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Es war Daryl, der gerade gegen einen Beißer kämpfte, der auf ihn gehetzt wurde. Negan schaute triumphierend zu mir runter und hockte sich hin.
"Ab jetzt solltest du deine Kommentare und Taten mir gegenüber gut bedenken, Liebes. Ich muss nur einmal pfeifen und meine Männer lassen eine ganze Herde auf ihn los."

Ich schaute ihm sprachlos in die Augen. Gerade bereute ich es ihm gestern das Leben gerettet zu haben.
"Willkommen Zuhause. Morgen hast du deine erste Mission. Sei pünktlich zu Sonnenaufgang hier und bitte, du musst dich nicht so hübsch machen, ich werde nicht dabei sein.", als er das sagte, strich er mir einen Strähne hinters Ohr, stand wieder auf und ließ mich da sitzen. Ich wendete meinen Blick zu Daryl, der ebenfalls zu mir schaute und ich konnte erkennen, dass er lächelte.

Wieso lächelte er? Durch ihn würde ich jetzt Negans perfekte Marionette sein und diese Vorstellung gefiel mir gar nicht. Ich musste ihm helfen zu fliehen und dann würde ich mit ihm kommen. Wir würden nicht zurück nach Alexandria gehen. Wir wären einfach weg.

Nachdem ich einfach noch ein bisschen da saß, griffen mich die Männer wieder grob und schleppten mich zu einem Zimmer. Es war nicht Negans und es sah auch nicht bewohnt aus. Einer der Männer sagte mir, dass mir dieses Zimmer nun zugeteilt war und Negan für heute noch meine Verpflegung übernahm.

Also im Klartext musste ich ab morgen wieder um mein Essen kämpfen. Ich musste zugeben, dass mir da der Luxus von Negan besser gefallen hatte.
Negan.

Ich setzte mich auf das Bett und musste feststellen, dass es überhaupt nicht gemütlich war. Aber ich sollte mich nicht beklagen.
Negan.

In Gedanken fiel ich zurück nach gestern Abend im Wald. Unsere Umarmung. Er war froh, dass es mir gut ging. So kam es zumindest rüber. Und er versprach mir, auf mich aufzupassen.
Hatte er vielleicht einfach geblufft? Ich konnte es nicht einschätzen. Möglich wär's.

Ich verbrachte den Tag auf meinem neuen Zimmer und machte mir Gedanken über Morgen. Abends klopfte es und ein Tablett mit Essen und Trinken stand vor meiner Tür. Dabei ein Zettel wo nur ein D draufstand. Sollte mich das wieder an Daryl erinnern oder wozu das D?

Ich ärgerte mich so sehr darüber, dass ich es einfach stehen ließ und die Tür wieder schloss. Ich legte mich aufs Bett und schlief irgendwann ein. Aber in dieser Nacht träumte ich. Ich träumte von ihm.

Am nächsten Morgen war ich pünktlich zu Sonnenaufgang bei den Trucks. Eine Gruppe Männer stand da und schien sich zu beraten. Da ich annahm, dass mich Negan hier eingeteilt hatte, stellte ich mich dazu. Ein dunkelhäutiger Mann mit Glatze bemerkte dies und schaute mich verwirrt an.

"Was machst du hier? Verzieh dich.", fuhr er mich an. Nett.
"Ist schon gut, Gary, sie kommt heute mit. Negan meinte, sie hat einiges drauf. Sie soll sich unter Beweis stellen.", kam ein Mann angelaufen und stellte sich neben mich. Er hatte eine verbrannte Gesichtshälfte. Es war wie ein Autounfall, hatte man einmal hingesehen, konnte man nicht mehr weggucken.

"Ich bin Dwight.", wendete er sich nun an mich. Dwight. "Hast du mir gestern das Essen gebracht?", er entgegnete mir nur ein Nicken. Dann war es wohl doch keine Schikane von Negan gewesen.
Ich atmete einmal tief durch und straffte meine Schultern.

"Wann gehts los?", und ohne auf eine Antwort zu warten, setzte ich mich in einen der Trucks. Ich wollte diese Scheiße hier so schnell es ging hinter mich bringen. Kurz darauf setzten sich die anderen Saviors in Bewegung und kurze Zeit später fuhren wir los. Wir hielten bei zwei Gemeinschaften an, die ich nicht kannte und jedes Mal befahl mir Dwight im Truck zu bleiben.

Wie sollte ich mich beweisen, wenn ich nur im Truck bleiben sollte? Und jedes Mal, wenn ich fragte warum, wich er der Frage aus oder ignorierte mich für den Rest der Fahrt.

Gerade waren wir wieder auf dem Weg irgendwo hin aber da mich niemand einweihte, hatte ich keine Ahnung. Dwight, der vor mir mit einer Karte in der Hand saß, regte mich auch nur mit seiner bloßen Anwesenheit auf. Er war wahrscheinlich mein Wachhund, damit ich ja nicht draufgehe.

'Schließlich stand ich ja unter Negans Schutz.' Bei diesem Gedanken musste ich lachen. Dwight legte die Karte weg. "Was ist so lustig?", fragte er mich emotionslos. Ich schaute ihn kurz an und grinste. "Nichts." Und als er für einen kurzen Moment abgelenkt war, schnappte ich mir seine Waffe, öffnete die Tür, sprang gekonnt raus, rollte mich ab und verschwand im Wald.

King & Queen || TWD NeganOpowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz