16.

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Caydon
"Bei Taylor." Sagte sie einfach. Ich blinzelte sie verwirrt an. Rückte sie jetzt einfach so mit der Sprache raus? Einfach so? Irgendwie konnte ich das nicht glauben. Wieder lachte sie los. "Du solltest dein Gesicht sehen! Hör zu, ich sag dir eins. Wenn du auch nur einen Finger gegen mich rührst oder dieses Gespräch jemandem erzählst, dann werde ich meinem Freund Taylor alles berichten und der wird dann deine kleine Saphira zerquetschen wie ein Käferchen. Hast du mich verstanden?" Zischte Nicht-Saphira. "Wer bist du?" Knurrte ich zwischen zusammengebissenen Zähnen. "Jason Mc.Larren
zu Diensten." Grinste Nicht-Saphira und verwandelte sich in ein perfektes Ebenbild von mir. "Du- Was?" Stammelte ich verwirrt. "Hast richtig gehört, Bruderherz. Wir sind leider Zwillinge." Ich war sprachlos. Ich hatte einen Zwilling? Und wann wollte meine Mutter mir das erzählen? "Du hättest auf Kronos' Seite bleiben sollen!" Fauchte er. "Du hast ein Faible dafür, auf der Verliererseite zu stehen! Die einzige Sache, in der wir uns ähneln, sind unser Nachname und unser Aussehen! Du bist eine Schande für Poseidon!" Konterte ich schlagfertig zurück. Er lachte auf. "Glaubst du, das interessiert mich? Poseidon war immer nur auf deiner und Mums Seite! Mich sah er nie als seinen Sohn, er sah mich als Monster! Und warum? Nur weil Zeus mir seinen Segen gegeben hat!" Schrie er verbittert. Jeder wusste, dass Zeus und Poseidon sie stärksten Rivalen waren, aber warum sollte Zeus einem Sohn des Poseidon seinen Segen geben? Jason konnte meine Frage vermutlich von dem Gesicht ablesen, denn er schnaubte. "War ja klar, dass du nicht weißt, was passiert ist. Als wir auf die Welt kamen, war Zeus eifersüchtig auf Poseidon. Deswegen wollte er einem von uns seinen Segen geben. Jetzt weißt du es. Und seit ich auf Taylors Seite bin, hat sogar er sich von mir abgewandt. Auf seine Kräfte habe ich nich Zugriff, aber er ignoriert mich. Egal was ich ihm sage, er ignoriert mich einfach!" Seine Stimme wechselte von wütend zu verzweifelt. Ich ließ von ihm ab. Auf einmal hatte ich Mitleid mit ihm. Ich ließ von ihm ab. "Wechsel die Seiten, Jason. Er wird dich erhören. Ich verstehe dich. Es ist nicht leicht, wenn ein Gott sein Kind ignoriert. Aber vertrau mir, wechsel die Seiten, dann wird sich alles ändern." Redete ich auf ihn ein. Aber mal ehrlich? Seine Gründe waren total nachvollziehbar. Er starrte mich an. "Dein Ernst? Ich verwandle mich in deine Freundin, die du über alles liebst, lege dich und nebenbei die ganze Akademie rein und du verzeihst mir einfach?" Ich schüttelte den Kopf. "Nur weil ich dir eine zweite Chance gegeben habe, heißt das nicht, dass ich dir verziehen habe. Aber du bist mein Zwillingsbruder, wer wäre ich, wenn ich dir keine Chance geben würde? Tu mir einen Gefallen und nutze sie." Dann drehte ich mich auf dem Absatz um und ging raus. Innerlich lobte ich mich für meinen Abgang.
"Und?" Fragte Sam, als ich vor die Tür ging. "Hast du was herausgefunden?" Ich grinste. "Ich würde sagen, wir haben einen neuen Verbündeten."
Saphira
"Herrin, der Meister wünscht Euch zu sich." Sagte der Diener. "Richte ihm aus, dass ich in zehn Minuten komme" Sagte ich gelangweilt, während Lucy mich schminkte. Der Diener verbeugte sich und verschwand. Ich seufzte. "Ich muss jetzt gehen. Ich komme bald wieder, okay?" Sagte ich und stand auf. Lucy nickte und ich ging zu Taylor. "Du wolltest mich sehen." Sagte ich kalt. Es war keine Frage, es war eine Feststellung. Taylor lächelte, doch es erreichte nicht seine Augen. "Morgen greifen wir an." Mich schauderte. Morgen würde ich Taylor verraten und Lucy aus diesem Drecksloch befreien.



Saphira - Tochter des ZeusWo Geschichten leben. Entdecke jetzt