13.Kapitel

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Penny


Sonnenstrahlen fielen auf mein Gesicht. Ich blinzelte ihnen entgegen und richtete mich dann in meinem Bett auf. Ich streckte mich und ging dann erstmals duschen. Es gibt nichts besseres als eine warme Dusche am Samstagmorgen.

Mir fiel der gestrige Abend im „Black“ wieder ein. Ich hoffte, nur Finn geht es gut. Sein Gesicht war blutig und es sah schlimm aus. Als ich daran dachte, dass sich Finn eigentlich wegen mir geprügelt hatte, kribbelte mein Bauch.

Mit nassen Haaren ging ich runter in die Küche. Auf dem Trehsen entdeckte ich einen kleine Zettel:

Guten Morgen Penny. Muss überraschenderweise arbeiten. Mach dir einen schönen Tag, Mum.“

Ich frühstückte erstmals ausgiebig und machte dann meine Sachen für die Schule. Ich hatte schon lange nichts mehr für die Schule getan. Früher bin ich jeden Tag an Hausaufgaben oder sonst was gesessen aber seit ein paar Tagen hab ich nicht mal gelernt, nur das nötigste.

Der Vormittag verging lähmend und ich konnte mich nur schwer konzentrieren. Ich beschloss Blaire anzurufen. Nach dem zweiten Klingeln hob sie ab.

„Hey Penny.“

„Hey. Blaire.“

„Und wie war es gestern noch?“,fragte sie sofort.

„Wie soll ich sagen, es ist etwas außer Kontrolle geraten.“

„Wie meinst du außer Kontrolle geraten?“,hackte Blaire nach.

„Finn hat eine Schlägerei angefangen weil ich ein Typ mich angefasst hat. Der Typ war betrunken und hat einfach nicht aufgehört mich zu begrabschen und da ist bei Finn dann die Sicherung durchgebrannt. Ich wollte nicht das es so endet. Na jedenfalls hat jetzt Finn wegen mir ein blaues Auge.“

„Nicht dein Etnst oder?“

„Doch ich sag die Wahrheit.“

„Finn hat sich wegen dir geschlägert?“,fragt Blaire fassungslos.

„Ja aber jetzt häng das nicht so an die große Glocke.“

„Mach ich nicht. Aber wenn sich ein Junge wegen eines Mädchens schlägert, bedeutet das was. Das weißt du oder?“

„Wir sind halt gute Freunde geworden. Wir verstehen uns. Weiter nichts.“,erklärte ich ihr.

„Na wie du meinst. Was machst du denn heute Abend. Jen ist wieder einigermaßen gesund und wir wollten einen DVD Abend machen. Nur wir vier. Was meinst du?“,fragte mich Blaire.

„Ich kann nicht.“,sagte ich bloß.

„Penny was ist los mit dir? Du bist ja nur mehr unterwegs.“

„Ja tut mir leid. Ihr müsst ohne mich schauen.“,sagte ich. Ich konnte den Galaabend nicht absagen. Ich hab es Finn versprochen und wenn ich ehrlich bin, freute ich mich schon darauf.

„Na gut. Also dann. Ich muss wieder. Mum schreit nach mir.“,sagte Blaire und legte auf. Ich war ihr unendlich dankbar, dass sie nicht nachgefragte hat, wo ich den heute Abend sei.



Finn


Mit einem Stechen im Gesicht wachte ich auf und schleppte mich müde aus dem Bett. Als ich mich im Spiegel betrachte fiel mir die gestrige Nacht wieder ein. Wegen dieser scheiß Prügelei hatte ich ein blaues Auge und meine Lippe war geschwollen. Ich sah aus wie ein Schwerverbrecher. Na toll und heute ist der Galaabend. Mein Dad wird mich umbringen, wenn er mich sieht.

Ich trottete die Treppe hinunter in die Küche wo ich auf meine Eltern stieß. Ich versuchte keinen Blickkontakt mit ihnen zu haben, damit sie mein Gesicht nicht sehen konnten.

„Morgen.“,sagte ich und holte mir ein Glas Wasser. Beide saßen am Tisch und lasen wie jeden Morgen die Zeitung.

„Morgen mein Sohn. Du hast wohl hoffentlich die Veranstaltung heute Abend nicht vergessen?“,fragte mein Dad.

„Nein habe ich nicht.“,sagte ich. Ich hatte ihm bis jetzt verschwiegen, dass ich Penny mitnehme. Ich trank aus und als ich das Glas abstellen wollte, schrie meine Mum auf.

„Oh mein Gott, Finn. Was hast du gemacht?“,schrie meine Mum. Auch mein Dad hob nun seinen Kopf und sah mich geschockt an.

„Nichts. Es ist gar nichts passiert.“,sagte ich.

„Das sieht aber nicht nach gar nichts aus.“,sagte mein Dad ruhig. Ich erwiderte nichts darauf. Es war eine angespannte Stimmung. Ich hatte ehrlich gesagt Schiss vor meinem Vater was er jetzt sagen würde. Ich weiß mit 19 sollte man keine Angst vor seinem Dad haben, aber wir er so da saß und mich ansah, bekam ich einfach nur Schiss. „Susan würdest du uns bitte alleine lassen?“,sagte mein Dad an Mum gerichtet. Na toll jetzt sind wir auch noch allein. Sie nickte nur und erhob sich von ihrem Sessel. Als sie aus dem Raum war, sah mich mein Dad wieder an. Sein Blick war kalt und zornig.

„Zuerst die Sache mit den Drogen und jetzt eine Schlägerei. Wo soll das hinführen?“,sprach mein Dad nun.

„Es tu mir leid. Kommt nicht wieder vor.“,ich versuchte ihn zu beruhigen.

„Seit diesem Tag bist du ein völlig anderer Mensch. Ich hab das Gefühl ich kenne dich gar nicht mehr.“ Ich wusste nicht was ich darauf antworten sollte. Ich meine schließlich hatte er Recht. Ich bin ein anderer Mensch geworden. Ich griff zu Drogen, habe die hübschen Mädchen nur ausgenutzt, hab mich geprügelt und mir geht es beschissen. Das hab ich alles meinem Dad zu verdanken.

„Na ja von irgendwoher muss es ja kommen.“,sagte ich nun und sah meinem Dad in die Augen. Er verstand, dass ich ihn meinte. Mein Dad schnaufte laut und strich sich mit seiner Hand durch seine Haare.

„Versprich mir einfach nur, dass du mir heute keine Schwierigkeiten bereitest. Dieser Abend ist sehr wichtig für uns und das weißt du.“,sagte mein Dad mit einer ruhigen Stimme.

„Ja. Du hast doch sicherlich nichts dagegen wenn ich jemanden mitbringe?“,fragte ich ihn.

„Kommt darauf an wen?“

„Ein Mädchen aus der Schule, Penny.“,erklärte ich ihm. Mein Dad sah mich nochmal an und nickte dann. Ohne ein Wort zu sagen verließ er den Raum. Erleichtert atmete ich aus.



Alles lief gut, bis er kam ...Where stories live. Discover now