Kapitel 40

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Mitten in der Nacht weckt mich ein Geräusch. Ach, war bestimmt nur der Wind, denke ich. Da ich schonmal wach bin, erinnere ich mich an den letzten Abend. Die Party war wirklich toll und alle waren super drauf. Nicht zu betrunken, aber auch nicht komplett nüchtern. Ich habe nur ein Glas Wein getrunken, deshalb stand ich warscheinlich als einzige fast überhaupt nicht unter Alkoholeinfluss. Wir haben getanzt und gelacht, alles in allem war der Abend wirklich unvergesslich. Ich werfe einen Blick auf meine Uhr, es ist 02:55 Uhr. Wow, wir haben wirklich nicht zu lange gefeiert, ich lag um kurz nach eins schon im Bett und habe geschlummert. Seufzend richte ich mich auf. Ich habe zwar nicht sonderlich Lust, mein Bett zu verlassen, aber ich muss mal ziemlich dringend. Deshalb schleiche ich schleunigst in das Bad, welches an mein Zimmer angeschlossen ist. Als ich mich kurz darauf wieder hinlege, höre ich erneut ein Geräusch. Ich drehe mich auf die andere Seite und versuche, wieder einzuschlafen. Als das Geräusch aber schon wieder auftaucht, schmeiße ich genervt meine Decke aus dem Bett und springe auf. "Okay, was auch immer das ist...wenn dieser beschissene Lärm nicht sofort aufhört, dann sorge ich eigenhändig dafür!", flüstere ich energisch. Aber als würde es mich provozieren wollen, taucht das Geräusch kurz darauf nochmal auf. Und nochmal und nochmal. Als mir klar wird, dass es ein Klopfen ist, wende ich mich langsam zur Balkontüre um. Da steht jemand! Ich will aus meinem Zimmer rennen und die Polizei anrufen, dann aber erkenne ich die Person. Ich strahle und öffne die Balkontüre. "Oh mein Gott, Harry! Was machst du denn hier?" Ich falle meinem Freund um den Hals. "Ich habe dich so vermisst. Ich bin so froh, dass du hier bist." Mir steigen Tränen in die Augen. Harry lächelt und streicht mir über die Wange. "Nicht weinen, Kleine. Ich habe dich auch vermisst. Bitte hör auf zu weinen, sonst fange ich auch noch an." Ich küsse Harry und wispere: "Es sind doch nur Freudentränen." "Ich weiß", er nickt. Ich küsse ihn nochmal und merke, wie immer mehr Tränen über meine Wangen kullern. "Hör auf!", schluchzt Harry, "Siehst du, jetzt heule ich auch." "Aber du bist doch mein Großer, du darfst jetzt nicht weinen." Ich lächle meinen Freund an. "Normalerweise bin ich dein Großer, ja. Aber jetzt bin ich nur noch ein kleiner verliebter Junge. Du bringst mich einfach komplett aus der Fassung. Du bist einfach so wundervoll und ich möchte den Rest meines Lebens mit dir verbringen. Liva, du bist die, für die ich meine Karriere aufgeben würde. Nur um bei dir zu sein würde ich alles aufgeben." Harry umarmt mich noch fester. "Etwas so Schönes hat mir noch nie jemand gesagt. Ich kann kaum glauben, dass ich jetzt hier mit dir stehe. Seit ich 13 bin vergöttere ich One Direction schon. Aber vorallem habe ich immer dich toll gefunden. Obwohl ich dich nie kannte, wusste ich immer: Wenn ich Harry einmal in meinem Leben sehen darf, dann wird das der beste Tag meines Lebens. Und jetzt bin ich mit dir zusammen und jeder Tag, den ich mit dir verbringe, ist der schönste Tag meines Lebens. Ich will dich nie verlieren, aber versprich mir eins: Bitte gib nie deine Karriere nur für mich auf. Das würde ich nicht ertragen." Ich nehme Harrys Hände in meine und sehe ihm tief ihn die Augen. "Ich verspreche es. Aber nur, wenn du aufhörst wegen mir zu weinen. Das erinnert mich an diese hysterischen Fangirls", meint Harry lächelnd. "Tut mir leid", ich grinse ihn an, "Ich will nicht wie ein heftiges Fangirl wirken." "Glaub mir, du bist das beste Fangirl von allen. Und ich möchte, dass du der größte Fan