-Kapitel 48-

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„Eve, könnten wir alleine reden?", fragt Claire noch immer nervös und schaut mich hoffnungsvoll an. Ist anscheinend doch etwas viel auf einmal gewesen. Aber wir müssen uns beeilen, unser Flug geht ja schließlich bald.

„Klar, wir können ja spazieren gehen.", schlage ich kurzerhand vor und meine Freundin stimmt erleichtert zu. Jake hat auch nichts dagegen, also verlassen Claire und ich das Haus und gehen Richtung Schule.

Wir schweigen ziemlich lange bis wir schließlich bei dem Wald ankommen, in dem am Wandertag die Schnitzeljagd stattgefunden hat. Leider war sie ja damals nicht dabei...

„Wie lange- wie lange weißt du schon, dass du eine Lunos bist?", will meine Freundin vorsichtig wissen.

„Seitdem Mum mir eröffnet hat, dass ich auf dieses Internat muss. Jake hat es mir gesagt. Eigentlich hat es aber damit begonnen, dass ich meinen Wecker angezündet habe. Das war... Montag oder Dienstag vor den Ferien."

„Wieso hast du mir das nie erzählt? Ich meine, wir sind oder waren beste Freundinnen..."

„Ja, schon, aber ich durfte nicht. Tut mir leid."

„Okay. Hast du dann als Element Feuer?", fragt sie weiter und ich muss schmunzeln.

„Ja."

„Und wie ist das so? Kannst du einfach mal so Kerzen anzünden?"

„Hm, ja. Aber man kann noch so viel mehr machen, vielleicht kann ich dir das im Internat zeigen."

„Warum nicht hier? Wir sind doch alleine."

„Zu gefährlich. Stell dir vor, jemand sieht uns - oder eher mich."

„Wenn du meinst... Wie ist das so mit einem Mate?"

„Schön, irgendwie. Am Anfang war es noch ein bisschen komisch, aber mittlerweile ist es cool. Jake ist immer für mich da."

„Aber- sind sie gefährlich? Also Werwölfe?" Claires Blick huscht unsicher durch die Gegend. Sie hat Angst. Verständlich. Werwölfe sind groß, stark und... eben nicht ganz ungefährlich.

„Ja, schon. Klar sind sie gefährlich. Sie sind tödlich. Aber Marc wird dir sicher nichts tun, das verspreche ich."

„Und wenn doch?"

„Dann bringe ich ihn zur Vernunft. Er wird dir aber nichts tun. Er könnte es wahrscheinlich gar nicht. Jake würde eher sterben, als mich zu verletzen."

„Bist du dir sicher? Vielleicht sagt er das auch nur, damit du denkst, du wärst in Sicherheit, aber im nächsten Moment bringt er dich um!"

„Ich bin mir sicher, dass er das niemals tun würde. Und Marc genauso wenig. Er ist übrigens mein Cousin."

„Marc ist dein Cousin?? Wie viele Verwandte hast du noch?!" Ich lache. Echt erstaunlich, dass sich so viele wundern, dass ich eine große Familie habe. Ist vielleicht nicht so normal, aber möglich, oder?

„Nico ist auch noch mein Cousin..."

„Och... Really?", lacht auch Claire.

„Ja- warte... Ist das da vorne nicht Vanessa?" Verwirrt bleibe ich stehen. Ich hatte nicht erwartet sie wiederzusehen.

„Stimmt! Was macht sie denn hier?"

Claire beschleunigt ihre Schritte und nähert sich Vanessa. Genervt folge ich ihr, ich kann ja nicht dort hinten stehen bleiben – ganz alleine und von allen verlassen... Außerdem traue ich Claires neuer Freundin nicht.

„Hey, Vanessa! Was machst du denn hier?", fragt Claire neugierig und will noch einen weiteren Schritt auf sie zu machen, aber ich halte sie am Arm fest.

Elementary SpiesWhere stories live. Discover now