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~ Lorena ~

Seit langen habe ich Gersten Abend gebetet, ich Bete und hoffe, dass ich als Spender in Frage kommen werde aber es steht mir soviel bevor. Grad warte ich, dass ich aufgerufen werden und zu den Psychologen rein kann, was auch gleich erfolgte.

Dr. Sander: guten Morgen Fr. Morina. Ich bin Dr. Sander, nehmen Sie bitte Platz.
Was ich auch tat. Er sah und wirkte sehr nett aber trotzdem fühlte ich mich unwohl.

Ich: guten Morgen.

Dr. Sander: so mein Kollege meinte Sie wollen jemand eine Niere spenden. Wie kommen Sie auch die Idee?

Ich: er ist ein guter Freund von mir und ich weis, dass wir die gleiche Blutgruppe haben.

Dr. Sander: das Sie die gleiche Blutgruppe haben ist von Vorteil aber haben Sie sich über die Risiken Gedanken gemacht. Sie können in der gleichen Lage wie Ihr Freund kommen.

Ich: er ist nicht seit Gestern erkrankt Herr Sander. Ich hab mir schon über alles Gedanken gemacht und weis was passieren kann aber auch mit Zwei gesunden Nieren kann ich sterben. Ich könnte Morgen von einem Auto überfahren werden und wäre Tod oder ein natürlicher Tod. Wie auch immer, wir wissen nicht was auf uns zukommt aber ich werde ihm die Niere spenden.

Dr. Sander: wieso soll Ihr Freund davon nichts erfahren? Es wäre doch von Vorteil…

Ich: wollen Sie mich verarschen? Herr Sander ich mache das nicht weil ich mir was erhoffe. Für meine Freunde würde ich alles tun. Und er soll nichts erfahren, weil ich weis, dass er dagegen wäre.

Dr. Sander: haben Sie Mitleid mit ihm? Sie sollten diese Entscheidung nicht aus Mitleid treffen. Viele treffen die Entscheidung aus Mitleid und bereuen es. Diese Kurzschlussreaktion..

Ich: nochmal für Sie. Es ist keine Kurzschlussreaktion und es geht hier nicht um Mitleid. Kann sein, dass es auf andere zutrifft aber ich werde es nicht bereuen Dr. Sander. Dieses Gespräch ist für mich Sinnlos, denn ich werde ihm die Niere geben. Ob hier oder im Ausland aber verschwenden Sie nicht meine Zeit. Es ist mir alles bewusst aber ich werde es machen und keiner wird mich davon abhalten.

Meine Geduld verlies mich langsam und die Wut stieg auf. Was denkt er bitte, dass er mich abschrecken kann. Ich weis was passieren kann aber ich werde es machen. Egal wie ich es machen muss.

Dr. Sander: für Sie ist es vielleicht Zeitverschwendung aber viele bereuen es im nachhinein. Und außerdem aus Gesetzlichen Gründen muss dieses Gespräch statt finden.

Ich: ok ist auch richtig. Das Gespräch hat ja statt gefunden und Sie sehen, dass ich es machen will und werde. Also kann ich jetzt zu Ihren Kollegen, der mit den Tests anfangen kann. Ich will keine Zeit verlieren.

Dr. Sander: gut Fr. Morina ich werde ein Bericht an mein Kollegen schicken und er kann mit der Behandlung fortfahren. Ich wünsche Ihnen alles gute und hoffe dass Sie es nicht bereuen werden.

Ich: danke Ihnen aber das wird nicht der Fall sein. Schönen Tag noch.

So jetzt bin ich ein Schritt weiter. Ich hab dieses Gespräch, was für mich Sinnlos war, hinter mir. Ich hoffe die weiteren Schritte werden auch so leicht wie dieses hier sein.
Ich machte mich auf dem Weg zu Dr. Berger, wo er mich schon erwartete und gleich in sein Büro bat.

Dr. Berger: guten Morgen Fr. Morina. Dr. Sander hat mich Informiert und wir können jetzt die Tests durchführen.

Ich: ok wie wird es jetzt weiter gehen.

Dr. Berger: Sie kriegen ein Urinbecher und geben bitte Urin ab, danach wird Ihnen Blut abgenommen und zum Schluss, für Heute, gehen Sie zum Ultraschall. Kommen Sie bitte Morgen um 7 Uhr, damit wir eine Computertomografie machen können.

Ich: ok und danach?

Dr. Berger: sind Sie erstmal durch. Ach und wir bräuchten Ihre Versicherten Karte und für die Eintragung in die Spenderliste brauchen wir Ihren Personalausweis.

