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Ich wachte mit dröhnenden Kopfschmerzen auf und fasste mir an die Schläfe. Ich brauchte ein paar Minuten um mir wieder ins Gedächtnis zu rufen was passiert war und als ich langsam die Augen öffnete, sodass sie sich an die Helligkeit gewöhnen konnten, sah ich, dass ich in einem Zimmer auf einem Bett lag. Es war relativ kleine. Neben mir stand ein kleiner Nachttisch mit einer Lampe und ein Fenster gab mir die Sicht auf einen mit Wolken bezogenen dunklen Himmel frei.

Sofort bekam ich einen Schock. Dylan! Ging es ihm gut? Wo war er und wo war ich?

So gut es mir mit meinen Kopfschmerzen möglich war, versuchte ich mich aufzurichten und setzte mich auf die Bettkante. Erst da bemerkte ich, dass ich ein weißes Nachthemd trug und meine Wunde am Bein verbunden war und ich den Schmerz kaum noch spürte.

War ich hier in der „sicheren Basis"? Oder hatten die Shallows uns geschnappt.

Langsam ging ich zur Tür und überprüfte ob sie verschlossen war. Als ich die Klinke herunterdrückte ging sie einen Spalt auf. Das beruhigte mich schon einmal, denn so konnte ich immerhin keine gefangene sein. Mein erster Impuls war, dass ich Dylan finden musste, auch wenn ich alle Räume in diesem Gebäude durchsuchen musste.

Hinter der Tür erblickte ich einen langen weißen Flur mit vielen Türen. Ich würde ganz schön lange brauchen, wenn ich alle Räume durchstöbern müsste. Also hoffte ich einfach, dass mir irgendjemand entgegenkam, den ich fragen konnte.

Ich ging ein paar Schritte in den Flur hinein, als ein paar Meter vor mir eine Tür geöffnet wurde und ich einen Mann erblickte. Er war schon relativ alt, hatte graue Haare, trug einen weißen Kittel und eine Brille.

„Entschuldigung?", fragte ich und war überrascht wie schwach meine Stimme klang.

Er drehte sich zu mir und fing sofort an zu lächeln. „Evelyn, es freut mich dich zu sehen."

„Wo bin ich?", fragte ich.

„In der sicheren Basis, du warst zwei Tage bewusstlos."

„Aber... wie bin ich hierher gekommen? Und wo sind Dylan und Blue?"

Er beäugte mich kurz und seufzte dann bevor er antwortete.

„Deine Eltern werden dir alle Fragen beantworten. Wenn du möchtest, kannst du dich vorher noch umziehen bevor du sie triffst."

Ich nickte leicht und er führte mich den langen Flur entlang eine Treppe hoch und blieb vor einer Tür stehen.

„Es holt dich jemand in einer halben Stunde ab und dann wird dir alles erzählt."

Er drehte sich um und ging mit einem leichten lächelnd davon.

„Warten sie", rief ich ihm hinterher, „können sie mir sagen, ob es Dylan gut geht?"

Ich konnte nicht so lange warten, ich musste wissen ob es ihm gut ging.

„Er liegt im Koma. Ihm geht es ziemlich schlecht, er hat viel Blut verloren. Aber dank dir ist er überhaupt noch am Leben."

Mit diesen Worten drehte er sich endgültig um und verschwand hinter einer Ecke.

Aber es war doch meine Schuld gewesen, dass er überhaupt verletzt war. Wegen mir war sein Leben in Gefahr.

Wenn er es nicht schaffen würde, würde etwas in mir zerbrechen.

Ich wusste nicht ob man das Liebe nennen konnte. Ich kannte ihn noch nicht lange, aber ich hatte mit ihm in den letzten Tagen mehr erlebt als in meinem ganzen Leben mit irgendjemand anderem. Und ich glaubte, das würde uns für immer verbinden, ob ich ihn nun liebte oder nicht, er war in den letzten Tagen zu einem der wichtigsten Menschen in meinem Leben geworden.

Powerful Girl ✔️ (In Überarbeitung)Where stories live. Discover now