Kapitel 26

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Es war 11 Uhr an einem Sonntag. Ich hatte eine arbeitsreiche Woche hinter mir. Ich hatte fast alle Lieder für das Album aufgenommen und bereits aufgenommener Lieder nochmal verfeinert. Mein Team hatte super mitgearbeitet, sodass wir uns alle den heutigen Sonntag frei nehmen konnten.

Wegen des freien Tages trug ich eine graue Jogginghose und ein schwarzes T-Shirt. Ich hatte geplant es mir heute richtig gemütlich zu machen und dafür benötigt man die passende Kleidung.

Ich ließ mich auf mein Sofa im Wohnzimmer fallen und legte meine Fuß hoch. Die kommende Woche würde ähnlich voll werden. Am meisten freute ich mich auf den Musikvideodreh von meinem als erstes erscheinende Lied Lights up. Noch ein Grund den Tag heute richtig zu genießen.

Mein Blick ging zu meinem Knöchel, der im laufe der Woche immer weniger weh getan hatte. Im Haus und im Studio hatte ich die Krücken schon gar nicht mehr benutzt und wenn alles gut gehen würde, müsste ich ab morgen meine Schiene nicht mehr tragen.

Ich schnappte mir die Fernbedienung und schaltete meinen Fernseher an. Ich wollte einen Film gucken, der perfekte Einstieg für diesen entspannten Tag. Als ich heute Morgen wach geworden war, hatte ich zuerst die Idee gehabt, etwas mit Noah zu machen, den ich die ganze Woche noch nicht gesehen hatte, aber als ich ihn angerufen hatte, hatte er mir erzählt, dass er heute Arbeiten müsste und wir einigten uns darauf, dass wir morgen zusammen frühstücken würden, bevor er mich ins Krankenhaus zur Nachuntersuchung begleitet. Und wegen seiner Absage entstand dann die Idee von dem entspannten Tag.

Ich öffnete Netflix und fing an durch meine Empfehlungen für Filme zu schauen. Als ein blonder Junge auf einem Filmcover auftauchte, gingen meine Gedanken kurz zu Niall. Seit er mir letzte Woche gedroht hatte, dass ich meine Absage bezüglich des Treffens, bereuen würde, hatte ich nichts mehr von ihm gehört. Also war seine Drohung wohl doch nichts ernst gemeint.

Ich sollte mich wahrscheinlich bei ihm melden und mich bei ihm entschuldigen. Er war in den letzten Wochen so oft für mich da gewesen und ich hatte ihn immer angelogen. Ich sollte ihn von meinen Gefühlschaos erzählen. Von meiner Unsicherheit auf Noah bezogen und dass ich der Meinung war, dass ich ein Treffen mit Louis noch nicht all zu bald verkraften würde, da ich nach all der Zeit immer noch Gefühle für ihn hatte.

Doch das alles würde ich erst heute Abend machen. Jetzt würde ich erstmal einen Film schauen.

Gerade als ich mich versuchte zwischen Hidden Figures und American Snipers zu entscheiden, klingelte es an der Tür. Genervt stöhnte ich auf. Ich erwartete niemanden und wer auch immer das war, er störte meinen entspannten Sonntag.

Ich hievte meinen Fuß vom Sofa und ging so schnell wie möglich zur Haustür, die ich wiederum schwungvoll öffnete.

Ich erstarrte in meiner Bewegung, als ich sah, wer da an meiner Haustür geklingelt hatte.

"Niall?", fragte ich verwirrt, nur um im nächsten Moment von genau diesem umarmt zu werden.

"Harry! Ich hab dich so vermisst!", schrie mir Niall etwas zu laut in mein Ohr, sodass ich kurz zusammenzuckte. "Niall ich hab dich auch vermisst, aber deswegen musst du mir nichts so ins Ohr brüllen.", teilte ich Niall mit und löste die Umarmung.

"Tut mir leid, aber ich freue mich so.", gab Niall freudestrahlend von sich, sodass ich nicht anders konnte als ihn ebenfalls anzugrinsen. Er hatte mir wirklich gefehlt. Seit wir nicht mehr in einer Band waren, sahen wir uns alle viel zu selten und auch wenn sein Besuch mehr als überraschend war, freute ich mich ihn hier zu haben.

"Was machst du denn hier?", fragte ich immer noch ein bisschen fassungslos nach.

"Naja du wolltest das Treffen auf nächstes Jahr verschieben und das konnte ich doch nicht zu lassen. Ich meine wir haben alle viel zu tun, aber für seine Freunde nimmt man sich Zeit. Also haben wir uns dazu entschieden, dich einfach zu besuchen und jede zeitlich Lücke zu nutzen, um das Jubiläum zu planen.", erklärte mir Niall.

"Warte mal wir?", fragte ich verdattert nach.

"Ja wir.", sagte Niall und trat einen Schritt beiseite, sodass ich sehen konnte wie Liam und Louis gerade alle Koffer aus Nialls Wagen hoben. Mein Herzschlag verschnellerte sich sofort. Nein das konnte nicht wahr sein. Er konnte nicht hier sein. Das ging einfach nicht. Das würde ich nicht überleben.

Liams Blick ging zu mir und Niall und als er sah, dass ich bereits die Haustür geöffnet hatte, ließ er die Koffer Koffer sein und rannte mir entgegen.

"Harry! Na freust du dich uns zu sehen?", fragte er mich und zog mich, wie Niall eben, in eine feste Umarmung. "Ja aber ich bin einfach ein bisschen überrascht.", gab ich leise von mir, sodass nur Liam mich hören konnte.

Als Liam seine Umarmung beendete ging mein Blick sofort wieder zu Louis. Er versuchte gerade alle drei Koffer meine Einfahrt hoch zu schieben, doch er scheiterte daran kläglich. Immer wieder entwischte ihn ein Koffer.

"Jetzt helft den armen Jungen doch.", forderte ich Niall und Liam auf, da ich mich nicht in der Lage fühlte, mich auch nur einen Meter auf Louis zuzubewegen.

Niall und Liam gingen sofort los und nahmen Louis alle Koffer ab, sodass er mich begrüßen konnte. Zum ersten Mal schaute Louis mich an und lächelte leicht. Ich merkte wie ich bei seinem Lächeln an zu zittern fing und das Zittern wurde immer schlimmer, als Louis auf mich zu kam und mich wie Niall und Liam in eine feste Umarmung zog.

Mein Herz schien zu explodieren, als Louis mich berührte und ich zitterte mittlerweile so stark, dass Louis es einfach mitbekommen musste. Doch er ignorierte es und flüsterte einfach "Hi" bevor er sich wieder von mir löste.

Ich schaffte es nicht ihm ebenfalls zu begrüßen, da kein Wort meinen Mund verlassen wollte. Diese ganze Situation gerade war einfach zu surreal.

Um so glücklicher war ich, dass Liam weiter sprach und so mein Schweigen nicht als zu komisch rüber kam.

"Hat Niall dir schon erzählt, dass er der Meinung war, dass wir kein Hotel brauchen würden und dass wir bei dir schlafen werden?"

Mein Blick ging zu Liam. "Wie lange bleibt ihr denn?", krächzte ich.

"Eine Woche."

Louis würde eine Woche in meinem Haus wohnen? Das würde ich nicht überleben. Mein Blick wanderte von Liam nach Niall, der mich selbstgefällig anlächelte. Ja Niall hatte recht gehabt, ich bereute es gerade sehr ihn angelogen zu haben. Er hatte seine Drohung wahr gemacht.

Falling || Larry StylinsonWhere stories live. Discover now