Ich: die AOK Karte habe ich bei aber ein Personal Ausweis habe ich nicht, denn ich hab die Mazedonische Staatangehörigkeit.

Dr. Berger: dann brauchen wir Ihren Reisepass. Haben Sie noch Fragen?

Ich: nein. Für mich ist alles geklärt.

Ich bedankte mich noch bei ihm und ging raus. Ich befolgte alles was er mir gesagte hatte und war um 13 Uhr mit allem durch. Ich dachte nicht, dass es so lange dauert. Ich hoffe, dass keiner bei Leonit war, denn dann hätten sie mein Auto, also Leonits Auto, gesehen.

Ängstlich ginge ich zu Leonit ins Zimmer und sah nur ihn. Mein Glück, wenn jemand mein Auto gesehen hätte würden zu viele Fragen sein. Grad als ich ihn Begrüßte kam Sanije und Albin rein.

Leonit: Lorena wo warst du? Ich konnte dich nicht erreichen und Ferhide meinte du bist früh los gegangen.

Ich: ja. Ich hab doch erzählt, dass mein Chef hier 4 Filialen eröffnen will und ich hab heute die Lagen der Filialen besichtigt.

Sanije: was für Filialen will er eröffnen? Und wo?

Ich: am Kudamm Drei getrennte Filialen mit Kinderbekleidung, eins mit Frauenbekleidung, Schuhe und Taschen. Und eins mit Männerbekleidung. In Neukölln soll eins mit Brautmode und allgemein Festliche Kleider in Ausländischen Style sein.
Sollte es so laufen wie er sich erhofft kommen dann weitere Filialen in Steglitz und Wilmersdorfer Str. oder am Alex.

Albin: und du warst heute gar nicht bei Leonit?

Ich: nein.

Albin: wieso hast du nichts gesagt, dass du zutun hast? Ich hätte dir mein Auto gegeben.

Leonit: sie hat schon mein Auto.

Albin: hmm gut.

Ok hat er mein Auto gesehen oder wieso ist er so komisch? Scheiße wenn er es gesehen hat muss ich mir eine gute Ausrede ausdenken aber was nur. Er erkennt es immer an, wenn ich Lüge.

Sanije: Lorena ich wollte Morgen Vormittag wegen mein Laden schoppen gehen. Willst du mich begleiten?

Ich: nein ich kann nicht.

Albin: wieso was hast du vor?

Ok das war zu schnell. Man ich bin so dumm und kann gar nicht schauspielern. Was könnte jetzt glaubhaftes sagen? Alle drei schauten mich erwartend an.

Ich: eee ich hab lange nicht mich checken lassen. Ihr wisst schon wegen mein Herz. Also die OP damals. Ja und ich hab ein Termin für Morgenvormittag.

Ok gerettet. Ich hoffe sie glauben es. Obwohl Albin macht mir nicht den Eindruck. Er schaut mich die ganze Zeit so komisch an. Was könnte ich noch sagen, dass er keine Zweifel bekommt.

Leonit: aber dir geht’s gut oder?

Ich: ja ja. Ist nur zu Kontrolle. Ok ich muss dann wieder.

Leonit: du bist doch grad gekommen? Ist alles ok zwischen euch. Du und Albin benimmt euch so komisch.

Ich: ja klar was soll sein.

Albin: Schatz ich muss auch weg. Bleib du noch. Hier nimm mein Auto, Lorena fährt mich bestimmt zu Kanzlei oder ?

Ich: jaa

Ok er hat was gemerkt. Ich hasse ihn dafür, dass er mich einfach zu gut kennt.

Sanije: ok aber ist bei euch wirklich alles ok?

Albin: ja alles gut.

Scheiße und was jetzt? Er wird mich doch mit Fragen bombardieren und sagen kann ich doch nichts. Er würde alles tun um mich davon abzuhalten. Er ging mit mir raus aber sein Blick war sehr hart. Er sagte kein Wort und folgte mir bis zu mein Auto, wo er mir die Autoschlüssel aus der Hand riss. Während der ganzen Fahrt  war es Still aber man sah, dass er mit sich selber kämpfte. Wir kamen vor seiner Kanzlei an und stiegen aus. Ich wollte schnell zu Fahrerseite aber er griff sofort nach mein Arm.

Albin: du kommt jetzt in mein Büro. SOFORT  ohne Wiederrede.

In sein Büro angekommen, brachte seine Sekretärin uns Kaffee und Wasser. Albin forderte sie auf sofort raus zugehen und schaute mich mit ein Blick, was keine Lügen duldete.

Albin: rede jetzt klar Text. Was geht hier vor und keine Lügen.

Ich: was soll vorgehen? Was bist du so komisch drauf?

Albin: heute Vormittag warst du im Krankenhaus aber nicht bei Leonit. Und lüg mich nicht an, denn ich war Vormittags bei Leonit wegen einer Vollmacht. Ich hab sein Auto, was du fährst, auf dem Parkplatz gesehen. Also hast du gelogen. Das mit dein Termin stimmt auch nicht. Du hast vor 4 Wochen mir geschrieben, dass du beim EKG warst, da du die Kontrollen alle 6 Monate hast, ist es die Zweite Lüge. Rede was geht hier vor?

Ich: nichts Albin und ich bin dir keine Rechenschaft schuldig.

Albin: Lorena rede verdammt und ich hoffe es ist kein Blödsinn. Ich kenn dich und kann mir vorstellen was du vor hast.

Ich: ich hab nichts vor, also lass mich in Ruhe

Albin: zwing mich nicht dich hier einzusperren, um dein Termin Morgen zu verhindern und rede verdammt.

Ich: was willst du von mir hören?

Albin: die Wahrheit, dass du so dumm und leichtsinnig bist und deine Niere ihm geben willst.

Ich: und wenn ? Es kann dir egal sein.

Albin: dass kann doch nicht wahr sein? Es ist mir aber nicht egal. Du zerstörst dein Leben. Was ist wenn du in die gleiche Lage kommst wie er? Du könntest sterben?

Ich: ich kann jetzt auch wegen ein Herzinfarkt, trotz Zwei Nieren, sterben. Wir können jeder Zeit sterben. Also lass mich in Ruhe.

Albin: ich verstehe dich nicht. Du trennst dich, kannst ihn nicht verzeihen, willst mit ihm abschließen aber bringst dich so in Gefahr.

Ich: ich hab dich nicht gefragt, ob ich es machen soll oder ob du es verstehst.

Albin: denkst du wenn du ihm deine Niere gibst wird alles gut. Willst du mit ihm zusammen kommen? Lorena das ist Krankhaft.

Ich: misch dich nicht ein ok. Die Tests haben begonnen und bald kann die OP statt finden. Es kann dir egal sein, wieso ich es mache.

Albin: weis er davon?

Ich sagte nichts. Ich hoffe er sagt es ihm nicht. Das Albin sich aufregt ok aber er übertreibt.

Albin: dein Schweigen sagt schon alles. Lorena lass es sein oder ich sag es ihm. Er wird da nie mitmachen.

Ok jetzt reicht es mir. Will der mich erpressen? Wieso steht er als Freund nicht hinter mir? Wieso habe ich nur mit Verrätern zutun? Ich dachte er würde immer hinter mir stehen und mich unterstützen wie ich ihn auch.

Ich: ist es dein Verdammter Ernst? Du erpresst mich?

Albin: wenn es die OP verhindert dann ja.

Ich: ich hab den Kontakt zu Leonit abgebrochen, obwohl ich ihn über alles liebe und es immer tun werde. Du weist wenn ich wütend bin kann es lange dauern bis ich mich abreagiere. Ich hab meine große und erste Liebe aufgegeben und werde diese Freundschaft erstrecht vergessen.

Albin: Lorena..

Ich: nein Albin ich hab immer hinter dir gestanden aber du hast mir gezeigt, dass du es nicht wert bist. Das du dagegen bist ist es ok aber das du mich erpresst? Das beendet unsere Freundschaft, falls da welche Bestand. Geh zu ihm und sag es ihm Albin. Ob du es ihm sagst oder nicht macht kein Unterschied für mich. So oder so du bist nichts mehr für mich. Ich will mit dir nichts zutun haben. Weist du was das traurige ist, die Freundschaft zu verlieren ist für mich schmerzhafter wie die Niere. Ich bin durch mit dir.

Ich stand auf und entsperrte mein Handy. Vor sein Augen blockierte ich seine Nr. Ich sah das er geschockt war und das er dieses Ende nicht so erwartet hat aber er kennt mich und weis, dass ich kein Schritt zurück mache. Er weis das ich es Ernst meine und er bei mir nie eine Chance bekommen wird. Seine Tränen die er bekam werden bei mir nichts ändern.

Ich lies ihn in sein Büro sprachlos stehen und ging raus. Ich konnte es selber nicht realisieren was gerade passiert ist. Er ist doch nach Leonit der wichtigste Mensch in mein Leben. Wie konnte er mich so sehr enttäuschen? Draußen wusste ich nicht wohin ich gehen soll. Zu Leonit? Er würde sofort merken, dass was nicht stimmt. Also entschied ich mich für ein Spaziergang im Park.

Nur regen darf's nichtWhere stories live. Discover now