-Kapitel 46-

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„Eve! Du bist wach?!", kommt mir eine weinende Loura auf dem Flughafen entgegen.

„Hey, Loura. Wieso weinst du?"

„Das sind Freudentränen! Ich dachte, du wärst tot!", lacht sie und umarmt mich fest. Ich muss leicht lächeln, ich habe sie vermisst. Ihre fröhliche Art und ihren schönen französischen Akzent.

Loura löst unsere Umarmung und ich werde direkt in die nächste gezogen.

„Cousinchen... Hast du uns einen Schrecken eingejagt, als Jake angerufen hat und sagte, dass du im Koma lägst!", murmelt Marc in meine Haare, löst dann allerdings auch die Umarmung.

Hinter ihm steht Brian, welcher mich ganz kurz umarmt. Dabei begrüßt er mich nur, aber mehr auch nicht. Wir kennen uns ja auch gar nicht richtig.

„Seit wann bist du wach?", möchte Loura wissen und mustert mich schnell von oben bis unten. Wahrscheinlich schaut sie, ob ich irgendwo verletzt bin oder so.

„Seit ca. zwei Stunden. Also noch nicht wirklich lang." Ein paar der Anwesenden nicken zustimmend.

Wir stehen alle, also Jake, Nico, einer von den Lunos, die hier leben, Loura, Brian, Marc und ich vor dem Flughafengebäude und tauschen uns aus. Schon schade, dass unser Flug schon bald geht. Ich hätte gerne noch mehr Zeit mit Loura verbracht, da sie ja jetzt in Thessaloniki bleibt und ich nicht. Ich werde sie echt vermissen...

„Hey, Eve. Ich habe übrigens gute Nachrichten!", sagt plötzlich Marc und unterbricht dadurch meine Gedanken.

„Welche denn?"

„Wir machen eine längere Zwischenlandung in Denver. Wir haben dort ca. sieben Stunden Zeit, bis wir wieder weiter müssen. Also können wir unsere Familie besuchen!" Wie cool! Ich kann meine Mum und Claire wiedersehen! Es ist seit dem letzten Mal viel Zeit vergangen und eine Menge passiert. Wie es ihnen wohl geht?

„Sunshine, wir müssen los.", werden meine Gedanken schon wieder unterbrochen. Dieses Mal allerdings von Jake und nicht von Marc.

Mit gemischten Gefühlen nicke ich und verabschiede mich mit einer Umarmung von Loura.

„Wir sehen uns.", lächelt sie und ich stimme zu. Wir müssen auf jeden Fall telefonieren und vielleicht können wir uns auch mal besuchen.

Zu gerne würde ich auch hier in Thessaloniki bleiben. Hier ist es einem nicht vorgeschrieben, wo man hingehen darf und wo nicht. Hier könnte ich immer das Lunos-Gelände verlassen, die Stadt erkunden, wandern, an den Strand schwimmen gehen und so weiter. In Seattle wird das wieder nicht möglich sein. Jake geht es vermutlich ähnlich, aber wenn wir beide mit der Schule fertig sind, gehen wir zusammen irgendwohin und fangen ein neues Leben an. Natürlich mit regelmäßigen Missionen und Aufträgen, aber in Ruhe.

„Sunshine, kommst du?"

„Ja, komme." Kurz schüttle ich den Kopf, um wieder in die Realität zu kommen, dann greife ich nach meinem Koffer und folge schnell Marc, Nico und Jake ins Gebäude.

(*ca. 40 Stunden später*)

Heilige Scheiße! Ich wusste gar nicht, dass man so lange von Thessaloniki nach Denver fliegt! Ich meine, 38 Stunden mit Zwischenlandungen? Das ist echt viel. Jedenfalls sind wir jetzt da und ich freue mich auf meine Mum und Claire.

„Los, wir haben nur sieben Stunden!", hetze ich die anderen und eile nach draußen. Schön endlich wieder in Denver zu sein!

„Sunshine, stress' uns nicht so. Wir kommen ja schon.", lacht Jake hinter mir und steigt in ein schwarzes Mietauto.

Die ganze Fahrt über bin ich total hibbelig und aufgeregt. Sogar Jake regt sich darüber auf, weil ich die ganze Zeit durchrede und die anderen damit nerve.

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