ᴛʜʀᴇᴇ

715 53 21
                                    

ᴘᴏɪɴᴛ ᴏғ ᴠɪᴇᴡ: ʙᴀɴɢ ᴄʜᴀɴ

Nach dem Gespräch mit Felix entscheide ich mich dazu, etwas am Strand spazieren zu gehen und mir Gedanken über einen Job zu machen

Oops! This image does not follow our content guidelines. To continue publishing, please remove it or upload a different image.

Nach dem Gespräch mit Felix entscheide ich mich dazu, etwas am Strand spazieren zu gehen und mir Gedanken über einen Job zu machen.

,,Hey Chris, willst du vielleicht ein Eis?", reißt mich eine Stimme aus meinen Überlegungen.

Überrascht sehe ich auf. Am Anfang vom Strand steht ein kleiner Kiosk, der schon seit Jahren fast ausschließlich Eis an die Leute verkauft, da die wenigsten hier etwas anderes kaufen wollten und lieber in die Stadt gehen. In der Tür, die in das Innere des Kiosks führt steht Mr. Brown der freundliche Besitzer des Kiosks.
Und da Felix, Sean und ich fast die Hälfte unseres Lebens an diesem Strand verbracht haben ist es verständlich, dass Mr. Brown uns kennt und auch weiß, zu welchen Zeiten wir hier sind und wann wir Eis wollen.

Ich grinse und gehe auf den ältere Mann zu.
,,Ein Eis kann nie schaden.", lächle ich.

Er lacht nur und reicht mir mein Lieblingseis, während ich ihm den passenden Betrag zahle.
Da kommt mir eine Idee und ich grinse.

,,Sie brauchen nicht zufällig Hilfe bei Ihrem Kiosk, oder?", frage ich hoffnungsvoll.

,,Ich dachte, du willst von Arbeit noch lange nichts wissen.", lacht Mr. Brown.

,,Ich habe meine Meinung aber geändert. Und außerdem suchen Sie doch schon so lange nach einer Aushilfe.", meine ich.

,,Na schön. Du bist eingestellt.", seufzt Mr. Brown und lächelt mich an.
,,Du weißt ja, wie das ganze hier funktioniert?"

Ich nicke schnell, da Mr. Brown Felix und mir vor Jahren einmal gezeigt hatte, wie alles im Kiosk funktioniert.

,,Du fängst am besten morgen Vormittag um zehn an, wenn es für dich okay ist?", fragt er.

Aufgeregt nicke ich, bevor ich seine Hand in meine nehme.
,,Ich werde Sie nicht enttäuschen Mr. Brown.", sage ich glücklich, da das sogar ein relativ guter Job ist.

Ich meine, ich muss nur den Kunden ihre Wünsche erfüllen und darf sogar nebenbei am Strand sein.
Was will man mehr?

Gut gelaunt laufe ich nach Hause, wo ich leise die Haustür aufschließe, da ich nicht unbedingt will, dass meine Eltern mitbekommen, dass ich Zuhause bin.

Leider habe ich dabei nicht mit Berry gerechnet, welche natürlich sofort aufspringt und mich fröhlich anbellt.

,,Und hast du einen Job gefunden?", höre ich kurz danach auch schon die Stimme meines Vaters aus dem Wohnzimmer.

Seufzend hebe ich meinen Hund hoch und gehe mit ihr auf dem Arm in unser Wohnzimmer, wo mein Vater natürlich auf seinem Sesseln sitzt, während Lucas irgendeine seiner Serien im Fernsehen schaut.

,,Ja. Ich helfe Mr. Brown am Strand.", erzähle ich, was meinen Bruder sofort Aufsehen lässt.

,,Dann kannst du ja den ganzen Tag Eis essen.", jammert er und sieht mich aus großen Augen an.

Ich lache leicht und streiche meinem kleinen Bruder über den Kopf.
,,Ich muss dort aber arbeiten und kann nicht einfach so von dem Eis naschen.", erkläre ich ihm.

,,Oh.", macht er nur, ehe er sich wieder seiner Serie widmet.

Ich will es mir gerade ebenfalls mit Berry auf der Couch bequem machen, als mich die Stimme meiner Mutter aufhält.

,,Christopher."

,,Ich habe mir einen Job gesucht, also brauchst du dich nicht zu beschweren.", verteidige ich mich sofort.

