Kapitel 4

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"Caluuum!", schrie Ashton und rannte im Gang zu mir. "Calum, Calum, Calum! Oh mein Gott Calum!", rief er aufgeregt. "Ashton, ich weiß wie ich heiße!", seufzte ich genervt. "Nein! Calum! Calum, ich hab ein Date!", quietschte er und umarmte mich dann fest. "Wow, wer ist der oder die Arme?", lachte ich, als ich halb zerquetscht wurde. "Weißt du noch mein Pate Ed? Er ist sooo toll! Dunkelblonde Haare, in einem Quiff so wie Niall Horan, oh mein Gott, und grün-blaue Augen, so wie Louis Tomlinson! Louis Tomlinson Augen! Calum ich werde ihn heiraten oder noch besser ich werde ihn solange durchnehmen, bis er Eierstöcke bekommt und wir Kinder kriegen! Er ist so hübsch!", kreischte Ashton und hüpfte auf und ab, wie eine 5-Jährige. "Wow, ich verstehe. Das heißt aber dann auch, dass hier bald kleine Ashtons rumlaufen werden und ich glaube nicht, dass ich das überlebe. Hat er dich gefragt?", hakte ich nach, weil Ashton seid langem nicht mehr so glücklich war. Ja okay, Ashton Fletcher Irwin war immer glücklich, aber jetzt schien er halt doppelt so glücklich und hyperaktiv. Tatsächlich lag seine Hyperaktivität und sein ständiges Glücklich-sein daran, dass er ADHS hatte, welches zum Glück dank einer Therapie nicht mehr so ausgeprägt war. Früher hatte er noch mehr geredet, war überall rumgesprungen und hatte sich im Unterricht nie konzentrieren können. Mittlerweile wackelte er im Unterricht nur noch mit seinem Bein oder spielte mit Stiften, versuchte sich nicht ständig zu bewegen und redete auch erheblich weniger.

"Nein, ich hab ihn gefragt. Wir haben nach dem Training noch was zusammen gemacht und er hat mir immer zugehört, wenn ich geredet hab. Es hat ihm nichts ausgemacht, wenn ich rumgehampelt hab und er ist mit mir sogar auf den Spielplatz gegangen. Am Ende ist mir die Frage so rausgeplatzt und er hat ja gesagt. Er ist so süß, du wirst ihn lieben- Halt ich will nicht, dass du ihn liebst er gehört mir, du wirst ihn mögen. Aber nicht zu viel, aber du darfst ihn einfach nicht hassen. Michael hat sich auch gefreut, oh mein Gott, ich glaube ich sterbe!", plapperte Ashton wieder drauflos und ich lachte einfach nur und hörte ihm zu, wie er von Michael auf pinke Haare, auf Einhörner und von Einhörnern auf Pferde wechselte. "Und wusstest du, dass Pferde Sex meistens nur 30 Sekunden haben, das ist so... kurz. Stell dir das mal bitte vor, du hättest gerade angefangen und dann BAAM ist es vorbei. Andererseits könnte man dann mehr One-Night-Stands haben an einem Tag. Wie viele Stunden hat ein Tag? 24. 24 Stunden heißt 1.440 Minuten und 1.440 Minuten sind 86.400 Sekunden, das durch dreißig ist 2880. Das heißt du könntest Theoritisch 2.880 Mal Sex haben, ist das nicht krass? Ich meine-" "Warte. Hast du das gerade alles im Kopf gerechnet?", fragte ich geschockt und hielt an. "Natürlich, warum nicht?", fragte Ashton verwirrt.

