56.Kapitel

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Penny

Tränen überströmt saß ich nackt in Finn's Bett. Die Decke eng um meinen Körper geschlungen und ich schniefte. Krampfhaft wischte ich mir die Tränen weg, aber es kamen immer wider welche.

Ich fühlte mich schlecht. Immer wieder hallten die Wort von Finn in meinen Ohren wieder. So hatte ich mir mein erste Mal jedenfalls nicht vorgestellt. Es war schön und Finn war wirklich vorsichtig aber der ganze Hintergrund, die ganze Situation sollte anders sein. Es sollte nicht zwingend sein, es sollte passieren weil wir uns lieben und weil es der passende Zeitpunkt war. Ich liebe Finn, das hatte ich ihm auch gesagt und meine es verdammt ernst. Aber es schmerzte, dass er es mir nicht glaubte.

Egal wie ich es drehte, es war zu spät. Wir haben uns geliebt und Finn hasst mich jetzt. Ich wusste nicht mal genau wofür. Ich wollte ihm doch helfen, etwas gutes tun. Aber ich darf ihn doch nicht einfach so aufgeben. Das konnte ich nicht. Schnell sprang ich aus dem Bett, zog mir hastig meine Kleidung an und verschwand aus seinem Haus.

Als ich zu Hause ankam, sah ich dass meine Mum schon da ist. Ich brauchte dringend ihr Auto. Also stürmte ich rein und schnappte mir die Schlüssel.

„Penny?“,rief sie durch den Flur und ich erstarrte. Ich hätte gehofft, dass sie mich nicht hört, denn für Erklärungen hab ich jetzt keine Zeit mehr.

„Wo willst du denn schon wieder hin? Mit meinem Auto?“,fragte sie und ihr Blick blieb an den Schlüsseln hängen.

„Mum, ich habe jetzt keine Zeit, es ist ganz dringend. Vertrau mir einfach, bitte.“,flehte ich sie und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Ich ließ meine Mum mit einem irritierten Blick zurück und stürmte zu dem Auto.

Ich fuhr so schnell ich konnte und als ich bei Jack's Haus ankam, legte ich fast eine Vollbremsung hin. Mein Finger drückte verzweifelt die Klingel, bis die Tür endlich von Jack geöffnet wurde. Ich erkannte es in seinem Gesicht sofort was los was, denn er sah nicht überrascht aus.

„Was ist passiert?“,fragte er und trat heraus.

„Er ist auf den weg dorthin. Jack wir müssen zu ihm. Ic kann hier nicht abwarten und warten was passiert. Jack bitte.“,flehte ich. Doch zu meiner Überraschung überlegte Jack nicht lange. Er schnappte sich von drinnen die Schlüssel und wir fuhren los. Ich hatte keinen Ahnung wohin, ich vertraute Jack einfach, nein ich musste einfach.

„Was hast du gemacht? Wolltest du ihn wirklich aufhalten?“,fragte Jack nun nach ein paar Minuten der Stille. Ich senkte meinen Kopf, denn irgendwie war es mir peinlich, dass ich so dumm war. Ich war dumm, weil ich dachte es könnte funktionieren.

Jack warf immer wieder Blicke zu mir. „Ich … ich hatte mit ihm geschlafen.“, sagte ich kleinlaut und schämte mich in Grund und Boden. Jack atmete laut aus und strich sich verzweifelt durch die Haare.

„Ich weiß, es war dumm von mir. Sag es einfach niemanden, okay?“,sagte ich nun und blickte ihn an. Jack nickte bloß und fuhr schneller.

Finn

Wie konnte ich nur so blind sein? Wie? Sie hatte es nicht aus Liebe getan, sie hat es mir zwar gesagt, aber in diesen Wörtern war keinerlei Bedeutung. Nichts. Nada. Aber ich musste mich jetzt auf das wesentliche, auf das wichtige konzentrieren. Und das war nicht Penny, sonder der beschissene Drogendeal, den ich endlich hinter mich bringen wollte.

Ich saß in einem alten Jeep. Neben mir ein Muskelklotz, paar Jahre älter als ich. Auf der Rückbank noch so ein Typ. Meine Hand fuhr unauffällig zu meiner Pistole, die immer noch an meine Hüfte steckte. Ich fühlte mich sofort wohler, als ich mich vergewissert hatte, dass sie noch da war. Mit jeden Meter den ich näher kam, schlug mein Herz schneller. Es pochte gegen meinen Brustkorb, und ich wunderte mich, dass die zwei Typen es nicht hören. Jeder Schlag hallte in meinen Ohren wieder.

Erinnerungen von früher kamen wieder hoch. Ich hatte solche Deals schon mal, aber nicht so einen bei dem ich wusste, dass mein Leben davon abhängt. Eine falsche Bewegung und du bist weg. Die Typen sind knallhart, das wusste ich. Jack hat nicht mehr auf mich eingeredet. Er hat mir nur gesagt, ich muss selber wissen, was ich tue und wenn ich seine Hilfe brauche, würde er da sein. Aber ich brauche seine Hilfe nicht. Ich komme alleine klar und ich weiß ganz genau was ich hier tue.

Endlich hielt der Jeep an und wir stiegen aus. Meine Hand ruhte auf meiner Pistole, nein ich umklammerte sie krampfhaft.

Wir waren in einem verlassenen Teil des Hafens. Ich kannte mich hier aus, ich war schon mal hier. Meine Anspannung wurde dadurch etwas weniger.

Wir näherten sich der großen Lagerhalle vor uns. Ich sah mich um, doch niemand war zu sehen, nur die zwei Kerle hinter mir. Sie machten einen sehr entspannten Eindruck. Wahrscheinlich machen sie so etwas jeden Tag.

Ich richtete meine Aufmerksamkeit wieder auf das wesentliche. Auf den Deal. Wir waren beim Eingang der Halle angelangt und ich lauschte ob ich Stimmen hörte. Vorne in der Halle brannte licht und ich konnte ein paar Männer erkennen. Ich trat näher und ich meinem Magen breitete sich ein mulmiges Gefühl aus. Ich konnte die Gesichter nicht erkennen. Es ging mir nur ein Gedanke durch meinen Kopf. Irgendetwas war hier faul. Ich trat näher heran und als ich Rider's Stimme hörte, wusste ich, dass hier etwas nicht stimmte. Es stimmte hier etwas ganz und gar nicht.

Hey Ho! Und, habt ihr irgendeine Ahnung?
Viel Spaß beim Lesen!
Eure KathiL96

Alles lief gut, bis er kam ...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt