Kapitel 25 - Der finale Kampf

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Mittwoch, der 16. Oktober 2018

Der Tag der Deadline.

Es ist dunkler als in Noahs Erinnerung. Und feuchter. Seine Hände zittern als er zu dem verlassenen Gebäude blickt. Ein Teil von ihm fragt sich, ob sich Nick und August wirklich da drin befinden. Woher weiß er, dass das nicht doch bloß eine Falle ist?

Noah schluckt den dicken Kloß in seinem Hals herunter. Seine Nerven sind zum Zerreißen gespannt und als er zu Luka blickt, fragt er sich, ob er genauso fühlt wie er.

Als er in das Gesicht des blauhaarigen Jungen sieht, lässt sich keine Regung darin erkennen. Er möchte es nicht zugeben, aber er hat Angst. Vor allem und für alle. Vor allem wegen August und Nick. Und für Luka, welcher gleich seinen Vater sehen wird. Und sogar für Scully und Holly, die jeweils mit ein paar Kollegen die Eingänge absichern.

Noah sorgt sich außerdem um seine Väter, für die die letzten Wochen die Hölle waren. Und Noah hat Angst um sich selbst, denn er war noch nie Teil einer so wichtigen Mission. Noch nie hat er sich so wichtig gefühlt wie heute, denn es steht das Leben seines Bruders und seines Freundes auf dem Spiel. 

Noah schluckt schwer. Eigentlich nennt er solche Situationen nur aus Büchern und Filmen und jetzt ist er selbst ein Teil davon.

,,Bist du fertig?", fragt Noah leise an Luka gewandt und dieser verzieht keine Miene. Er hat keine Ahnung, was Luka wohl denken mag, aber momentan hat er genug mit sich selbst zu tun, denn seine Gefühle drohen ihn zu übermannen. Und ganz nebenbei muss er auch noch die schwersten Entscheidungen seines Lebens treffen: entweder rettet er einen und die anderen gehen dabei drauf oder er opfert gezielt einen und die anderen wären dafür frei.

Aber eines weiß Noah genau: egal wie er sich entscheiden wird, ein schlechtes Gewissen wird er trotzdem haben.

Neben ihm ballt Luka die Hände zu Fäusten.
,,Ich habe ja sowieso keine Wahl, egal ob ich nun bereit bin oder nicht." Seine Stimme klingt hart und Noah atmet tief durch.

Das ist es also. Langsam gehen die beiden auf das Gebäude zu und treten langsam hinein in die Dunkelheit. Nur ein kleiner Lichtstrahl dringt hinein, aber es reicht gerade so, um Luka neben sich erkennen zu können. Seufzend ergreift er die Hand des blauhaarigen Jungen und erschrocken zuckt dieser zurück.

,,Du bist nicht allein.", flüstert Noah ihm zu, aber Luka antwortet darauf nicht. Gegenseitig halten sie sich fest, während sie sich einen Weg durch den Gang bahnen.

,,Hallo?", ruft Noah laut, unsicher, was er nun tun soll und versucht dabei, keine Angst zu zeigen. Er ließ stark bleiben. Für diejenigen, die er liebt.

,,Wir sind hier!", ruft Noah laut, aber nicht passiert. 

Weiterhin herrscht völlige Dunkelheit.

Es gibt kein Anzeichen, dass sich jemand in ihrer Nähe befindet. Und es stinkt nach faulen Fisch.und von irgendwo tropft es leise von der Decke.

,,Dad!", ruft Luka wütend und umfasst Noahs Hand fester, ,,Ich bin hier, du Arschloch. Also zeige dich!"

Ein paar Sekunden warten sie, aber sie bekomme keine Antwort. Noah beißt die Zähne zusammen.

,,Noah hat seine Pflicht erfüllt! Warum kommst du also nicht - "

Plötzlich flackern zwei Glühbirnen am Ende des Ganges auf und Noah schreit laut auf, als er es sieht. Er versucht, nicht in Tränen auszubrechen, denn wenn er anfangen würde zu weinen, könnte er sich nicht mehr so schnell beruhigen. Ob vor Wut oder Freude, die beiden zu sehen, kann er nicht genau sagen. Wahrscheinlich beides.

August in the Fall (BxB) | Deutsche ÜbersetzungDonde viven las historias. Descúbrelo ahora