Zurück im Leben

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„An was denkst du?", ich spürte seine starken Arme um mich geschlungen, voller Liebe mich an ihn drückend. Ich fühlte mich so geborgen in seiner Nähe.
„Daran, wie es wäre, dich hier und jetzt zu küssen", ich drehte meinen Kopf und schaute zu ihm herauf. Ein freches Grinsen legte sich auf meine Lippen.
Das Knistern war förmlich zu spüren.
Erwartungsvoll hob ich mein Kinn und schloss die Augen.
Gleich würde er mich küssen. Endlich.
Ich wartete. Immernoch.
„Mhh...Kaiiii, was soll daaas", schmollte ich und verzog mein Gesicht. Während ich meine Augen öffnete, erkannte ich seinen belustigen Gesichtsausdruck und seinen schief gelegenen Kopf.
Offensichtlich hatte er Spaß daran.
„Ist da jemand beleidigt?", fragte er neckend.
„JA!", versuchte ich mich abzuwenden. Doch er hielt mich fest, ganz fest an seinen wunderbar, muskulösen Körper gedrückt.
„Du bekommst deinen Kuss, wenn...", herausfordernd sah er zu mir herab.
„Weeeennn??", fragte ich gespannt.
„Wenn du etwas für mich tust. Dann kriegst du deine Belohnung",zwinkerte er mir zu und setzte sein allerschönstes Grinsen auf.
„Was verlangt Ihr, Herr Parker?", grinste ich zurück.
„Hol mich hier raus..."
Plötzlich begannen seine Umrisse vor meinen Augen zu verschwimmen und mein Bild wurde immer unklarer. Verwundert blinzelte ich abermals, beim Versuch, wieder klar schauen zu können. Es löste sich ganz und gar auf, bis ich nur noch ein Wirrwarr aus Farben sah.
Plötzlich wurde alles schwarz.
Kai! Hilfe!

Erschrocken fuhr ich aus meinem Bett.
„Wer ist Kai?", fragte Kylie äußerst neugierig.
Ich schien jeglichen Zeit- und Orientierungssinn vollkommen verloren zu haben. „Wo bin ich? Wie bin ich hier gelandet?", fragte ich mich und schaute mich um.
Es muss ausgesehen haben, als wär ich ein Erdmännchen, das die Lage peilte.
„Eben war ich noch....".
„Hast du geträumt? Du bist an der Uni! Schön, dass es dir wieder besser geht, wir haben dich wirklich sehr vermisst!", Kylie umarmte mich herzlich und immer noch völlig perplex erwiderte ich die Umarmung, mich langsam an das vertraute Umfeld gewöhnend. Wow, ich war wieder „zuhause".
„Irgendwie fühlt es sich nicht mehr so wie früher an", stellte ich zu meinem Bedauern fest.
„Bist du sicher, dass du wieder bereit für die Uni bist? Du wirkst noch etwas unsicher?", besorgte Blicke trafen mich.
Langsam realisierte ich, was geschehen war. Ich hatte geträumt. Kai war in der Gefängniswelt. Stefan und Damon hatten uns hintergangen. Vermutlich hatten sie mich wieder in die Uni gesteckt, in der Hoffnung, ich würde da weitermachen, wo ich aufgehört hatte.
„Wow..", gab ich fassungslos von mir. Da hätte ich von den beiden schon ein bisschen mehr Empathie erwartet. Womöglich war es ihnen einfach nicht möglich, meine Gefühle zu verstehen.
„Und, wer ist nun dieser Kai??", fragte Kylie gespannt und schaute mich mit ihren großen Augen an.
„Äh.. ein guter Freund von mir, ich habe ihn vor kurzem erst wiedergetroffen!", antwortete ich knapp.
„Uh das klingt spannend. Und, interessiert? Oder eher Friendzone?"
Eigentlich war ich jetzt nicht in Stimmung für Mädchengespräche.
„Wenn wir heiraten, sag ich dir Bescheid", gab ich zurück und rappelte mich aus meinem Bett auf.
Ich hörte noch Kylies Kichern, als ich mich ins Bad schleppte und in den Spiegel schaute.
Gott, ich sah aus wie eine Leiche.
Mein Blick schweifte auf meine Handgelenke, die völlig rot und wundgescheuert waren.
Immerhin gab es mir einen Indiz dafür, dass ich nicht alles nur geträumt hatte.
Irgendwie musste ich das verdecken. Da fand ich meinen geliebten Hoodie im Schrank.
„Ich hab dich vermisst!", ich kuschelte mich in den weichen Stoff. Da fiel mir plötzlich mein Handy ins Blickfeld. Es klag doch tatsächlich auf dem Schreibtisch! Wie viele Monate hatte ich es jetzt schon nicht mehr gesehen? Kai hatte es ja einkassiert.
Ich checkte meine Nachrichten und stellte mit Entsetzen fest, dass Kai an meinem Handy gewesen war.

Purpure Soul- Kai ParkerWhere stories live. Discover now