ᶠᵒʳᵗʸ ˢᵉᵛᵉᶰ

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Jimin

"Scheiße", hauche ich leise und schlage mir die Hand gegen die Stirn.

"Wie konnte ich das nicht merken?", frage ich, jedoch mehr mich selbst, als Jeongguk.

"Ich muss zu ihm.. Kann ich dich alleine lassen, ohne das du wieder weinen musst? Und bitte iss noch etwas", flüstere ich besorgt und ziemlich gestresst, ehe ich auch schon meine Jacke anziehe, Jeongguk liebevoll auf die Wange küsse und aus dem Zimmer haste.

Erst als ich auf der Straße bin, fange ich an zu rennen. Den dunklen Wolken am Himmel schenke ich nichtmal einen Blick.

Ich habe keine Ahnung wie weit der der Weg von Jeongguks Wohnung zu Yoongis ist.

Sofort erinnere ich mich an die Nacht, in der Yoongi mich vor diesem Kerl gerettet hat und meinte, zu Jeongguk wäre es weit.

Aber anstatt anzuhalten und auf Maps zu schauen, wie lange ich wohl brauchen werde oder vielleicht an einer Bushaltestelle auf einen Bus zu warten, renne ich nur noch schneller, den Weg entlang, der mich hoffentlich in die ärmeren Regionen dieser riesigen Stadt führt und somit zu dem Jungen, den ich dort treffen will.

Als ich letzendlich völlig fertig bei Yoongis Wohnblock ankomme, fängt es an zu regnen uns ich betrete das trostlose Gebäude, in dem Yoongi wohnt.

Auch wenn ich erst zwei Mal hier war, weiß ich, in welchem Stock und in welcher Wohnung Yoongi lebt.

Also sprinte ich die Treppen hoch und renne in den Gang, zur hintersten Wohnung, zu Yoongi.

Atemlos bleibe ich stehen und zögere kurz. Was, wenn er nicht da ist? Oder sich etwas angetan hat, weil ich so schrecklich zu ihm war.
Wenn ich jetzt anklopfe, gibt es kein zurück mehr.
Aber die Hoffnung Yoongi hier unversehrt zu sehen, ist zu groß um nicht zu klopfen.

Also tue ich es und warte.
Doch niemand öffnet.
"Vielleicht schläft er", murmele ich und beiße mir auf die Lippe, während ich ein zweites Mal klopfe und auch ein drittes Mal. Doch auch jetzt öffnet niemand.

"Yoongi?", rufe ich laut und hämmere fast schon gegen die Tür.

Aber es tut sich einfach nichts.

"Yoongi! Ich bins, Jimin! Ich möchte mit dir reden!", rufe ich wieder und schaue hoffnungsvoll auf die dunkle Holztür.

Nichts.

Langsam macht sich Panik in mir breit und ich greife nach dem Griff, um kräftig daran zu rütteln. Beinahe sofort gibt das Schloss nach und ein dünner Streifen Licht kommt aus dem kleinen Spalt.

Ich schlucke schwer, mache mich irgendwie schon darauf gefasst, Yoongi gleich vor mir liegen zu sehen. Die gruseligsten Bilder steigen in mir auf, als ich die Tür immee weiter aufschiebe, mit jeden Millimeter, die sie sich weiter öffnet, steigr meine Angst.
Doch als sie auf ist, sehe ich nichts. Nur das alte, modrig riechende Parkett auf dem hier und dort Zigarettenreste und Bierdeckel liegen.
Schluckend gehe ich weiter, bis die kleine Küche in mein Sichtfeld gerät.
Keine Spur von Yoongi.
Jetzt bleiben mir noch zwei Zimmer. Das Bad und Yoongis Schlafzimmer.
Und ehrlich gesagt, sind das die Räume, vor denen ich mich am meisten fürchte.
Schließlich werden in Filmen da immer die toten Menschen gefunden.

Unsicher schaue ich zwischen den beiden Türen hin und her und beschließe, erst ins Bad zu gehen, denn meine Hoffnung, dass Yoongi vielleicht doch in seinem Bett schläft, ist noch nicht ganz erloschen.
Nach einem weiteren tiefen Atemzug, öffne ich dann auch die Tür zum Bad, diesmal aber schnell.
Nichts, alles leer.
Schnell schließe ich wieder die Tür und gehe zu der letzten, die mir noch bleibt und reiße sie auf.

Und was ich sehe, raubt mir den Atem.

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𝚜𝚝𝚊𝚕𝚔𝚎𝚛: 𝚢𝚘𝚘𝚗𝚖𝚒𝚗Where stories live. Discover now