"Heilige Scheiße, weißt du wie schnell du geredet hast?", fragte ich total überfordert, denn für so eine Rechnung brauchte ich ohne Taschenrechner mehrere Minuten. "Ja ungefähr 5 Wörter pro Sekunde, wenn man die kleinen Wörter nicht mitzählt, wieso?", Ashton schien völlig verwirrt davon zu sein, dass er gerade in Sekundenschnelle die Minutenanzahl von 24 Stunden berechnet hatte und danach die Sekundenanzahl. "Ashton, du hast so schnell geredet und innerhalb von Sekunden das alles im Kopf ausgerechnet! Bist du Einstein?!", jetzt schien Ashton zu verstehen, aber er kicherte nur. "Man Calum, das hab ich dir doch schon mal erzählt. Du hörst echt nie zu. Ich bin ein Genie mit Zahlen. Das haben die bei irgendeinem Test rausgefunden. Ed hab ich das auch erzählt, er hat aber zugehört.", lachte er und ich sah ihn total ungläubig an, aber als es schellte, beließ ich es dabei und lief mit ihm in die Klasse. Willkommen Italienisch! "Wo ist eigentlich Michael?", fragte ich dann. Mein Handy war mir am Ende der Sommerferien in den Pool meiner Tante gefallen und selbst ein Nokia hätte so etwas wohl nicht überlebt, denn es war ein Whirl Pool. "Krank. Ich weiß nicht genau was, aber er muss kotzen und mehr will ich dann nicht wissen.", grinste Ashton und setzte sich neben mich. Ich lachte nur und dann kam auch schon unsere Italienischlehrerin.

Während des Unterrichts lenkte Ashton mich immer wieder ab und ich fragte mich, wie Michael das aushielt. Trotzdem sagte ich nichts, immerhin war er mein Freund. "Se il signor Hood e signor Irwin sarebbero quindi affrontare anche l&'insegnamento.", meinte Mrs Worms vorwurfsvoll und ich verstand nichts, bis auf die Tatsache, dass sie mich und Ashton meinte. "Was?", fragte ich also völlig verwirrt. "Wissen sie was Signor Hood, gehen sie mal vor die Tür, vielleicht kann ich meinen Unterricht dann normal führen.", zischte Mrs Worms und ich sah sie verwirrt an, stand dann aber auf und lief vor die Tür. Ich wollte doch nur wissen, was sie gesagt hatte. Vielleicht hatte sie das ja gesagt? Aber dafür hatte sie im Italienischen zu wenig Wörter benutzt. Ich überlegte die ganze Zeit, was meine Lehrerin mir sagen wollte, als ich zwei Leute um die Ecke kommen sah. Es war dieser Ben vom Fußball und noch jemand. "Ich sag dir ich werde ihm schon zeigen, was er davon hat-", als Ben mich sah fing er an zu flüstern und ich zog misstrauisch eine Augenbraue Hoch. "Habt ihr keinen Unterricht?", fragte ich deshalb laut. "Das geht dich nichts an.", zischte Ben als Antwort. "Beweg' lieber deinen Babbelarsch zurück in die Klasse oder willst du, dass ich dich verpfeife?", knurrte ich genervt.

Ben verdrehte die Augen und lief um die nächste Ecke mit seinem Freund. Ich seufzte. Dieser Ben nervte mich. Erst verletzte er Luke und beleidigte ihn auch noch, jetzt schwänzte er und meinte mich ankacken zu müssen. Der würde sowieso sitzen bleiben. Trotzdem kam er mir arrogant und auch gefährlich vor. Er war schon das ganze Training über komisch zu Luke gewesen, wahrscheinlich hatte er nur darauf gewartet das zu tun. Aber warum sollte er? Luke wirkte auf mich liebenswert, schüchtern und unsicher, also was sollte man da hassen. Klar er könnte zu mir anders sein, weil ich ein Junior war, aber so kam er mir nicht vor. Ich seufzte erneut, als ich merkte, dass ich mir Gedanken über Sachen machte, die mich nichts angingen. Gott, dieser Ben und Luke verwirrten mich im Moment. Vorallem Luke, weil er so anders war. Schon sein Aussehen. Dazu verhielt er sich komisch und war tollpatschig, aber auch irgendwie süß. Komisch eben. Ich wollte gerade an die Tür klopfen und fragen, ob ich jetzt wieder reinkonnte, als ich jemanden schmerzerfüllt schreien hörte. Ich zog eine Augenbraue hoch und hielt inne. "Pisser.", war zu hören und danach ein schmerzerfülltes Stöhnen. Ich drehte mich in die Richtung aus der das ganze kam und lief den Gang entlang. "L-Lass mich los, b-bitte." "Hör auf zu flennen, du Pussy." Die zweite Stimme gehörte definitiv zu Ben, weshalb ich meinen Gang beschleunigte.

»Fight 'til the end« || CakeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt