Kapitel 13

2.4K 212 33
                                    

Lukes Sicht

Calum bemerkte es wahrscheinlich nicht, aber seine Hand war immer ziemlich nah an dem Privatsaspekt meines Körpers. Deshalb spannte ich mich an und versuchte ruhig zu bleiben, während ich zu Ashton sah. Er bemerkte meinen Blick und sah auf mich, dann auf Calum, auf seine Hand und wieder auf mich, bevor er zu Calum ging und ihn ablenkte, sodass er Inne hielt. "Was willst du jetzt machen?", fragte Michael dann plötzlich. "Keine Ahnung.", murmelte ich ehrlich. "Wenn du willst kannst du erstmal mit zu mir. Meine Eltern haben nichts gegen Besuch und sie sind ziemlich nett.", schlug Ashton vor und ich nickte unsicher. "Wollen wir das Thema vielleicht jetzt.. ihr wisst schon... unterlassen?", meinte Michael und wir nickten alle. "Kommt ihr dann heute nach dem Training auch mit zu mir? Dann ist Luke nicht gleich ganz allein mit meiner Familie. Ich hab übrigens zwei Geschwister. Lauren, die ist 13 und Harry, der ist 10. Sie nerven ein bisschen, aber es geht.", ich nickte und Calum schlug vor, dass wir den Rest des Tages schwänzen, weil er keine Lust aufs Training hatte und die andern auch nicht. Wir liefen also aus der Schule und stiegen alle in Calums Auto ein, weil er der Einzige war, der heute mit dem Auto gefahren war. "Ab zu Ashton!", rief Ashton und ich lächelte leicht.

Klar, dass mein Dad mich ernsthaft zur Adoption freigeben wollte, war ziemlich scheiße für mich aber ich war immer der Typ von Mensch, der seine Sorgen verdrängte, deshalb hatte ich es auch immer verdrängt, dass wir Geld brauchten und dass wir arm waren. Aber seit dem Brand konnte ich die Tatsache, dass wir Arm waren nicht mehr verdrängen. Ich schüttelte den Kopf und beobachte Calum, wie er sich mit Michael um den Radiosender stritt. Es lief Ariana Grande und Michael wollte unbedingt das Lied hören, während Calum meinte, dass er Ariana hasste und er gleich Ohrenkrebs bekam. Ich fuhr durch meine Haare und bemerkte das Zittern wieder. "Calum. Calum wir müssen zur Apotheke.", meinte ich und beobachtete meine zitternde Hand. "Warum?", fragte Ashton neugierig, während Calum abbog. "Nicht so wichtig.", murmelte ich und der Lockenkopf nickte. "Kannst du mir Hustenbonbons mitbringen! Ich liebe diese Hustenbonbons, die nach Kirsche schmecken!", rief er dann als Cal ausstieg. Er stöhnte nickte aber und Ashton grinste. Kaum war die Tür zu, wandte er sich aber zu mir. "Bist du Bisexuell oder schwul?", fragte er aus dem Nichts und Michael sah ihn mit einem Blick an, der wohl sagen sollte, das Ashton komisch war. "Äh?", machte ich nur, nicht sicher, warum er das jetzt gefragt hatte.

"Naja, weil gerade im Musikraum hat Calum ja dein Bein gestreichelt und ich hab schon gemerkt, dass dich das angema-" "Ashton!", rief Michael empört dazwischen. "Mein Gott, er ist 15, da denkt man noch nicht über sowas nach! Mit 15 macht man nicht mal Handjobs!", meckerte der Grünhaarige. Ich wurde sofort still und sah runter. Jetzt fühlte ich mich ekelig. "Ich wollte es nur wissen, falls er einen Crush auf Calum haben würde!", stellte Ashton fest und mein Kopf schoss wieder hoch, während ich rot wurde. "Aww ist das süß! Du hast einen Crush?", qietschte Ashton und ich schlug ihn leicht auf die Schulter. "Nein, sei bloß still! Oh mein Gott, du bist so peinlich!", rief ich. "Seit wann?", fragte jetzt auch Michael. "Ich weiß nicht mal, ob es ein Crush ist, ich mag ihn halt und vertraue ihm und er ist immer so süß zu mir, okay?", stellte ich klar. "Definiere süß!", forderte Ash. "Er umarmt mich oft und gestern durfte ich bei ihm schlafen, als ich nicht schlafen konnte, wegen... Dingen und er kümmert sich um mich.", erklärte ich. "Das ist so....süß!", schrie Ash, als die Tür aufging und Calum sich in den Wagen setzte. "Hustenbonbons und Medikamente für Luke.", erklärte er und gab die Tüte nach hinten. Ich nahm schnell meine kleine Dose und gab die Tüte dann Ashton, der sich die Hustenbonbons nahm.

