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Negans Sicht

Es war wie verflucht. Stöhnend lag sie unter mir aber ich fand nach dem Streit mit Cayetana keine Befriedigung. Und Amber war nun mal nicht sie. Gerade war sie nur ein Mittel zum Zweck und gegen meinen Frust aber es brachte nichts. Als wir soweit fertig waren, schickte ich sie sofort weg. Als sie weg war, ging ich in mein Badezimmer und sah in den Spiegel.

Für einen kurzen Moment erinnerte ich mich zurück an dem Tag, an dem ich mit ihr hier stand. Sie war gelähmt und so voller Hass. An diesem Abend hätte ich alles für sie getan. Sie hatte mich so sehr an mich selbst erinnert und ich bemerkte auch, wie sie mir immer ähnlicher wurde.

Eigentlich müsste ich sagen, dass ich nicht wollte, dass sie so wird wie ich aber ich konnte es nicht. Sie brauchte diese Stärke, um zu überleben. Genau wie ich. Ich wusste, würde ich sie verlieren, wäre alles vorbei und genau deswegen musste ich sie beschützen.

Dieses Mal würde ich alles richtig machen aber dazu müsste sie auf mich hören, und wenn sie das nicht will, wird sie es lernen müssen. Jetzt im Moment befand sie sich wahrscheinlich bei ihrem Daryl. Wie ich diesen Typen hasste. Wenn sie nicht wäre, hätte ich ihn schon längst umgebracht aber vielleicht konnte er mir doch noch ganz gut von Nutzen sein.

Als ich fertig mit duschen war und ich mich gerade auf den Weg zu den Zellen machen wollte, klopfte es an meiner Tür und Arat platzte rein.

"Scheiße, was willst du?", fragte ich sie genervt. "Wir müssen reden. Es geht um sie." Ich verdrehte die Augen. Ich wusste, was jetzt kommen würde und ich hatte echt keinen Bock darauf. "Erzähl wem anders deinen Scheiß.", sagte ich und ließ sie einfach stehen. Ich würde Catha niemals den Posten geben. Sie hätte dann kaum noch Zeit und wäre ständig unterwegs.

Ich konnte zwar nicht bestreiten, dass sie perfekt für den Job war und jedes Mal mit maximalen Erfolgen wiederkommen würde, aber ich könnte nicht mit der Ungewissheit leben, dass sie gerade um ihr Leben kämpfte oder nur irgendwo etwas für mich suchte.

Sie hätte eigentlich schon längst tot sein können, wäre sie nicht so steinhart und unglaublich tödlich. Mir huschte ein Schmunzeln übers Gesicht, als ich mich zurück an die Nacht im Wald erinnerte. Sie kam mit blutüberströmten Gesicht zurück zu mir und lächelte einfach.

Es war ein aufrichtiges, glückliches Lächeln gewesen. Ein Lächeln, das ich schon länger nicht mehr bei ihr gesehen hatte und das war meine Schuld. Ob sie dieses Lächeln jetzt gerade auf den Lippen trug, weil sie bei ihm war. Bei Daryl. Diesem blöden Arschloch Daryl. Mein Blick verfinsterte sich. "Boss, ist alles in Ordnung?", fragte Dwight, der mir gerade über den Weg lief.

"Dwightyboy.", ich legte eine Hand auf seine Schulter, "Ich hab eine Aufgabe für dich, damit du hier nicht mehr einfach nur so scheiße im Weg stehst." Er schaute mich an, wie ein Hund sein Herrchen. Erbärmlich und gleichzeitig perfekt. "Catha befindet sich gerade bei Daryl unten in den Zellen. Du wirst da jetzt hingehen und die beiden ein bisschen beobachten. Danach kommst du zu mir und erzählst mir alles.", ich grinste ihn amüsiert an und er verschwand, ohne eine weitere Frage zu stellen. Genau so, wie ich es liebte. Ich kehrte um und machte mich also auf den Weg zu Gary.

King & Queen || TWD NeganWo Geschichten leben. Entdecke jetzt