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Wortlos drehte Louis sich zu Harry um

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Wortlos drehte Louis sich zu Harry um. 
"Es tut mir leid, dass du das hier mit anhören musstest. Ich hätte es dir gerne erspart", sagte der Adelige und legte Harry eine Hand auf den Oberarm. Seine Wangen erhitzten sich und er senkte seinen Blick schüchtern gen Boden. 

"Gehen wir in mein Zimmer? Dort ist auch mein Ankleidezimmer, in dem wir uns mit meiner Schneiderin treffen. Sie wird sich deine Stoffe ansehen und gucken, was man damit machen kann und ob sie für meine Zwecke geeignet sind", sagte Louis, woraufhin der Angesprochene nickte. Noch immer sah er den Erzherzog nicht an, was diesen ganz schön aufbrachte.

"Harry", zischte Louis, was den Angesprochenen aufsehen ließ. "Ich möchte, dass du mich ansiehst, wenn ich mit dir rede und, dass du deine Gabe zu Sprechen benutzt, um mir zu Antworten."

Wieder nickte Harry nur, was ihn einen böse Blick von Louis einbrachte. "Entschuldigen Sie, Sir."
Auch diese Antwort stellte Louis nicht zufrieden und er trat einen Schritt näher zu Harry. 

"Nenn mich bitte nicht Sir", sagte er leise, was Harry Mühe machte ihn zu verstehen. Verwirrt runzelte der Lockenkopf die Stirn, denn so kannte er Louis nicht. 
Eigentlich hatte er immer eine feste Stimme und ein hartes Auftreten, seine Gesichtszüge zeigten nie eine Emotion und er redete kaum, außer die Befehle, die er seinen Wachen gab. So verletzlich und weich hatten ihn bestimmt bis jetzt nur seine Schwestern gesehen. 

Louis schien sich wieder zu fassen, denn seine Miene festigte sich wieder. Zusammen gingen sie durch die langen Flure des Schlosses und sammelten auf dem Weg zu seinem Zimmer auch die Stoffe ein, die sie der Wache neben dem Speisesaal gegeben hatten. 

Jetzt hatte Harry mehr Zeit sich alles genau anzusehen, was an den Wänden hing oder als Dekoration auf vereinzelten Regalen und Tischen stand. Beiden Gemälden handelte es sich vor allem um Abbildungen Louis' Familie und Vorfahren. Auch die Kerzenständer und Skulpturen, welche die Flure säumten, schienen Erbstücke zu sein, denn die meisten Gegenstände sahen schon ziemlich veraltet aus.

Als die Beiden Louis' Zimmer betraten, staunte der Jüngere. Die Decken des gesamten Schlosses waren sehr hoch, sodass alle Räume groß wirkten, aber dieses Zimmer schien alles zu übertrumpfen. An der Decke war eine Malerei zu erkennen, die man sich vielleicht in einer Kirche vorgestellt hätte und an den Wänden und Möbeln fanden sich Goldverzierungen und einzelne Schnitzereien wieder.

Das Bett war so groß, dass wahrscheinlich fünf Menschen nebeneinander hineingepasst hätten. Viele Kissen ließen es noch gemütlicher aussehen und Harry hätte es sich am liebsten gleich gemütlich gemacht. 

"Sir", grüßte die Schneiderin den Adeligen und wandte sich dann zu Harry. "Und Harry Styles nehme ich einmal an. Louis hat schon viel von Ihnen erzählt, als er mich kontaktiert hat."

Erstaunt drehte Harry sich zu Louis um und warf ihm einen fragenden Blick zu. Sie hatten sich erst an diesem Morgen kennengelernt, also hatte er nicht so viele Möglichkeiten und gar nicht so viel Gesprächsstoff, um der Schneiderin "viel zu erzählen"

Louis schien seinen Blick nicht zu bemerken oder er ignorierte ihn einfach, sodass Harry seine Aufmerksamkeit wieder zu der Schneiderin wandte. Diese streckte ihm ihre Hand entgegen, die Harry mit einem freundlichen Lächeln ergriff. 
"Verzeihung, ich habe mich noch gar nicht vorgestellt. Mein Name ist Louise, aber Du kannst mich auch einfach Lou nennen, das machen eigentlich alle hier", sagte sie und drückte Harrys Hand. 

"Ich brauche mich anscheinend ja nicht mehr vorstellen", entgegnete der Lockenkopf und fixierte Louis noch einmal mit seinem Blick. Er würde in Zukunft vorsichtiger sein, was er dem Erzherzog alles erzählte. Schließlich wollte er vermeiden, dass im ganzen Dorf über ihn geredet wurde oder Menschen von Sachen mitbekamen, mit denen sie Harry drohen konnten. 

Bevor Harry jedoch weiter über die Angelegenheit nachdenken konnte, nahm sich Lou die Stoffe aus seiner Hand und betrachtete sie mit einem strengen Blick. Sie fühlte bei jedem Stück über die Ober- und Unterseite und machte sich ein Bild davon, wie viele Bögen der verschiedenen Stoffe vorhanden waren. 

"Sir, kann ich kurz alleine mit Ihnen reden?", fragte die Schneiderin und bevor Louis überhaupt antworten konnte, trat Harry aus dem Raum und wartete hinter verschlossener Tür. Er wollte mit seiner Anwesenheit keinesfalls stören oder unangebracht auffallen, weshalb er sich am besten kaum bemerkbar machte. So wenig, wie es eben ging. 

Auf der anderen Seite der Tür redete Lou in einer Tour über die herausragende Qualität der Stoffe und davon, dass Louis so viele wie möglich davon organisieren solle, um auch die Kleider seiner Schwestern aus dem Material herzustellen. 

Louis hatte sowieso schon einen Plan, wie er Harry davon überzeugen könnte, weiterhin im Schloss zu bleiben. Zumindest vorerst. 
Denn der Junge hatte dem Erzherzog erzählt, dass er noch keine Bleibe gefunden hatte, in der er übernachten konnte und Louis wollte ihn keinesfalls auf der Straße schlafen lassen. Besonders nicht, nachdem Harry schon einmal ausgeraubt wurde.

 Besonders nicht, nachdem Harry schon einmal ausgeraubt wurde

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Villandry - l.s.Where stories live. Discover now