19 | Daddy.

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Elina

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Ich tue es wirklich.
Ich werde es wirklich tun.

Schüchtern hebe ich meine Hand.
Kein Lehrer wird etwas bemerken, da bin ich mir sicher.
Trotzdem habe ich so ein verdammt ungutes Gefühl im Bauch
Ganz so, als würde ich etwas verbotenes tun.

In gewisser Weise tue ich das doch auch, oder?
Schließlich verstößt so etwas gegen die Schulpflicht.
Wobei, in der Schule werde ich mich immer noch befinden.
Nur im Unterricht fehle ich.

„Ja, Elina."
Der Lehrer zeigt auf mich.
Ich darf sprechen.
Mist.
Mein Herz klopft in einem schnellen Takt.
Eigentlich ist meine Nervosität völlig unbegründet.
„Ähm, also ich wollte fragen ob ich, naja,"
Ruhig bleiben, Elina.
„Ich wollte fragen ob ich auf die Toilette darf."

„Natürlich."
Ich nicke dem Lehrer dankend zu und verschwinde aus dem Klassenzimmer.
Ich weiß, wo ich hin muss.

Fedja ist gar nicht erst im Unterricht erschienen, laut eigener Aussage hätten die Lehrer ihn niemals auf die Toilette gehen lassen.
Womit er höchstwahrscheinlich recht behalten hätte.

Auf dem Weg zur Toilette werde ich unsanft in einen kleinen Raum gezogen und eine Hand legt sich auf meinen Mund.
Verängstigt sehe ich mich in dem dunklen Raum um, bis über mir jemand eine Glühbirne anknipst.
Ich fühle mich wie in einem dieser Kriminalfilme, wenn das Opfer gewaltsam in einen engen Raum gepresst, vergewaltigt und anschließend ermordet wird.

„Verdammt, hast du mich erschreckt."
Fedja steht dicht an mich gepresst.
Wir befinden uns in einer Besenkammer.
„Die Besenkammer? Ist das nicht ein bisschen zu Klischeehaft?" Skeptisch sehe ich den Schwarzhaarigen Jungen an.
„Und die Schultoilette nicht, oder wie?" Er lächelt mich an.

„Okay, du hast recht." Gebe ich schmollend zu, und Fedja schaut mich lange an.
„Du bist wunderschön." Flüstert er sekunden später.
Mir bleibt keine Zeit mehr zu antworten, denn im nächsten Moment presst Fedja seine Lippen auf meine.
Er drängt mich gegen eines der Metallregale, sodass ein paar unwichtige Dinge herunterfallen.
Das stört uns jedoch nicht.

Wir küssen uns weiter, bis Fedja meine Oberschenkel packt und mich auf seine Hüfte hebt.
Sein Mund findet auf meinem Hals seinen Platz.
Ich ziehe an seinen schwarzen Haaren und genieße seine Berührungen.

Plötzlich höre ich einen Reißverschluss.
„Was? Du willst doch wohl nicht hier-"
„Klar, es bemerkt uns doch niemand."
Ich bin unsicher.
Erst vor ein paar Tagen bin ich entjungfert worden, und jetzt treibe ich es in der Besenkammer der Schule?
Das alles wirkt alles so irreal auf mich.

„Vertrau mir, es wird dir gefallen."
Diesen wunderschönen Augen kann ich keinen Wunsch abschlagen.
Sie sind meine Schwachstelle.
Ich nicke und Fedja lächelte mich zufrieden an.
Fedja könnte mich auch bitten, eine Klippe herunter zu springen und ich würde es tun.
Er hat mich in der Hand.
Und ich genieße dies in vollen Zügen.

Ich will losschreien, doch Fedja presst seine Hand auf meinen Mund.
„Ich liebe es wenn du stöhnst." Er hört sich erschöpft an.
„Doch wenn du hier meinen Namen schreist, werden wir noch erwischt."
Ich nicke und ziehe noch fester an seinen Haaren.
Seine Hand bleibt weiterhin auf meinem Mund liegen.

Noch vor zwei Wochen hätte ich das hier nicht einmal zu träumen gewagt.
Weitere Gegenstände fallen aus dem Regal.
Etliche Putzmittel, Waschlappen oder Schwämme.
Im entscheidenen Moment beiße ich in Fedjas Hand. Er verzieht dabei nicht einmal eine Miene.
Sekunden später lässt er mich wieder herunter.
Er lehnt seine Stirn an meine, wir beide atmen unregelmäßig.

Seine Hand streichelt meine Wange.
„Du bist echt unglaublich."
Er küsst mich leicht, dann wandert sein Blick zu meinem Hals.
„Aber den da solltest du lieber verstecken."

Ich fasse an meinen Hals, und fühle eine leicht schmerzende Stelle.
Fedja scheint es zu genießen, dass er Spuren auf mir hinterlässt.

„Du solltest zurück in den Unterricht."
„Ja Daddy." Lache ich scherzhaft, weil Fedja sich genau wie mein Vater anhört.

Aber im nächsten Moment verstumme ich.
Ach du scheiße.
Habe ich das wirklich gesagt?
Kacke.
Wie peinlich ist das denn?
Meine Wangen werden Rot.
Ich besitze doch viel zu wenig Erfahrung für so etwas.
Fedja muss doch wissen, dass ich dieses Wort nicht so meine, oder?

Plötzlich packt Fedja mich erneut und presst mich gegen die Tür.
Seine Augen gleiten an meinem Körper hoch und runter, sein Gesicht dicht an meinem.
„Sag das nochmal."

Trotz der Peinlichkeiten gibt es mir ein gutes Gefühl zu wissen, dass ich so eine Wirkung auf ihn habe.
Ich schmunzle ihn selbstsicher an.
Eine Art, die mir völlig fremd ist.
Fedja verändert mich so sehr.
Und ich genieße es.
„Nein, sonst komme ich nie mehr in den Unterricht."
„Wäre das so schlimm?"

Ich lache laut auf, öffne allerdings die Tür der Besenkammer und verschwinde zurück in meinen Unterricht.
Vorher schaue ich jedoch wirklich noch einmal in den Spiegel.
Der Fleck an meinem Hals ist riesig, doch ich kann ihn vorübergehend mit meinen Haaren verdecken.

Als ich Minuten später wieder an meinem Platz in der ersten Reihe sitze, stellt der Lehrer keine komischen Fragen.

Einer der enormen Vorteile, Lehrerliebling zu sein.

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Die Monster unter meinem Bett. Tahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon