Kapitel 3

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Sophia

Ich war wütend. In aller erster Linie auf mich selbst. Auf die Selbst Verständlichkeit meiner Gedanken. Ich saß einfach Blake gegen über, der sich auf mein Bett gelegt hatte. Er hatte seine Arme hinter dem Kopf verschränkt. Sein Pulli war ein Stück hoch gerutscht und ich konnte nackte Haut über seinem Hosenbund sehen.

Er grinste und hob seinen Kopf ein Stück hoch. Mich machte dieses Grinsen noch Aggressiver. "Und fangen wir an?" Fragte er und stand auf. Ich nickte langsam. "Na dann." Er nahm sich einen Stuhl, der ein Stück abseits stand und eigentlich mehr eine Garderobe für Jacken war, schob die Jacken auf den Boden und setzte sich rücklings auf ihn. Ich konnte gar nicht reagieren, als alle meine Jacken, auf dem Boden landeten. Das würde dauern si wieder auf zu sammeln. Der kleine Fakt war aber auch schnell in Vergessenheit geraten.

Es kam mir vor wie bei meinem Therapeuten, der auch immer so auf dem Stuhl im Sprechstunden Zimmer saß. Stunde für Stunde saß ich in seinem Raum und hatte nie mehr, als Hallo und Tschüss gesagt. Es fiel mir schwer mit ihm zu reden. Er war nett, aber ich konnte es nicht in Worte fassen, was passiert war. Worte waren auch der Grund, warum alles begann. Wenn ich damals nicht auf seine Sticheleien eingegangen wäre, dann wäre nichts passiert.

"Was ist dein Problem mit Basketball?" Frag er. Ich sagte nichts. Die ganze Situation kam mir gestellt vor. Gescriptet. Um mir zu Helfen die Therapie an zunehmen hatten Josh und meine Eltern es tatsächlich am Anfang so versucht. Sie hatten sich zu mich gesetzt und Harmlose Fragen gestellt. Nur hatte ich mehr das Gefühl, dass sie mich wie ein kleines Kind behandeln. Und das hatte auch nicht geklappt. Jetzt geh ich nur noch einmal im Monat hin und nicht mehr wöchentlich. Ich hatte es geschafft, dass alle glaubten, dass es mir gut relativ gut gehen würde und ich mit den Vergangenen Ereignissen gut klar kam. Das einzige was gleich geblieben ist, ist die Stille.

"Alles Okay?" Fragte er. Er musste gemerkt haben, dass ich in Gedanken war. Ich nickte flüchtig. "Wenn alles gut ist kannst du auch auf meine Frage antworten." Meinte er. Ich nickte wieder. Ich kaute auf meiner Wangen Innen Seite. "Naja, also bei deinem Körper würde ich etwas Muskel Aufbau in den Armen vorschlagen." Entschloss er, als ich immer noch nichts sagte. Ich stand auf und nahm meine Sport Sachen vom Boden mit in mein Bad. Ich ließ ihn zurück in keinem Zimmer. Ich dachte erst, dass es keine Gute Idee wäre, aber als ich wieder kam saß er immer noch da. "Gehen wir laufen? So zum warm machen?" Fragte er. Er stand von meinem Stuhl auf und schob ihn Achtlos zur Seite.

Ich schaute aus dem Fenster. Es war dunkel draußen. Zu dunkel, um zu laufen. Ich nickte trotzdem. Auch wenn ich Angst hatte vor der Dunkelheit. Alleine. Dort draußen. Aber ich war ja nicht alleine. Ich ging durch den Flur. Blake folgte mir. Kurz streckte ich den Kopf in das Zimmer von Josh. "Bin laufen." Sagte ich und wollte so schnell wie möglich wieder verschwinden.

Neben ihm im Bett saß nämlich ein ziemlich Hübsches Mädchen und sie schienen sich zu Unterhalten. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass er Besuch hatte. "Nicht zu lange, Sophia. Nimm dein Handy mit, pass auf dich auf und Ruf mich an, wenn es länger wird." Ich nickte. Ein wenig genervt war ich schon, aber ich wusste ja, dass er sich nur sorgen machte. Die ich eigentlich sehr gut nach voll ziehen konnte. Aber eigentlich hasste ich es, wenn Josh sich so benahm. Als wäre ich ein Kleinkind. Das Mädchen lächelte. Ich dachte erst, dass sie mich an lächelte, aber tatsächlich hatte sie nur Augen für meinen Bruder. Die hat es ja anscheinend total erwischt. Schon wieder. Meine Oma hatte ihn Mal als Frauen Magnet beschrieben. "Bis später." Ich ging wieder hinaus und schloss die Tür. "Du kannst ja doch sprechen." Spöttisch grinsend lehnte Blake neben der Tür an der Wand.

