27. Kapitel

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Penny

Die Woche verging unglaublich schnell. Finn lag noch immer im Koma. Mit jeden Tag, vermisste ich ihn noch mehr, obwohl ich fast den ganzen Tag an seiner Seite war. Gestern hatte er mal kurz mit dem Finger gezuckt, aber das war's. Die Ärzte hatten gesagt, sie wüssten nicht wann er aufwacht. Es kann schon morgen sein oder erst in ein paar Wochen, oder nie. Aber diesen Gedanke strichich sofort wider aus meinem Kopf. Denn er wird aufwachen. Ich weiß es.

Finn's Eltern, besser gesagt seine Mum kam auch jeden Tag. Sie erzählte ihm viel und man hatte wirklich das Gefühl, Finn horchte ihr auch aufrichtig zu. Sein Dad kam auch fast jeden Tag rein. Aber er redete nie mit Finn. Er saß nur da uns starrte ihn ausdruckslos an ohne einen Ton von sich zu geben.

Dustin spaltete sich immer mehr von mir ab. Außerhalb der Schule bekam ich ihn gar nicht mehr zu Gesicht, nur in der Schule. Und ich hatte das Gefühl, er ging mir aus dem Weg. Blaire hingegen gab mir Kraft um nicht zu verzweifeln, dass Finn nicht aufwachte. Sie lenkte mich ab, na ja sie versuchte es zumindest aber meine Gedanken wanderten ständig zu Finn. Ich vermisste ihn, dass es manchaml sogar schon weh tat.

Ich saß gerade zu Hause und wollte lernen als mein Handy klingelte. Ich sah auf mein Handy und las Jack's Namen.

„Hallo Jack.",sagte ich trocken.

„Finn ist aufgewacht."



Finn

Das erste was ich spürte, war ein Stechen in meinem Bauch. Ich schluckte den Schmerz erst mal runter und merkte, dass mein Hals trocken war, es brannte ein wenig. Krampfhaft zwang ich mich dazu, meine Augen zu öffnen. Stück für Stück öffnete ich sie und erspähte eine weiße Decke. Plötzlich nahm ich eine Stimme war, vertraute Stimme. Es war Justin. Ich neigte den Kopf in die Richtung aus der die Stimme kam. Er stand an die Wand gelehnt, hatte die Hände vor der Brust verschränkt und guckte mich an. Jack saß auf einem Stuhl neben ihm, doch er sprang auf als er sah, dass ich die Augen offen hatte.

„Hey, Mann. Wir haben uns ganz schön Sorgen gemacht. Wie geht's dir?" Jack klang besorgt. Ich brachte ein Lächeln zustande. „Mein Bauch tut weh, aber ich denk das ist normal nach einer Schussverletzung.", krächzte ich. Ich musste ein paar mal schlucken damit mein Hals nicht mehr so trocken war und ich einigermaßen sprechen konnte.

Jack lächelte erleichtert, als er merkte, dass es mir soweit gut ging. Mein Blick wanderte zu Justin, dieses miese Schwein. Wegen ihm lag ich hier, weil er Scheiße gebaut hat. Nun bewegte er sich und kam langsam auf mich zu.

„Finn, es tut mir wahnsinnig Leid.", sagte er.

„Es kommt mir vor, wie vor ein paar Jahren weißt du noch?",sagte ich trocken.

„Weiß ich noch, ja. Aber ich konnte ja nicht ahnen, dass die so schnell hier sein würden."

„Aber du wusstest, dass die vor nichts zurückschrecken, dass die schnell mal einen abknallen, wenn sie wütend sind. Egal ob der draufgeht oder nicht, Hauptsache die bekommen, was sie wollen",meine Stimme wurde lauter und mein Bauch schmerzte höllisch. Ich griff mir auf den Bauch und drückte genau auf die schmerzende Stelle. Ich verzog das Gesicht. Jack bemerkte, dass ich Schmerzen hatte. „Ich hohl, die Krankenschwester.",sagte Jack und eilte aus dem Zimmer.

Justin wurde still und brach den Blickkontakt ab.

„Verschwinde einfach.",sagte ich kühl und guckte aus dem Fenster. Justin sagte nichts mehr, ich hörte nur wieder die Tür hinter ihm geschlossen wurde.

Dieser verdammte Idiot. Nur weil er Scheiße baut, gehe ich fast wieder drauf, dachte ich mir und bei diesem Gedanken, stieg die Wut wieder in mir hoch. Am liebsten hätte ich irgendetwas zerschlagen, aber mein Körper ließ das natürlich nicht zu.

Die Tür öffnete sich wieder und eine Krankenschwester kam herein gehuscht.

„Na da ist ja jemand wach. Wie geht es ihnen denn? Sind die Schmerzen sehr stark?", fragte sie mit einer Piepsstimme und guckte mich erwartungsvoll an.

Ich nickte. „Ja.", krächzte ich und die Schwester brachte das Schmerzmittel an. Dann warf sie mir nochmal einen prüfenden blick zu und tapste dann wieder aus dem Zimmer.

Wenn ich ehrlich war, war ich enttäuscht, dass Penny nicht hier war. Ich vermisse sie. Ihr Lächeln, ihre strahlenden kristallblauen Augen.

Ich wusste nicht mal, wie lange ich im Koma lag. Ein paar Tage, ein halbes Jahr. Plötzlich öffnete sich die Tür wieder und Jack, gefolgt von Dustin, kam herein.

„Hey. Na bist auch mal wach, du Schläfer.",sagte Dustin und grinste breit. Auch er war sichtlich froh, dass ich nun munter war. Auch ich musste grinsen.

„Wie lange lag ich überhaupt im Koma?",fragte ich die beiden und guckte zwischen ihnen hin und her.

„Über einer Woche. Die Ärzte hatten gar nicht sagen können, wie lange es dauert bis du aufwachst.", gab mir Jack als Antwort. Ich nickte nur.

„Ähm ... und wisst ihr was von Penny? War sie mal hier?",hackte ich weiter nach. Ich musste die Frage einfach stellen. Ich sah wie Dustin den Blick abwandte und nun zu Boden sah. Ich spähte zu Jack und wartete auf seine Antwort.

„Sie war jeden Tag hier, manchmal sogar bis spät in die Nacht hinein. Sie sieht gar nicht gut aus. Ich hab sie vorhin angerufen und ihr gesagt, dass du wieder wach bist. Sie ist auf dem Weg hier her." ,erklärte mir Jack.

„Sie mag dich, sehr sogar und das merkt man, Finn." ,sprach Jack weiter.

Dustin räusperte sich. „Ich werde mal kurz rausgehen. Brauch frische Luft."sagte Dustin verließ das Zimmer. Jack und ich sahen im nach.

Jacj blieb noch eine Weile bei mir und erzählte mir was in der Woche alles passiert ist, als es plötzlich an der Tür klopfte. Automatisch schlug mein Herz schneller, denn ich wusste genau wer es war.

Alles lief gut, bis er kam ...Where stories live. Discover now