen schrecklichen Film, den sie aber gut fand. Doch das war mir egal, denn vor allen Dingen wollte ich Zeit mit ihr verbringen. 

1375 Wörter

Birthday special :-)

BlakeWhere stories live. Discover now