überhaupt bist. Zumindest von mir", feixt Harry. Ich bekomme einen Lachanfall, umarme meinen Freund aber gleich darauf geschmeichelt. Plötzlich höre ich, dass meine Mutter aufsteht, um auf die Toilette zu gehen. Ich lege Harry den Finger auf den Mund und schiebe ihn auf den Balkon. Dann ziehe ich mir schnell eine Jogginghose, Jacke und Socken über und greife nach meinen Schuhen, um dann ebenfalls auf den Balkon zu eilen. "Hier können wir nicht bleiben, meine Mum bemerkt uns sonst", flüstere ich Harry zu, während ich meine Schuhe anziehe. "Kein Problem, ich habe sowieso etwas geplant." Er grinst und klettert den Balkon hinunter, was ziemlich schwierig aussieht. Als Harry unten ankommt und meinen kritischen Blick bemerkt, streckt er mir seine muskulösen Arme entgegen. "Spring!", schreit er. "Bist du verrückt?", ich tippe mir mit dem Finger gegen die Stirn, "Ich kann doch nicht einfach springen!" Harry sieht das anders und spricht motivierend auf mich ein. "Das schaffst du! Es ist nicht so hoch und ich fange dich! Komm schon, Kleine! Das packst du!" Obwohl ich mir wirklich unsicher bin, klettere ich auf das Geländer und springe. Harry fängt mich elegant auf, so als wäre es total einfach eine 18-Jährige, die sich aus dem 1.Stock stürzt, weich in seinen Armen landen zu lassen. "Harry, warum bist du so stark? Du hast doch kaum Zeit irgendwo zu trainieren", behaupte ich. Doch mein Freund stellt mich vor sich ab (damit seine Arme wieder frei sind) und sagt: "Weißt du, berühmt zu sein ist anstrengender, als man denkt." "Ja, das glaube ich dir", ich nicke, "Aber soviele Muskeln bekommt man davon allein wohl nicht, oder?" "Stimmt. Die meisten meiner Muskeln waren halt schon angeboren", grinst Harry. "So ein Macho", ich schüttele den Kopf. "Aber darum liebst du mich doch", mein Freund lacht darauf nur. Dann packt er meine Hand und zieht mich zu einem Parktplatz neben unserem Haus. "Siehst du das weiße Cabrio da drüben?", Harry zeigt mit seinem Finger auf ein Auto. "Ja. Ich erkenne zwar nicht viel, aber ja, ich sehe es", ich bemühe mich, in der Dunkelheit die Größe des Cabrios auszumachen. Ich glaube, es ist eins mit zwei Sitzen. "Komm, wir gehen hin. Dann können wir eine Spritztour machen", sagt Harry und ich starre ihn schockiert an. "Wir können doch nicht einfach mit einem fremden Auto fahren!", brülle ich den Lockenkopf an. Doch er lächelt nur. "Aber Liva, es ist nicht fremd. Es gehört dir", in diesem Moment überreicht Harry mir einen Schlüssel. "Nein", ich schüttele den Kopf, "das kann ich nicht annehmen." "Doch, kannst du. Ich weiß, dass du dir ein Auto gewünscht hast, aber nicht genug Geld dafür aufbringen konntest. Außerdem hast du ja jetzt deinen Führerschein, deshalb dachte ich mir, ich schenke dir zum Geburtstag ein Cabrio." Harry zwinkert mir zu, aber ich schüttele den Kopf. "Das geht nicht, ich kann dieses Geschenk nicht annehmen. Ein Auto ist verdammt teuer...", ich schaue zu Boden und Harry hebt mein Kinn mit seiner Hand an und schaut mir tief in die Augen. "Glaubst du wirklich, es tut meinen Geldbeutel weh, wenn ich ein Auto kaufe? Also Liva, inzwischen müsstest du doch wissen..." "...dass du in der erfolgreichsten Boyband der Welt bist", beende ich Harrys Satz. "Eben. Also...willst du fahren oder soll ich?" Mein Freund zwinkert mir zu. Ich falle ihm zum tausendsten Mal in dieser Nacht um den Hals. "Du bist der Beste! Ich danke dir so so so so so sehr! Ich liebe dich überalles!" "Ich liebe dich auch", flüstert Harry in mein Ohr, "Willst du fahren?" Ich nicke, dann steigen wir in das Cabrio und ich starte mit dem Schlüssel den Wagen.

How can I love him? // HSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt