ʏᴏᴜ ᴄᴀɴ'ᴛ ʜᴏʟᴅ ᴍʏ ʜᴇᴀʀᴛ|ʰʸᵘⁿᶜʰᵃⁿ

ᴛᴡᴇɴᴛʏ-ɴɪɴᴇ

ᴘᴏɪɴᴛ ᴏғ ᴠɪᴇᴡ: ʙᴀɴɢ ᴄʜᴀɴ

Ich sehe Hyunjin eine Weile nur an, ehe ich meinen Blick auf den Boden senke.

,,Hast du uns belauscht?", frage ich nur.

Ich will ihm nicht sagen, was mit dem Camp passieren wird. Nicht, weil ich Hyunjin nicht vertraue oder so was, ich will ihn einfach mit diesen Tatsachen nicht belasten. Dazu kommt, dass noch überhaupt nichts klar ist und der Käufer immer noch abspringen könnte, es ist zwar unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich.

,,Es war nicht so geplant. Ich wollte eigentlich nur ein bisschen frische Luft schnappen und außerdem habt ihr auf koreanisch geredet. Hättet ihr auf englisch geredet, hätte ich kein Wort verstanden und wüsste jetzt von nichts.", erklärt der Jüngere und sieht mich dabei vorwurfsvoll an.

Überrascht sehe ich ihn an, bevor ich mir die Hand gegen die Stirn klatsche als mir bewusst wird, dass in diesem Camp ja alle koreanisch sprechen.

,,Wenn wir über etwas wichtiges reden, dann meist auf koreanisch, weil hier die wenigsten die Sprache sprechen und selbst wenn, interessiert es die Leute meist nicht, weil sie uns dann für Touristen halten.", erkläre ich.

Hyunjin nickt verstehend und schweigt wieder. Auch ich schweige, mit der Stillen Hoffnung, dass er seine Frage vergessen hat, doch da bleibt der Koreaner plötzlich stehen und sieht mich genervt an.

,,Du lenkst ab.", murrt er nur, ehe er seinen Weg fortsetzt und mich nicht mehr eines Blickes würdigt.

Seufzend hole ich auf und laufe wieder schweigend neben Hyunjin.
Er hat das Recht zu erfahren, was mit dem Camp passiert, doch ich zögere trotzdem.

,,Der Platz wurde gekauft vor ein paar Wochen.", durchbreche ich schließlich das Schweigen.

,,Dort soll bald ein Hotel oder sowas gebaut werden. Der Besitzer hat uns noch dieses Jahr auf den Platz gelassen, weil die Baupläne noch nicht komplett sind und der Bau daher erst irgendwann im Herbst beginnen kann."

,,Könnt ihr den Platz nicht kaufen? Ich meine, ihr müsst doch nur mehr als der jetzige Käufer zahlen.", fragt Hyunjin bedrückt.

Ich lache freudlos auf und schüttle den Kopf.
,,Wir müssten mehr Geld von den Schulen verlangen, was nicht funktionieren würde, da sie jetzt schon das Camp kaum unterstützen, Sean weigert sich dazu noch mehr Geld von den einzelnen Schülern zu verlangen und aus unseren eigenen Taschen könnten wir das niemals bezahlen."

,,Habt ihr einen Sponsoren?", fragt Hyunjin und ich höre etwas hoffnungsvolles aus seiner Stimme, jedoch muss ich ihn enttäuschen.

,,Wir hatten einen, ja, aber der ist vor zwei Jahren verstorben und der neue Inhaber der Firma sieht es nicht ein, uns zu helfen. Sean sucht seitdem schon nach neuen Sponsoren, aber bisher ohne Erfolg.", erzähle ich.