Sie will gerade ansetzen, um etwas zu sagen, doch sie wird von Hannah unterbrochen, die gerade die Treppe runter rennt geradewegs zur Haustür und hinter sich die Tür zuknallen lässt.

,,Frauenprobleme.", seufzt Dad.

Ich nicke nur zustimmend und mache es mir auf der Couch bequem.

Den ganzen restlichen Tag sitze ich so mit meinem Bruder und meinem Vater im Wohnzimmer, bis ich mich am Abend dazu entscheide, nochmal an den Strand zu gehen.

Berry lasse ich Zuhause, da für heute hohe Wellen angesagt sind und ich genau weiß, wie das endet.
Ein nasser Hund, der das ganze Haus dreckig macht und mir noch mehr ärger mit meiner Mutter einbringt.

Sie war ja immer gegen den Hund.
Zum Glück liebt mich mein Großvater und hat mir vor zwei Jahren Berry geschenkt.

Leicht muss ich lächeln, als ich an ihren Gesichtsausdruck zurückdenke.

Ich schlendere über den schmalen weg, der zum Strand führt, während meine Gedanken zurück zu dem Gespräch mit meinen Eltern geht.

Ich muss mir überlegen, was ich jetzt machen will.
Ich habe einen tollen Abschluss und nun steht mir die ganze Welt eigentlich offen und doch habe ich keine Ahnung, was ich eigentlich will.

Klar, irgendwie will ich hier bleiben, schließlich ist Sydney meine Heimat, aber es zieht mich auch weg von hier.
Irgendwohin, wo es anders ist als hier.

Ich sehe mich etwas um und betrachte die untergehende Sonne über dem Meer, als mir eine Person etwas weiter weg auffällt.

Sie läuft ziemlich nah am Wasser, was mir sofort sagt, dass es sich um einen Touristen handeln muss.

Einheimische wissen fast automatisch, wann die Wellen hoch sein sollen und wann man gefahrlos spazieren gehen kann.

Ich beobachte die Person eine Weile, da sie mich von meinen eigenen Gedanken ablenkt.
Als ich jedoch eine große Welle bemerke, reiße ich meine Augen auf und fuchtel wild mit meinen Armen in der Luft, um irgendwie die Aufmerksamkeit dieser Person auf mich zu ziehen.

,,Mate! Sei vorsichtig, da kommt eine große Welle.", rufe ich dabei.

Die Person, die ich mittlerweile als Mann identifizieren kann, sieht zwar in meine Richtung doch reagiert nicht.

Ich klatsche meine Hand gegen die Stirn als der Mann von der Welle getroffen wird und natürlich in den Sand fällt.

Schnell renne ich auf den Mann zu und erkenne vom Nahen, dass es ein Junge ist, der wahrscheinlich in meinem Alter ist.

,,Bist du okay?", frage ich ihn sofort, während ich ihm hoch helfe.

Verwirrt sieht er mich an, bis er ,,Ich okay." sagt.

,,Ich habe dir zugerufen, hast du mich nicht gehört?", frage ich besorgt.

,,Verdammte Scheiße warum musste mir das passieren. Kann dieser Idiot bitte weggehen...",murmelt er jedoch plötzlich auf koreanisch.

Ah. Das erklärt einiges. Er hat mich wahrscheinlich wirklich gesehen und nur nicht verstanden, was ich von ihm wollte.

Mir wird jedoch wieder bewusst, was er gesagt hat und wende mich wieder an den Koreaner.
,,Idiot also?"

Überrascht hebt er den Kopf.
,,Er spricht koreanisch...",sage er zu sich selbst, jedoch höre ich ihn und verstehe auch, was er sagt.

,,Ja... Ich bin Koreaner?", lächle ich leicht.

,,Ich-", er unterbricht sich selbst und starrt mich eine ganze Weile an, bis er sich einfach von mir abwendet und weg geht.

Verwirrt sehe ich ihm nach.
Ich weiß zwar, dass hier öfter mal komische Leute sind, aber wirklich gewöhnen werde ich mich an diese nicht.

Ein letztes mal sehe ich auf das Meer, ehe ich beschließe nach Hause zu gehen.
Schließlich beginnt morgen mein erster Arbeitstag und dazu muss ich ja pünktlich sein.

ʏᴏᴜ ᴄᴀɴ'ᴛ ʜᴏʟᴅ ᴍʏ ʜᴇᴀʀᴛ|ʰʸᵘⁿᶜʰᵃⁿWhere stories live. Discover now