Positano | ✓

18. Kapitel

Seine Frage konnte sich Stefano sonst wo hinstecken.
Jedoch war er nicht ganz so einverstanden mit diesem Schachzug wie ich, denn im nächsten Moment durfte ich seine schweren Schritte vernehmen die mich verfolgten, worauf ich automatisch etwas schneller lief.

„Kylie, warte!", konnte ich ihn rufen hören und musste als Nächstes ruckartig stehenbleiben, weil er mir den Weg versperrte.
Genervt stöhnte ich einmal auf und warf ihm einen giftigen Blick zu.

Sollte er ruhig wissen, dass ich keine Lust auf ihn hatte.
„Du hast zehn Sekunden Zeit", murmelte ich nur und schaute ihn fragend an.

„Das reicht", hörte ich ihn nur sagen und meinte wieder ein Grinsen auf seinen Lippen zu sehen.
„Gehst du mit mir aus?"

Verdattert starrte ich ihn an und lief dann kopfschüttelnd an ihm vorbei, jedoch wurde ich von ihm am Arm gepackt und zurück gezogen.
„Hey, du hast mir noch nicht geantwortet"

„Ich glaube die Antwort kannst du dir selber denken", entgegnete ich nur und wollte mich dann aus seinem Arm reißen, wurde aber weiter von ihm festgehalten.
„Also ja?"

Automatisch rollte ich einmal mit den Auge und zog kräftig an meinem Arm, sodass er ihn schließlich freigab.
„NEIN!"

„Und warum nicht?", fragte er mich aber auch schon weiter aus, worauf ich nur den Kopf schüttelte.
Jedoch brauchte ich gar nicht weiterreden, denn im nächsten Moment hatte das jemand ganz anderes für mich übernommen.

„Belästigt er dich?", hörte ich auch schon Cole fragen und konnte sehen, wie dieser mich mit seinen blaugrauen Augen musterte.
Ich nickte nur schnell und durfte kurz darauf auch schon beobachten, wie sich auf Coles Miene Falten ausbreiteten.

„Hast du sie nicht verstanden oder muss ich dir es etwa noch klar machen", wandte er sich schließlich an Stefano und lief immer mehr auf ihn so.

Dieser rollte nur einmal mit den Augen aber machte trotzdem ein paar Schritte zurück.
„Ich hab sie nur nach einem Date gefragt mehr nicht, also spiel dich hier mal nicht so auf"

„Sowie es aussieht hat sie aber nein gesagt, also kannst du jetzt auch wieder die Fliege machen", fuhr Cole im darauf nur schroff an.
Man konnte sehen wie Stefano noch einmal den Mund öffnete und ansetzten wollte etwas zu sagen, aber ihn schließlich doch wieder schloss.

„Na wird es bald mal. Du kannst jetzt wieder abzischen", kam es auch schon ein zweites Mal von Cole, worauf Stefano sich schließlich wirklich umdrehte.

Jedoch entging mir dabei nicht, wie er mir nochmal einen Blick zu warf, bevor er wieder den Schulflur runterlief.
„Danke", murmelte ich an Cole gerichtet, worauf dieser mir ein zaghaftes Lächeln schenkte.

Gerade als ich mich aber ebenfalls umdrehen wollte, wurde ich von seiner Stimme abgehalten.
„Kylie, ich wollte nochmal mit dir reden"

Verwundert wandte ich mich ihm wieder zu und schaute ihn fragend an.
„Wieso denn?"

„Ähm...wegen der Sache auf der Party, was du dort gesehen hast"

„Achso...", murmelte ich nachdenklich.
„Also ich kann mit schon vorstellen, was nun ist...", wollte ich ansetzten, aber wurde auch schon von ihm unterbrochen.

„Ich bin nicht schwul"

„Was?", fragte ich nur verwirrt und schaute ihn an, als hätte er mir gerade verkündet, dass er Präsident werden wollte.
„Also war das ganze nur eine Wette, was ich da mit beobachten durfte?"

„Nein, ich bin bisexuelle...zumindest glaube ich das"

„Du glaubst das?", hakte ich weiter nach und zog verwundert eine Augenbraue hoch.
„Weiß man das nicht eher"

„Naja, nein. Weißt du es ist kompliziert. Ich meine ich mag Mädchen, aber in letzter Zeit irgendwie auch..."

„Jungen", beendete ich seinen Satz, worauf er nickte.
Anscheinend hatte sich Cole das Gespräch in seinen Gedanken einfacher vorgestellt, denn nun durfte ich ihm förmlich jedes einzelne Wort aus der Nase ziehen.

„Unsere Beziehung damals....es ist nicht so, dass sie mir nichts bedeutet hat und ich nichts gefühlt habe. Nur ist es momentan so..."

„Ich glaube wir sollten da unsere Beziehung aus dem Spiel lassen", schlug ich nur vor.
„Die ist glaube ich nicht das beste Beispiel, also wäre es glaube ich besser, wenn wir sie nicht noch mitreinbringen"

Ich konnte sehen wie Cole mich verwundert anschaute, aber schließlich nickte.
„Okay, ich wollte dir das nur sagen, damit du dich nicht wunderst und was Falsches denkst"

„Ähm...ja danke. Irgendwie konnte ich mir das auch schon alles denken", schob ich noch leise hinterher, worauf Cole einmal nickte.

Obwohl ich mir bei Cole mittlerweile nicht mehr wirklich sicher war, was ich denken sollte.
„Sind du und Jonathan...", setzte ich als Nächstes auch schon an, worauf Cole mir einen etwas verwunderten Blick zu warf.

„Ähm...also zusammen?"

„Naja...", hörte ich ihn murmeln.
„Seine Eltern wissen noch nicht von dem ganze, aber Scarlett hatte dir die Problem bestimmt schon mal erklärt, oder?", fragte er, worauf ich nickte.

„Also ist es momentan kompliziert?"

Er nickte darauf nur und kratzte sich etwas nervös am Hinterkopf.
„Na dann...", sagte ich schließlich leise, als wir uns nur noch stumm gegenüberstanden und das Gespräch ziemlich merkwürdig wurde, wenn es das nicht eigentlich schon war.

„Viel Glück euch beiden noch"

„Ähm...ja dir auch mit Angelo", konnte ich Cole noch sagen hören und meinte ein zaghaftes Lächeln auf seinen Lippen zu sehen, aber dieses Mal war es sogar ernst und nett gemeint.

Und so ein Lächeln hatte ich seit Jahren nicht mehr in meiner Gegenwart auf seinen Lippen gesehen, also war die ganze Sache anscheinend doch nicht so schlecht für ihn.

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Weil so viele gefragt haben, kommt gleich heute das nächste Kapi
Mal ein Talk zwischen Cole und Kylie :)