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Es dauerte nicht lange bis ich die Saviors hörte. Ich hatte mich vor ihnen versteckt, um sie auf die Probe zu stellen. Dwight sprach die ganze Zeit in sein Walkie-Talkie "Morgenstern auf Abwegen.". Diesen Satz wiederholte er an die zehnmal bis er eine Antwort bekam.

Ich erkannte die Stimme von Negan aber verstand nicht, was er sagte. Ich fand es sehr amüsant, wie sie durch den Wald liefen und nach mir suchten. Es vergingen ein paar Minuten, die Gruppe kämpfte gegen ein paar Beißer und sie wurden immer nervöser.

Ich sprang lautlos von Baum zu Baum und folgte ihnen. Als ich dann irgendwann die Geduld verlor, sprang ich vom Baum runter, landete direkt hinter Dwight und hielt die Waffe auf ihn. "Game Over.", gab ich grinsend von mir und drehte mich zu den anderen um. "Kommt schon, das war doch unterhaltsam."

Dwight schaute nicht so amüsiert und bat mich lautlos, ihm die Waffe wiederzugeben. Ich schüttelte den Kopf. "Morgenstern wird die Waffe behalten.", lächelte ich ihn falsch an und ging mit den anderen Jungs zurück zum Truck. Zum ersten Mal unterhielten sie sich mit mir. Sie fragten mich, wie ich das gemacht hatte und was ich vor der Apokalypse gemacht hatte aber ich antwortete ihnen nur knapp.

Niemand sollte es wissen, auch wenn es mir hier wahrscheinlich sehr viel Respekt einbringen würde. Kurze Zeit später setzten wir unsere Fahrt im Truck zum nächsten Ziel fort.
"Gib mir die Waffe zurück!", Dwight wurde immer unfreundlicher. "Unter einer Bedingung." Er schaute mich erwartungsvoll an.

"Ich will bei den nächsten Aufträgen dabei sein." Er begann seinen ersten Satz mit "Negan will aber", doch ich unterbrach ihn. "Was Negan will, ist mir scheiß egal. Ich bin das nächste Mal dabei.", ich schaute ihm eindringlich ins Gesicht und er gab nach. Ich gab ihm seine Waffe wieder und er war wieder glücklich.

"Die Lady hat Eier.", gab der Fahrer amüsiert von sich. "Nenn mich nicht Lady. Für euch bin ich Catha." Sofort war es im Truck wieder still und ich fragte mich, warum diese Männer, die doch eigentlich über mir stehen müssten, vor mir den Schwanz einzogen.

Als wir das nächste Mal Halt machten, hielten wir anscheinend an einer Art Außenposten. "Da hast du deine erste Aufgabe. Räum die Vorrate in den Truck.", gab Dwight arrogant von sich. Ich schaute ihn nur abwertend an aber machte mich trotzdem an die Arbeit.

Während ich gefühlt die Einzige war, die wirklich arbeitete, standen die Männer nur rum und redeten aber irgendwann fiel mir auf, wie sie mich ansahen. Es war eine Art gieriger Blick. Mir lief es eiskalt den Rücken runter und ich beeilte mich. Als ich die letzte Kiste in den Truck gehievt hatte, drehte ich mich um und lief voll in einen der Saviors. "Aufpassen, Kleine.", sagte er in einem widerlichen Ton.

Ich lief an ihm vorbei und setzte mich wieder in meinen Truck. Von dort aus konnte ich erkennen, dass der Mann, der sich mir gerade absichtlich in den Weg gestellt hatte, zum Außenposten gehörte.
Dwight gesellte sich wieder zu mir. "Wer ist der Mann?", fragte ich ihn. "Sein Name ist Mike. Wieso?" "Nur so."

Es herrschte eine kurze Stille zwischen uns bis er mir sagte, dass wir jetzt zurück zum Sanctuary fuhren. Die Sonne würde auch in ein, zwei Stunden untergehen und die Fahrt dauerte eine Weile. Die gesamte Fahrt über war es still.

Als wir zurück waren, hatte sich der Himmel bereits in ein tiefes Orange gefärbt. Alles, was ich heute noch tun wollte, war schlafen. Dwight ließ mich endlich in Ruhe und ich machte mich auf den Weg zu meinem Zimmer. Etwas kraftlos öffnete ich die Tür und wurde mit einem breiten Grinsen empfangen.
"Cayetana. Wie schön dich zu sehen."
Negan schwang Lucille einmal in der Luft und schloss die Tür hinter mir.

King & Queen || TWD NeganWhere stories live. Discover now