Privatschulbesuch

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Wie zu erwarten war, öffnete Amelie Koch in ihrer gewohnt ruhigen und bedachten Art diese Bogentüre auf der zur Straße zugewandten Seite eines aufwendig restaurierten Gebäudes aus behauenen Feldsteinen aus dem vorigen Jahrhundert.

„Martha Adam danke, dass ihr so schnell kommen konntet. Ich war bemüht, das Ganze zu beruhigen. Sabrin hat sich sehr schnell erholt, ich würde meinen, das meiste war der Schreck, den unsere Frau Langbein auf die Mädchen übertragen hat. Allerdings hat sie darauf bestanden, Sabrin dem Schularzt vorzustellen. Es war möglich, in unseren Interessen zu wirken. Demnach ist Sabrin über ihre eigenen Turnschuhe gestolpert. Ganz offensichtlich hat ihre Mutter beim Kauf die Qualität außer Acht gelassen. Die Sekretärin hat bereits ein Schreiben aufgesetzt und dieses mitsamt den Schuhen an Frau Paul gesandt. Somit dürfte diese Angelegenheit vom Tische sein. Tom und Sabrin hatten keinen Einfluss auf das Geschehen, es war eindeutig der Fehler deiner Tochter"

Ich muss gestehen, selbst als Rektor erstaunt es mich immer wieder, wie unserer ordensälteste Geschehnisse aus der Ferne dirigiert und bei unserem Eintreffen Fakten einsammelt.

„Martha, anscheinend bewahrheitet sich deine Voraussicht wieder einmal. Ich Frage mich, woher wusstest du, dass es so kommen würde"?

„Adam, ich weiß beileibe nicht alles und kann es auch nicht vorhersehen. Meine Erfahrung sagt mir, es könnte Probleme geben, wenn eine junge, sehr eigenwillige pubertierende Hexe, die stets beflissen ist, ihren Bruder zu beschützen, plötzlich ohne ihr zweites ich aufwachsen soll. Das kann nicht gut gehen. Was Amelies Informationen anbelangt, wir sind hexen und arbeiten als Einheit".

„Amelie, ich werde mich bemühen, dir eine weitere Hilfe zukommen zu lassen. Sei so gut, ich möchte alles über den Träger dieser Schule wissen. Finanzen, Eigentümer und Lehrkräfte".

Vermutlich hatte Amelie bereits geahnt, dass ich diese Angaben benötige.

„Hab ich bereits alles zusammengestellt, einhundertachtzig Seiten, ich bringe dir den Ordner. Möchtest im Anschluss an das Gespräch mit Frau Langbein Sabrin sprechen"?

„Nein, es würde sie zu sehr aufwühlen und weitere Fragen in ihr wecken. Lass sie wissen, ich habe mit der Rektorin telefoniert und bin zukünftig für ihr wohl mitverantwortlich. Gib Sabrin meine Telefonnummer. Wenn sie Bedenken hegt, darf sie mich jederzeit kontaktieren".

„Gibt es etwas, das ich über diese Frau Langbein wissen sollte"?

„Sie ist sehr freundlich und zugänglich, ich denke mit Verständnis für ihre Situation und dem Angebot auf enge Zusammenarbeit bist du am besten beraten".

„Wunderbar, Menschen mit Einfühlungsvermögen sind mir am liebsten. Adam, ich denke mit etwas Charme deinerseits und Verhandlungsgeschick könnten wir das Ganze zu unserem Vorteil lösen. Lass uns eine Kooperation ins Auge fassen".

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„Guten Abend Frau Langbein, darf ich ihnen ihren Kollegen vorstellen: Herr Venling, er ist Rektor an unserer Schule".

„Dann müssen sie Frau Jakobsen sein, Sabrins Großmutter.

Ihr Schwiegersohn, Herr Paul hat kurz nach unserem Telefonat angerufen und mich nochmals über ihr kommen informiert.

Offenbar ist er erleichtert, dass sie das Elternrecht übernehmen".

„Werte Frau Langbein, mein Schwiegersohn Kommissar Paul ist momentan in seinem Beruf ein wenig überlaste, da ich die elterlichen Pflichten für Sabrins Bruder übernommen habe, bietet es sich an, dass ich mich auch um Sabrin sorge.

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