Ich verdrehte genervt die Augen und ging an ihm vorbei. Er hatte mich schnell wieder eingeholt. "Wo ist die Haustür?" Fragte er. Irgendetwas in seiner Stimme verriet mir, dass er es bereits wusste. Und ohne meine Antwort abzuwarten, schlug er den Richtigen Weg ein. Ich war verwirrt, folgte ihm schließlich, aber ohne etwas zu sagen. Ich zog mir ein paar Schuhe an und ging dann zur Wohnungstür. Er hatte sie bereits geöffnet und hielt sie mir auf.

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Ich hielt außer Atem an einer Park Bank an. Blake war schon weiter, doch ich war fertig. Er hatte mich zusätzlich versucht zum Sprechen zu bringen. Ich war einfach kaputt. Er drehte sich zu mir im. "Komm schon. Zurück sind es nur noch Zehn Minuten." Ich stützte keuchend meine Hände auf meine Knie. Er kam wieder auf mich zu. Ich starrte ihn an. Erst sein Gesicht. Dann seine lockigen Haare. Schließlich seine Oberarme. "Alles okay, Sophia?" Sein Mund war skeptisch verzogen. Ich wollte nicht reden. "Sag doch was, Sophia." Er packte vorsichtig meinen Oberarm. Er machte sich sorgen, weil ich ihn an starre? Oder weil ich wie ein Fisch an Land nach Lift schnappe?

"Bitte, Sophia. Leg einfach mal dein blödes Verhaltensmuster ab und sag ,mir, wie es dir geht." Sein Blick war so fest, dass ich das Gefühl hatte, er zwang mich dazu etwas zu sagen. Aber ich presste natürlich kein Alles okay oder gut hervor sondern starrte erstmal eine Weile zu ihm hoch, bevor ich sagte: "woher weißt du eigentlich, wo ich wohne?" Er ließ mich los und lächelte. "Dir scheint es anscheinend gut zu gehen. Dann muss ich ja nicht noch Mal danach fragen." Schloss er daraus.

Unlogisch. Mir geht es nämlich nicht gut. Was ist, wenn er ein Stalker ist? Oder ein Entführer? Doch er ging einfach weiter. Dann würde er mich nicht so normal behandeln oder? Ich sah mal wieder alles zu dramatisch, schlussfolgerte ich daraus. Ich schloss meine Augen und atmete einmal kurz durch. Ich holte zu ihm auf.

Er war nämlich schon in Richtung mein Zuhause auf gebrochen. "Weißt du, Sophia." Begann er. Dabei schaute er starr nach vorne. Er zog seine Augenbrauen hoch. "Was ist dein Problem mit Jack?" Wollte er wissen. Im vorbei gehen ließ er seine Hand über das Rohr einer Straßen Laterne gleiten. Seine Beiden Satz Anfänge passten nicht aufeinander, so als hätte er sich im letzten Moment dazu entschieden etwas anderes zu sagen. Ich seufzte. Ich schaute hoch zu den Sternen.

"Du kannst mit mir reden, Sophia." Er sagte es so sanft, als ob er genau wüsste, dass es ein schwieriges Thema für mich war. Ich nickte. "Das ist kompliziert." Versuchte ich mich raus zureden. Obwohl man die kurz Fassung in drei Sätzen erklären konnte. Jetzt seufzte er. Er öffnete den Mund, so als wollte er noch etwas sagen, entschied sich dann aber doch anders. Er drehte sich in meine Richtung. Meine Muskeln waren immer noch erschöpft. Unangenehm brannten sie bei jedem Schritt.

Er lächelte fies. Dann schaute er wieder nach vorne. Und im nächsten Moment sagte er dann: "Wer zuerst wieder bei dir ist!" Und dann rannte er, wie von der Tarantel gestochen los. Ich über legte erst einfach hinter ihm her zu gehen und gar nicht erst die Herausforderung anzunehmen, doch dass konnte ich nicht auf mir sitzen lassen. Und so rannte ich auch los.
Ich vergaß die Dunkelheit um mich herum und, dass meine Beine eigentlich müde waren. Ich spürte sie kaum noch.

Ich vergaß wie es sich an fühlte gefangen mit seinen Gedanken zu sein.
Ich fühlte mich lebendig.

1265 Wörter

BlakeWhere stories live. Discover now