Ich nahm eine der Tabletten raus und ließ sie auf meiner Zunge zerschmelzen. Danach schluckte ich einmal und ich schloss die Augen. In einer halben Stunde müssten sie wirken. "Okay wir sind da.", lächelte Calum und ich stieg aus, wobei mir die Tabletten runterfielen. Michael hob sie auf bevor ich es tun konnte und sah verwirrt auf den Namen. "Du hast einen Tremor?", Michael sah auf, doch ich schnappte die Medikamentdose und lief zu Calum. "Sorry.", entschuldigte Michael sich daraufhin. "Nicht.. schlimm.", murmelte ich unsicher und lief neben Calum zu Ashtons Haus. Ash war schon drinnen und die Tür war offen. Als wir reinkamen lief eine mittelalte Frau auf mich zu. "Du musste Luke sein! Ich bin Ashtons Mum, aber du kannst mich ruhig Anne nennen.", lächelte sie und streckte mir ihre Hand entgegen. Alles an ihr erinnerte mich gerade an Mum. Mum war auch so freundlich, sie hatte auch dieses Shirt und trug ebenfalls immer dunkle Jeans. Ich schluchzte ungewollt auf und Mrs Irwins lächeln fiel, sodass sie mich verwirrt ansah. "Was ist los, Schätzchen?", fragte sie verwirrt und Cal lief sofort zu mir. Er nahm mich in den Arm und ich schluchzte laut, weinte gegen seine Brust. "Mum!", entwich es mir verzweifelt.

Meine Mum war tot. Mein Dad wollte mich zur Adoption freigeben. Ich hatte einem 24-Jährigen einen geblasen. Alles, was ich verdrängt hatte kam hoch, als ich an Mum dachte und Calum hob mich vorsichtig hoch. Ich schlang meine Beine nicht einmal um seine Hüften, er trug mich einfach hoch, während Ashton seiner Mum erklärte, dass meine Mum in einem Feuer erstickt war und ihr wohl sehr ähnlich war. Ich atmete keuchend aus, um wieder Luft zu bekommen. "Schht.", flüsterte Cal dann und setzte mich auf irgendein Bett, wahrscheinlich Ashtons. "S-Sie ist gen-au wie M-mum und das-", fing ich schluchzend an und hickste dann. Ich hasste mich dafür, dass ich manchmal Schluckauf bekam, wenn ich weinte. "Hey, das ist doch nicht schlimm. Lass es ruhig raus. Wein lieber und schrei, als das du alles in dich auffrisst.", riet Calum mir und ich wimmerte. Ich biss mir trotzdem auf die Lippe, weil ich nicht weinen wollte. Calum wischte meine Tränen weg und streichelte beruhigend meine Wange. "Können wir... kuscheln?", flüsterte ich dann und Cal nickte lächelnd. Er legte sich aufs Bett und klopfte neben sich. Ich wischte mir noch einmal übers Gesicht und krabbelte dann zu ihm. Ich kuschelte mich an seine Brust und er legte beschützend seine Arme um mich. "Danke.", nuschelte ich gegen seine Brust. "Kein Problem, dafür sind Freunde da.", kicherte Calum und ich nickte. "Freunde.", wiederholte ich noch mal und spürte, wie ich müde wurde. Wenige Minuten später fühlte ich, wie ich einschlief.

Was haltet ihr von Calum? :D Und Michael ist irgendwie so benachteiligt oder :0?

»Fight 'til the end« || CakeNơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