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~ Lorena ~

Ich weis nicht wie blass ich geworden bin aber der Schweiß lief mir schon. Ich stand wie gelähmt da und konnte nicht rein. Albin fand sich schnell und ging ins Zimmer rein. Klar ging er, er hatte nicht viel zu verlieren, denn ich bin ihm ja wohl nicht wichtig. Es steht für ihn nichts auf dem Spiel.

Lorik: kommst du rein oder soll ich dich tragen?

Ich lief an ihn vorbei und ging in Leonits Zimmer, wo mich gleich alle anschauten. Lorik kam hinter mir rein und machte die Tür zu

Leonit: was ist mit euch beiden los?

Albin: ihr habt es doch gehört?

Sanije: wir haben euch streiten gehört aber nicht um was es ging.

Sie haben nicht gehört. Aber die Tür stand doch offen? Oder war sie doch zu? Ich war erleichtert aber auch ängstlich, denn Albin kann jetzt allem ein Ende setzen. Es sagte keiner was. Albin und ich lieferten ein Blickduell aber viel lesen konnte ich aus seinem Blick nicht.

Leonit: wollt ihr endlich sagen was los ist oder wollt ihr euch zu Tode starren?

Albin: es ist was zwischen mir und ihr, es hat mit euch nichts zutun.

Sanije: Schatz wieso streitet ihr euch? Es muss doch was großes sein.

Ich saß mich auf die Fensterbank und schaute Albin nur an. Ich war erleichtert, dass sie nichts gehört hatten aber uns jetzt hier raus bringen muss er selber. Ich kann nicht eingreifen, ohne auszurasten.

Albin: man es geht euch doch gar nicht an. Ich hab sie nur daran erinnert hier zu bleiben.

Leonit: und dazu musst ihr euch streiten?

Albin: ja. Ihre angebliche Liebe liegt hier und wird operiert aber sie geht ja weg. Anstatt das sie hier ist. Bei dir und bei uns.

Lorik: als ich raus ging, hat sie doch was von Erpressung gesagt.

Albin: ja. Eee ich hab ihr gesagt, wenn sie geht, dann will ich nichts mehr mit ihr zutun haben.

Seit wann kann er so gut lügen? Aber ich weis was er versucht. Er will die OP verhindern aber das wird er nicht schaffen. War er immer so ein guter Lügner und ich hab es nur nicht gemerkt? Kann ich mich in ihn so getäuscht haben?

Sanije: Schatz du kannst sie doch nicht vor diese Wahl stellen. Es ist doch ihre Sache wo sie lebt. Klar würde ich mich freuen, wenn sie hierher kommt aber trotzdem geht es uns nichts an.

Leonit: Albin du übertreibst deine Lage. Wir haben beschlossen, dass wir Freunde bleiben und darüber freue ich mich. Ich freu mich, dass sie gekommen ist aber sie muss hier nicht bleiben. Ja ich werde operiert aber das Leben geht weiter. Sie und ihr alle müsst auch an euch und eure Zukunft denken. Sie kann hier nicht bleiben und ihre Stelle verlieren. Streitet euch nicht umsonst, denn auch wenn sie hier bleibt es wird sich nichts ändern. Es wird nie was zwischen uns sein.

Alle blicke waren auf mich gerichtet aber ich versuchte es zu ignorieren. Keiner sollte merken wie verletzt ich bin. Keiner sollte meine Gefühle durchschauen.

Leonit: ich bin froh eine neue Chance vom Leben bekommen zu haben und werde nach der OP alles ändern. Ich werde mit alles abschließen und in die Zukunft schauen. Ich hab gesehen, dass es falsch ist an etwas zu klammern, was es gar nicht gibt.

Ich hab mich selber kaputt gemacht und in diese Lage gebracht. Aber ich werde alles besser machen. Ich werde mir eine Zukunft aufbauen und meine eigene Familie gründen. Das Leben ist zu kurz um in der Vergangenheit zu schwimmen. Ich werde meine Vergangenheit hinter mir lassen und nur an meine Zukunft denken. Ich will jeden Tag genießen ohne Streit und negative Sachen. Man muss einsehen wenn es vorbei ist.

Sanije: aber ihr könnt nicht sagen, dass ihr euch nicht liebt.

Leonit: das habe ich auch nicht gesagt aber diese Liebe tut keinem von uns gut. Wie viele Jahre kennen wir uns und keiner von uns ist glücklich. Vielleicht ist nur der Wunsch nach Liebe da aber eine gesunde Liebe ist es nicht.

Ich versuchte nicht zu weinen. Jedes Wort brannte so stark in mein Herz. Mit jedem Wort starb ein Teil von mir. Ich wollte es mir nicht anmerken lassen. Meine Tränen sollen  nicht gesehen werden.

Nur regen darf's nichtOù les histoires vivent. Découvrez maintenant