Kapitel 13

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Namira warf einen Blick aus einem der Bürofenster des Kazekagen. Die Sonne verschwand bereits hinter der Stadtmauer und tauchte den Großteil des Dorfes in Schatten, während ein kleiner Teil noch in einem dunklen orange gefärbt war. Sie musste zugeben, dass die Wüste auf ihre eigene Art und Weise wunderschön war, vor allem die Sonnenuntergänge.

Ein leises Seufzen entwich ihren Lippen, sie musste schon seit Stunden an diesem Tisch sitzen und Antwortschreiben auf die Anträge der Dorfbewohner verfassen. Mittlerweile waren ihre Beine schon zweimal eingeschlafen und sie hatte das Gefühl, dass sie es ihren Beinen bald gleichtun würde. Ihr Blick schweifte zu den restlichen Papieren, welche noch auf dem Tisch gestapelt lagen. Es waren nur noch zwei kleinere Stapel übrig und Namira hätte sich am liebsten selbst auf die Schulter geklopft. Sie hatte wirklich einiges geschafft. Wobei sich bei Gaara tatsächlich weniger Unterlagen angesammelt hatten als bei ihrem Kage in Konoha. Aber sie konnte sich vorstellen, dass die Tatsache, dass er bisher so gut wie nie geschlafen hatte einer der Hauptgründe für die Haufenweise erledigten Arbeiten war und wenn man ganz ehrlich war, dann konnte man nicht behaupten, dass sich Tsunade auf ihre Arbeit stürzen würde (Eher auf eine Flasche Sake).

Sie warf einen Blick auf den Rotschopf, welcher immer noch hochkonzentriert arbeitete. Sie verstand beim besten Willen nicht wie er es schaffte so fokussiert zu bleiben. Seit einigen Stunden drifteten ihre Gedanken immer wieder ab und sie musste sich wirklich zusammenreißen, ihren Kopf nicht einfach auf die Tischplatte knallen zu lassen und eine Runde zu schlafen. Die ersten Stunden hatte sie sich noch ohne Probleme auf die Arbeit konzentrieren können, sogar so sehr, dass sie vergessen hätte etwas zu trinken, wenn Gaaras Sand ihr nicht plötzlich eine Flasche Wasser vor die Nase gestellt hätte. Man konnte sagen was man wollte aber er hatte ein weicheres Herz als er allen um sich herum bereit war zu zeigen. Mit einem lautlosen Gähnen streckte sie ihre müden Glieder und gab ein leises Seufzen von sich. Neben ihrer Müdigkeit machte sich langsam auch ihr Magen bemerkbar, immerhin hatte sie heute außer dem gemeinsamen Frühstück mit Kankuro noch nichts gegessen und dieses wurde noch dazu unterbrochen und danach hatte sie sich vor Gaara in ihrem Zimmer versteckt.

„Du kannst gehen, wenn du möchtest.", überrascht hob Namira ihren Kopf und starrte in die türkisfarbenen Augen des Rothaarigen. Er musste wohl bemerkt haben, dass sie nicht mehr wirklich konzentriert arbeitete.

Namira zögerte. Einerseits hatte sie tatsächlich keine Lust weiter zu arbeiten, zumindest nicht ohne eine kurze Pause oder zumindest etwas zum Essen, andererseits waren es nur noch zwei kleine Stapel und es reizte sie die Arbeit komplett zu erledigen.

„Du hast für heute genug getan, du bist immer noch unser Gast.", sie war sich nicht sicher ob Gaara ihren Zwiespalt bemerkt hatte, oder ob er sie einfach loswerden wollte. Immerhin hatten sie während der ganzen Zeit, die sie zusammen in diesem Büro saßen nicht ein Wort miteinander gewechselt. Zumindest nichts was über die Fragen, ihre Arbeit betreffend hinausging. Gaara war nicht unhöflich, das konnte ihm wirklich niemand unterstellen aber sonderlich gesprächig war er eben auch nicht.

„Bleibst du noch lange?", sie hatte sich dazu entschieden die förmliche Anrede weiterhin fallen zu lassen, zumindest solange sie alleine waren.

Er zuckte nur kurz mit seinen Schultern, das musste ihr wohl als Antwort genügen. Aber selbst in der wirklich kurzen Zeit, die sie in Suna war, wusste selbst sie, dass Gaara ein Workaholic war oder zumindest ein ernsthaftes Schlafproblem hatte und statt zu schlafen arbeitete. Und sie war sich außerdem ziemlich sicher, dass er das auch nicht ändern würde, jetzt wo Shukaku entfernt worden war. Dafür müsste man ihm wahrscheinlich die Schlaftabletten heimlich unterjubeln, wenn er vor Mitternacht schlafen sollte.

WüstenwolfWaar verhalen tot leven komen. Ontdek het nu