Kapitel 12

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Ich habe mich entschlossen, noch zur Villa zu gehen. Jetzt gehe ich durch den eisigen Wind und wünsche mir, ich hätte mir eine dickere Jacke angezogen. Egal, ich bin sowieso gleich da.

"Hey!" Als Harry mich mit dem smaragdgrün in seinen Augen anstrahlt, wird mir sofort wieder wohlig warm. "Hey", strahlend drücke ich ihm einen Kuss auf die Wange, was mich wundert, denn normalerweise bin ich ja eher schüchtern, aber bei Harry fühle ich mich total geborgen. Ich könnte ihn jetzt auch einfach so auf den Mund küssen, aber ich will ja nicht übertreiben. Immerhin sind wir gerade mal vier Stunden zusammen. "Komm rein." Harry weißt mich in die große Eingangshalle. Als ich die Villa von innen betrachte, komme ich aus dem Staunen nicht mehr heraus. "Ziemlich prachtvoll, was?" Harry lächelt mich verräterisch an. "Ja. Total." Obwohl das eher ironisch klingt, meine ich es mehr als ernst. Überall sind wundervolle Verzierungen an den hohen Wänden. Die Decke ist gewölbt und auf dem Boden liegt ein weicher Teppich, auf dem eine große Couch steht. Harry packt meine Hand und zieht mich zu der beachen Couch, die sich als ziemlich bequem herausstellt. Eine Weile sitzen wir einfach nur schweigend nebeneinander. Als plötzlich Zayn die Treppe heruntergelaufen kommt, zischt er ein leises "Hallo" durch die Zähne und flitzt in die Küche. Ich spüre deutlich die Spannung zwischen den Bandmitgliedern. "Was war das denn?", ich starre Harry mit meinen blau-grün gesprenkelten Augen an. "Zayn ist zur Zeit ein bisschen durch den Wind. Er fand es ja von Anfang an nicht gut, dass ich dir nicht gleich gesagt hab, dass ich eigentlich Harry Styles bin. Jetzt ist er anscheinend irgendwie eifersüchtig, weil es zwischen uns auf Anhieb so gut lief. Zayn hat gerade Stress mit Perrie." Harry starrt bedrückt den Boden an, aber ich kann deutlich erkennen, dass seine Lippen ein kleines Lächeln formen. "Bist du dir sicher, dass es zwischen uns gut läuft?" Mir ist klar, dass er deswegen lächelt. Harry wendet seinen Kopf zu mir und grinst. "Du bist schon ein komisches Mädchen, weißt du das eigentlich?" Ich lache und presse meine Lippen auf Harrys. "Da ist ja Harrys Glückliche!" Ich wende mich von Harry ab und drehe mich um. Liam strahlt mich mit seinen Teddyaugen an. "Wir kennen uns ja schon von dem Konzert. Aber ich stelle mich trotzdem nochmal vor. Ich bin Liam" "Ich weiß. Du hängst gemeinsam mit deinen Bandmitgliedern an meiner Wand." Ich lache und auch Liam kann sich nicht mehr halten. "Du hast eine humorvolle Freundin, Harry. Wie heißt du gleich nochmal?", Louis steht plötzlich vor mir und mustert mich interesiert. "Liva." "Stimmt." Ich unterhalte mich ein bisschen mit Louis über Sport. Er meint, ich könne gerne mal mit ihm bei einem Spiel der Doncaster Rovers zuschauen, wenn mich Fußball interessiert. "Ja klar, ich mag Fußball. Das können wir gerne mal machen." Louis will gerade bei mir einschlagen, als er Harrys Blick bemerkt. "Oh sorry, das hätte ich ja fast vergessen. Du kannst natürlich auch mitkommen, Hazza." Liam, Louis, Harry und ich brechen in schellendes Gelächter aus, als Zayn und Niall aus der Küche kommen. "Hey Liva!" Niall kommt grinsend auf mich zu. "Wie geht's?" "Prima, und euch?" Ich schaue abwechselnd Niall, dann Zayn an. "Ganz gut." Während Niall grinst, wirkt Zayn eher benommen. Ich habe keine Ahnung, ob seine Laune nur wegen dem Stress mit Perrie so schlecht ist, aber ich habe das Bedürfnis, mit Zayn zu reden.

Den restlichen Abend verbringen wir zusammen in einer kleinen Kuschelecke und unterhalten uns. Ich lerne die Jungs besser kennen und ich muss sagen, dass sie nicht nur als Stars einfach wunderbar sind, sondern auch privat. Jeder erzählt von sich. Außer Zayn. Er bleibt die ganze Zeit still und starrt Löcher in die Luft. Als Zayn irgendwann aufsteht und nach oben geht, peile ich, dass das meine Chance ist mit ihm zu sprechen. "Wo ist das Klo?", frage ich also die Jungs. "Oben, zweite Türe links. Das Bad hier unten wird gerade renoviert", antwortet Niall und weißt mich die Treppe hinauf. Ich nicke. Die Toilette ist oben, das ist besser als perfekt. Ich renne die Treppe hinauf und finde Zayn vor einem Spiegel im Gang. Als er bemerkt, wie ich ihn mustere, dreht er sich zu mir und wirkt genervt. "Was willst du von mir?" Er geht auf mich zu und bleibt stehen. Darauf bricht Stille aus. 

How can I love him? // HSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt