Kapitel 19

1.5K 119 8
                                    


Für mein Empfinden war es viel zu schnell Freitag geworden. Ich fühlte mich noch nicht bereit Noah wiederzusehen, da meine Gefühlslage ihm gegenüber ständig zwischen "Ich will uns eine echte Chance geben" und "Ich will mir nur beweisen, dass ich über Louis hinweg kommen kann" hin und her schwangte. Das zweiteres bedeuten würde, dass ich Noah nur ausnutze, wollte ich mir nicht wirklich eingestehen.

Und so kam es, dass ich mehr als unentschlossen, bei Noah im Auto saß und nervös mit meinen Händen spielte. Als das nicht mehr half, nahm ich den Saum meines weißen T-Shirts in die Hand, dass ich mir nach langem überlgen angezogen hatte, um nicht noch zusäztlich durch mein Outfit auf der Party aufzufallen und spielte damit weiter.

Noah neben mir, der immer wieder zu mir hinüber sah, bemerkte mein nervöses Spiel: "Harry du musst nicht aufgeregt sein wegen der Party. Elena hat sich etwas tolles einfallen lassen, wie wir die Party privat halten können, aber das will sie dir gleich selber erzählen. Ich musste ihr versprechen, dass ich nichts verraten würde. Außerdem werden fast nur Kollegen aus dem Krankenhaus da sein und die meisten von ihnen hören eher alternative Musik, deshalb bin ich mir fast sichher, dass sie dich nicht kennen werden. Die einzige die dich auf jeden Fall noch kennt, ist Elenas beste Freundin, die ebenfalls kommen wird. Aber das wird schon."

Auch wenn Noah meine Nervösität völlig falsch interpretierte, half es mir seine beruhigende Stimme zu hören. Ich beschloss, alle quälenden Zweifel ihm gegenüber beiseite zu schieben und mich so gut es eben ging, auf den heutigen Abend zu freuen.

Ich nahm meine Hand und legte sie auf Noahs Oberschenkel, was Noah wiederum dazu veranlaste seine rechte Hand auf meine zu legen. Kurz blickte er wieder zu mir rüber und ich lächelte ihn, dankbar für seine Worte, zu.

"Weißt du, dass ich noch nie auf so einer Art Houseparty war?", redet ich weiter, um ein Gespräch aufrecht zu erhalten.

"Nicht?"

"Naja vor X-Faktor war ich zu jung dafür und danach, war ich fünf Jahre lang, fast durchgängig, also praktisch meine ganze Jugend, auf Tour. Zwischendurch gab es da zwar auch Partys, aber das waren meist eher Events oder wir sind in Clubs gegegangen. Und wenn es mal zu einer Houseparty kam, dann war die von irgendeiner berühmten Person, mit viel zu teuren Getränken und Essen vom Catering. Und das hat sich bis heute eigentlich nicht für mich geändert."

"Warum glaubst du, dass es bei uns nicht auch gleich teure Getränke und Essen vom Catering gibt?", fragte mich Noah. Dabei versuchte er, beleidigt zu klingen, doch sein zuckender Mundwinkel verriet ihn.

"Zerstörr mir nicht meine Hoffnung, dass da gleich rote Plastikbecher, Bierfässer und Chips auf mich warten!", ging ich auf seine Vorlage ein.

Noah fing nun laut zu lachen an: "Nein das beschreibt eigentlich sehr gut, was dich gleich erwarten wird."

"Da bin ich ja beruhigt.", gab ich von mir und atmete erleichtert aus. Ein Lachen konnte ich mir dabei ebenfalls nicht verkneifen.

"Wir sind da.", waren Noahs nächste Worte und mein Blick glitt zu einem Haus, indem mindestens acht Wohnungen untergebracht waren, wenn nicht sogar noch mehr. Noah hatte dirket an der Straße geparkt, einen eigenen Parkplatz schien er also nicht zu besitzen.

"Ich weiß, das kann man nicht mit deinem Haus vergleichen, aber sobald ich den Studienkredit abbezahlt habe, will ich mir etwas eigenes kaufen.", versuchte Noah sich zu rechtferitigen, als wir beide aus dem Auto stiegen.

"Du vergisst, dass ich nicht im Reichtum aufgewachsen bin, also hör bitte auf dich zu verteidigen. Ich urteile nicht über dich, wegen deiner Wohnung.", beruhigte ich Noah, der wirklich erleichtert aussah. Machte ich wirklich den Eindruck, als wäre mir Materielles deratig wichtig?

Falling || Larry StylinsonWhere stories live. Discover now