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Louis bemerkte erst, dass er weinte, als seine Tränen auf den Brief fielen, den Harry ihm geschrieben hatte

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Louis bemerkte erst, dass er weinte, als seine Tränen auf den Brief fielen, den Harry ihm geschrieben hatte. Dunkle Kleckse bildeten sich auf dem Blatt und verschmierten die Tinte an manchen Stellen. Der Erzherzog ließ den Brief aus seiner Hand gleiten, sodass er zu Boden fiel. Doch Louis realisierte das gar nicht, denn er war in seinen Gedanken gefangen.

Harry hatte ihn verlassen, war einfach gegangen. Und Louis wusste nicht, wann er wiederkommen würde. 

Der Erzherzog saß einige Minuten regungslos auf dem Stuhl vor seinem Schreibtisch und versuchte alles zu verarbeiten. Er nahm wahr, dass sich seine Zimmertür öffnete und kurz darauf wieder schloss, aber er konnte nicht darauf reagieren.

Der Schmerz lähmte ihn. Er war wütend und enttäuscht, aber gleichzeitig konnte er Harry nie lange böse sein. Louis wusste nicht, was er fühlen sollte. 
Die beiden hatten ihre schmerzvollsten Momente geteilt, aber auch ihre schönsten.

Der Erzherzog nahm das Blatt wieder in die Hand und las sich die Zeilen noch einmal durch. Aber auch das änderte nichts an der Tatsache, dass Harry ihn verlassen hatte. Nach ihrer schönsten Nacht zusammen war er einfach gegangen. 

"Lou?", hörte er eine entfernte Stimme nach ihm rufen, aber er konnte nicht reagieren, wollte auch nicht. Er wollte seinen Schmerz vergessen, aber er wusste nicht, wie er Harry jemals aus seinem Gedächtnis bekommen sollte. 

Charlotte tauchte in seinem Blickfeld auf, als er schon ganz vergessen hatte, dass ihn jemand gerufen hatte. Das Mädchen nahm Louis das Blatt Papier aus der Hand, platzierte es auf dem Schreibtisch und half Louis, zurück in sein Bett zu finden. 
Sie bemerkte, dass ihr großer Bruder neben sich stand und fragte deshalb auch nicht, was passiert war.

Anhand des leeren Zimmers konnte sie es sich aber auch denken. 

Sie hatte es geahnt. Auch, wenn sie es nie laut ausgesprochen hatte. Ihr war klar, dass es zwischen Harry und Louis nicht gut ausgehen konnte, denn sie waren zu verschieden. Louis hatte seine Pflichten als Erzherzog vernachlässigt, während Harry bei ihm war und irgendwann musste er die Folgen spüren. 

Sie hatte sich nie so ein Ende für die Beziehung ihres Bruders gewünscht, aber es war der einig mögliche Ausweg. irgendwann hätte Louis sich zwischen seinem Volk und Harry entscheiden müssen und in diesem Fall würde das Wohl vieler über dem Wohl einzelner stehen. Auch, wenn die einzelnen reicher waren, als die Mehrheit.

Es ist besser so, dass es schon jetzt passiert ist, versuchte Charlotte sich einzureden. Wenn es zu einem späteren Zeitpunkt eine Entscheidung hätte geben müssen, wäre es für alle Beteiligten nur noch schmerzhafter ausgegangen.
Doch Charlotte zweifelte. Sie sah, wie sehr ihr Bruder litt.

Louis lag in seinem Bett und bewegte sich keinen Zentimeter. Er hatte die Kontrolle über seinen Körper verloren.
"Lottie", krächzte er verzweifelt und streckte eine Hand nach seiner kleinen Schwester aus. Er versuchte es zumindest, aber es gelang ihm kaum. Zu ausgelaugt war sein Körper vom Weinen und von den Schluchzern, die seinen Körper schon seit dem Morgengrauen erschütterten.

Seit er bemerkt hatte, dass die Wärme in seinem Bett fehlte. Das Gewicht auf ihm.

"Er ist gegangen...", versuchte er mit tränenerstickter Stimme herauszubringen, aber seine Schwester verstand, auch ohne seinen konkreten Wortlaut zu hören. 

"Ich weiß", versuchte sie ihn vom Sprechen abzuhalten. "Brauchst du irgendetwas?"

Louis schüttelte seinen Kopf und schloss die Augen, um seine Tränen zu stoppen.
Charlotte sah ein, dass sie nichts für ihren großen Bruder tun konnte, weshalb sie das Zimmer verließ, nachdem sie Louis einen Kuss auf die Stirn gab.

Sie wollte nicht, dass sich die Lage ihres großen Bruders herum sprach, sodass sie es nur den nötigsten Personen erzählte. Sie sagte es Zayn, der sich um alle Angelegenheiten im Schloss kümmern sollte und dieser versprach, dass er auch mit Liam reden würde. Schließlich waren die beiden Louis' beste Freunde. Außerdem sagte sie es Félicité, damit sie zusammen überlegen konnten, was sie ihren kleinen Schwestern sagen sollten.

Daisy und Phoebe würden bestimmt nicht verstehen, was mit ihrem großen Bruder los war, wenn sie ihnen sagten, dass er Liebeskummer hatte. Einfach, weil sie mit diesem Wort und dem Thema Liebe generell kaum etwas anfangen konnten.
Sie wussten, dass sie ihre Familie liebten und ihre Familie liebte sie, aber das war es auch. 

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Villandry - l.s.Where stories live. Discover now