August in the Fall (BxB) | Deutsche Übersetzung

Kapitel 21 - Holidays Auftritt

Am nächsten Tag...

Mittwoch, der 25. September 2018

Noch 21 Tage bis zur Deadline.

Einen Tag später klopft es und mit einem kleinen, aber ehrlichen Lächeln öffnet Elliot die Tür. Ich sehe sofort das kleine, rothaarige Mädchen und sie sieht genauso aus wie auf den Bildern, die Jordan und Elliot mir gezeigt haben. Das einzige, was sich verändert hat, ist, dass Holly ein wenig dünner geworden ist und natürlicher aussieht. Aber Holly ist immer noch Holly.

Die beiden begrüßen sich, nehmen sich kurz in die Arme und dann fällt ihr Blick auf mich.

,,Elliot, es ist ja schon so lange her. Ist das etwa der kleine Noah?"

Langsam nicke ich und fühle mich ein wenig unwohl, kurz im Rampenlicht zu stehen. Dann umarmt sie auch mich.

,,Wie geht es meinem kleinen Lieblingskind?"

,,Mir... geht es gut.", flüstere ich und schon ist die Stimmung gekippt.

,,Tut mir leid, die Frage war dumm.", entschuldigt sie sich und ein paar Sekunden lang stehen sie schweigend da.

,,Wo ist Jordan?", erkundigt sich Holly dann und Elliot bekommt eine leichte Gänsehaut.

Holly bemerkt, dass etwas nicht stimmt, setzt sich an den Küchentisch und drückt dann Elliot sein Handy in die Hand.

,,Du nimmst jetzt dieses Handy und ruft deinen wunderbaren Ehemann an und sagst ihm, dass er in spätestens dreißig Minuten hier auftauchen soll, sonst tritt ihm Holly gehörig in den Arsch."

Elliot lächelt und sagt ,,Okay Mama." und dann wählt er Jordans Nummer.

Holly ist seit ich denken kann bei der Polizei und immer, wenn sie uns besucht hat, hat wieder gute Stimmung geherrscht. Keine Ahnung, wie sie das immer schafft, aber diese Frau ist ein echtes Wunder.

,,Guter Junge.", lobt sie Elliot lachend, als sich dieser das Handy an sein Ohr hält und dann dreht sie sich zu mir, ,,Jetzt bist du dran."

,,Bitte nicht.", flehe ich stumm. Habe ich schon erwähnt, dass ich es hasse, im Rampenlicht zu stehen? Ich möchte nicht ausgefragt werden, vor allem nicht, wenn es um mein Privatleben geht. Es ist nicht so, dass ich es Holly nicht erzählen würde, aber... sie ist manchmal echt wie eine Mutter und will echt jedes Detail wissen.

,,Ach komm schon Noah, sei kein Spielverderber.", grinst sie, ,,Irgendetwas Interessantes muss es doch geben. Gibt es da etwa ein Mädchen in deinem Leben?"

Genervt verdrehe ich die Augen, aber sie lässt sich davon gar nicht beeindrucken.
,,Was ist mit dieser Quinn? Sie hat doch damals so nett gewirkt.", fährt sie einfach fort, ,,Sie ist doch bestimmt ein geeignete Kandidat, oder?"

Mit aller Macht muss ich mir das Lachen verkneifen und mit einem hochrotem Kopf schaue ich Holly an.

,,Eigentlich", setze ich zögernd an, ,,gibt es da schon jemand anderes."

Holly klatscht verzückt in die Hände.
,,Wer ist es? Kenne ich sie? Ich will alles wissen!"

Langsam werde ich nervös und ich rutsche auf dem Stuhl hin und her.
,,Sein Name ist August und... wir sind irgendwie zusammen.", stoße ich hervor.

Stumm starrt Holly mich an und ich habe schon Angst, dass sie tot vom Stuhl fällt, aber dann lacht sie eiskalt laut los.

,,Aw, ich wusste es!", ruft sie und zerzaust mir das Haar, ,,Ich bin so stolz auf dich, Kleiner. Wann kann ich ihn kennenlernen?"

Mein Bauch krampft sich zusammen und ich werde wieder traurig.

,,Eigentlich ist es so, dass - "

Ich werde von Elliot unterbrochen, der in die Küche kommt und sich mit an den Tisch setzt.

