Kapitel 31

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Sophia

Als ich aufwachte war ich nicht mehr in der Polizeistation. Ich saß auf dem Beifahrersitz eines relativ kleinem Auto und ich musste mir erst mal die Augen reiben, um was zu sehen.

Wenigstens war ich angeschnallt. Mein Nacken war unglaublich steif und ich drehte meinen Kopf erst nach links und dann nach rechts, um meinen Nacken zu lockern.

"Josh?" fragte ich. Er warf mir einen kurzen Blick zu, dann richtete er seinen Blick wieder auf die Straße. "Ich musste dich abholen kommen. Gab ganz schön Stress mit dem Chef, als die Polizistin dich außerhalb der Besuchszeiten in eine der privaten Zellen gebracht."

Privat. Was damit gemeint war, war die Zelle, die außer Polizisten und Verbrechern nicht betreten werden durfte. Es gab ja extra Besucher Räume.

" und da wir beide Mum kennen dachte ich mir, dass du lieber ein paar Tage in meiner Wohnung bleibst. Sie ist stink sauer, weil du uns anlügst obwohl dein Lover jetzt im Gefängnis ist und du keine Angst haben musst die Wahrheit zu sagen, außerdem bist du dann einfach ohne Handy gegangen. Und manchmal muss sie Menschen aus dem Weg gehen, um ihnen zu verzeihen."
Das Mum jemals so sauer auf mich sein könnte hätte ich nicht erwartete.

Das sie von jemanden so Abstand genommen hätte war erst zwei mal passiert. Das eine mal war es, als ihre damalige beste Freundin meinem Vater ganz spontan einen Heiratsantrag gemacht hatte und das andere mal hatte mein Vater im Streit (wohl gemerkt, der wegen Brot ausgelöst Wurde und sich dann immer weiter hochgeschaukelt hatte) meiner Mutter an den Kopf geworfen hatte, dass er deren Ehe bereute.

Und ich hatte niemals erwartet einen so großen Fehler zu machen, dass sie mir aus dem Weg gehen musste.
Mum hatte mir mal erzählt, dass sie Menschen aus dem Weg geht, wenn sie sauer ist, weil sie zum einem Nachdenken musste und zum anderen die Probleme umgehen wollte. Etwas sehr schlaues, denn wenn man etwas lange todschweigt verliert es die Wirkung und man war wieder auf einer Augenhöhe.

Und jetzt ging mir meine eigene Mutter aus dem Weg, damit sie vergessen konnte.
Und ich wusste, dass das zu ihr dazu gehörte, weil es einfach ihr Charakter war, aber ich war trotzdem gekränkt.

"sei nicht traurig. Sie weiß Bescheid und schreibt dir im Laufe des Tages bestimmt." er deutet auf die Mittelkonsole, auf der mein Handy lag.

"Du musst mir was versprechen, Josh." bat ich ihn. Er nickte.
"Lass mich lieben, wenn ich will, hör dir nochmal die ganze Geschichte an und lass meine Vergangenheit hinter dir."

Er hielt kurz inne mit allem, was er tat.
Ich schreckte auf und obwohl Josh mir schon ungefähr tausend mal gepredigt hatte, wie gefährlich eine solche Situation ausarten könnte, packte ich ihm ins Lenkrad.

Er fing sich wieder und schob meine Hand weg.
"Fahr rechts ran!" sagte ich bestimmt. Er schüttelte den Kopf. "Es sind nur fünf Minuten bis zu meiner Wohnung, ich wer-"
"Du sollst rechts ranfahren!" unterbrach ich ihn.

Wir mussten reden. Jetzt sofort. Er nickte geschlagen und setzte den Blinker.

Er blieb am Straßenrand stehen und raufte sich die Haare. "Josh, was ist los?" fragte ich ihn ruhig und legte eine Hand auf seine Schulter.

"Ich mache mir immer noch Vorwürfe." gestand er mir. "Und deswegen kann ich das nicht einfach so vergessen. Ich war da nicht da für dich. Und ich will alles tun, dass es nicht wieder passiert. Ich hab einfach Angst um dich. Ich will Kai und Blake weit weg von dir wissen."

"Es war Blake, Josh. Er hat mit geholfen. Er hat Kai von mir weggezogen. Er war der anonyme Anruf bei der Polizei. Und du musst nicht mehr auf diese Weise für mich da sein."

"Warum hast du nichts gesagt? Kai wäre schon lange wieder im Knast." und das war genau das, was ich erwartet hatte.

"Ja, aber das will ich nicht. Er hat sich so bemüht da wieder raus zukommen, dass er die Chance sein Leben wieder auf die Reihe zu kriegen verdient hat."

Er nickte. "Ich habe einfach das Gefühl, dass wenn ich jetzt bei Blake nicht aufpassen und ihn zu nah an dich ran lasse, dass ich ein schlechter Bruder bin." und plötzlich kurbelt er das Fenster runter.

"Ich brauche Luft." Ich starrte ihn von der Seite an.

"Ich muss hier raus." er schnallt sich umständlich ab und versuchte dann hektisch die Wagebtür auf zu machen.

Er rutschte an dem Türgriff ab. Seine Hände zitterten unkontrolliert.
Ich legte meine Hand auf seine. "Josh, beruhigt dich, mir geht es doch gut und dir auch." und dann begriff ich, dass er das gar nicht so kontrollieren konnte, wie ich dachte.

"Du spielst nicht nur Baseball, weil es dir Spaß macht oder?" er nickte, immer dabei die Tür zu öffnen, doch er zitterte zu sehr. Ich stieg auf meiner Seite aus, ging um das Auto herum und öffnete seine.

Er stieg aus und wir beide schlenderte die Staße hinab.
" Weißt du noch, als ich abends betrunken nach Hause kam und du mich beim Rauchen erwischt hast?" fragte er. Ich nickte. Das ganze war vielleicht ein bisschen mehr, als ein halbes Jahr her.

"Ich hab dir damals erzählt, dass das alles so eine Party-raucher Sache wäre, aber ich habe lange viel geraucht. Und dann habe ich angefangen es mir abzugewöhnen und ich bin immer noch dabei und ich mache sport, um das zu verdrängen. Ich muss mich bewegen, um dem Rauchen zu wieder stehen. Ich will nicht, dass es mich umbringt. Dass es mich schneller von dir weg holt, als ich bei dir sein will."

" Warum hast du nie mit uns gesprochen? Dad und ich waren doch immer da und obwohl Mum viel arbeiten muss hätte sie bestimmt dich ein offenes Ohr für dich gehabt. Und das kannst du immer noch. Und wenn das nicht geht, dann nehme ich dich mit Zu Martin einmal im Monat. Du musst nur wissen, dass du mein Bruder bist. Ich hab dich lieb und ich bin immer für dich da. Wir sind füreinander da. Ich helfe dir und du hilfst mir, versprochen? "

Er nickte." Versprochen! "

1015 Wörter

Das Kapitel widme ich an alle, die so wie ich heute nicht schlafen können.

BlakeWhere stories live. Discover now