,,Jordan sollte jede Minute hier sein.", sagt er und massiert sich müde den Nasenrücken.

,,Na das ging ja schnell."

Elliot seufzt. ,,Naja eigentlich war er schon auf dem Rückweg, als ich ihn angerufen habe."

,,Und wieso klingst du dann so deprimiert?"

,,Weil ich glaube, dass ich ihm nicht so schnell verzeihen kann.", murmelt mein Vater.

Holly schüttelt den Kopf.
,,Nah, du hast ihm doch schon längst vergeben. Ich weiß, für euch ist das sehr schwer, was mit Nick passiert, aber es ist nicht eure Schuld. Er ist ein Teenager und die haben manchmal ihren eigenen Kopf. Auch wenn das die Situation nicht rechtfertigt."

,,Hol - "

Plötzlich geht die Haustür auf und Jordan kommt herein, sicher schrecklich aussieht mit den dunklen Augenringen.

,,Endlich!", ruft Holly und Jordan guckt sie mit großen Augen erschrocken an. Lächelnd fallen sich die beiden in die Arme und Holly umarmt ihren Freund ganz fest.

,,Hey Holly, es ist schön, dich mal wieder zu sehen."

Holly lässt ihn los und guckt zwischen dem Ehepaar hin und her.

,,Also, um was ging es in dem Streit?"

,,Holly, wie habe wirklich wichtigeres zu tun, als - "

Holly legt die Hand über Jordans Mund, um ihn zum Schweigen zu bringen.

,,Das weiß ich, aber glaubst du wirklich, Nick würde zurückkommen wollen, wenn ihr euch nur noch streitet? Eines nach dem anderen. Tut es wenigstens für eure Söhne. Gott, ihr verhaltet euch echt die Kinder. Ihr beide seid gerade echt kein guter Einfluss, also werdet bitte erwachsen."

Kurz schaut sie jeden der beiden mit einem bösen Blick an und unruhig treten sie von einem Bein aufs andere.

Holly verschränkt die Arme.
,,Hört zu, ihr Doofies.", sagt sie und drückt Elliot auf den Küchenstuhl, was er sich murrend gefallen lässt. Jordan schaut weg, bis auch sie in auf einen Stuhl drückt und sich dann neben mich stellt.

,,So und jetzt entschuldigt ihr euch gegenseitig. Wir stehen hier und warten, bis ihr euch überwunden habt."

Nach ein paar Sekunden schaut Jordan seufzend auf, aber es ist Elliot, der zuerst zu Sprechen ansetzt.

,,Jordan, es tut mir leid. Ich wollte dich nicht verletzen. Du bist echt ein großartiger Vater und Ehemann. Holly hat recht. Dieser Streit ist nicht fair und Noah soll nicht mit so einer Stimmung aufwachsen. Ich habe einen Fehler gemacht. Es tut mir leid."

Holly lächelt zufrieden und schaut dann zu Jordan.
,,Jetzt bist du dran."

Jordan seufzt.
,,Holly hat recht, denn wir benehmen uns wie Kinder. Ich möchte nicht mit dir streiten und ich verspreche dir, dich zu beschützen. Es tut mir leid."

Das Ehepaar schaut sich an und Holly klatscht zufrieden in die Hände.

,,Nun küsst euch und kehrt glücklich bis an euer lebensende.", schließt sie das ganze klischeehaft ab und die beiden küssen sich zärtlich.

,,Whoo!", ruft Holly eine Spur zu begeistert und ich applaudiere. Elliot küsst Jordans Wange und Holly rubbelt mir durch das Haar.

,,So und nun zu dem eigentlichen Problem.", murmelt sie und nimmt nenne Jordan Platz. Sobald auch ich sitze, sieht sie mich auffordernd an.

,,Und jetzt erzähl es uns, Noah."

Langsam atme ich tief durch und Holly drückt immer wieder aufmunternd meine Hand.

,,Was genau möchtest du wissen?", frage ich schließlich zitternd, obwohl ich genau weiß, was sie fragend wird.

,,Wer ist dieser Arsch, der mein kleines Baby gefangen hält?"

Imaginär klopfe ich mir auf die Schulter, weil sie wirklich meine Vermutung bestätigt hat.