Kapitel 13 - Krankenhaus-Arschloch

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Nicks POV

,,Damien!", rufe ich laut, als er mir ein Kissen ins Gesicht wirft. Ich fange es auf und lege an an die Seite.

,,Ich bin hergekommen, damit du mir hilfst, dass es mir ein wenig besser geht und nicht, damit du mich mit Kissen abwerfen kannst."

Damit murrt und legt sich neben mich auf das Bett.

,,Das, was du mir erzählt hast, tut mir leid, aber du musst auch Noahs Seite verstehen."

Zickig verschränke ich die Arme vor der Brust und dabei ist es mir egal, dass ich gerade wie ein kleines Kind handel.

,,Auch wenn du es nicht einsehen willst, aber dein Bruder braucht dich." Damien schaut mich an, aber ich habe keine Ahnung, was er gerade denkt oder fühlt.
,,Wir sind seit der Grundschule befreundet, Nick und Koah ging es immer schlecht, wenn ihr euch gestritten habt. Noah klebt an dir wie eine Klette und das muss schlimm für ihn gewesen sein, eine Panikattacke zu haben ohne dass du da warst."

Langsam Masse ich mein Blick über sein Gesicht wandern.
,,Was willst du mir damit sagen?"

,,Man, dein Bruder würde für dich sterben.", sagt Damien neutral, ,,Das sehe ich immer, wenn du in seiner Nähe bist. Immer, wenn er dich in der Schule sieht, ist er sofort wieder glücklich. Immer, wenn er Hilfe brauchte, ist er zu dir gekommen, denn dir vertraut er am meisten."

Leicht legt er seine Hände auf meine Schulter.

,,Dieser Junge würde ohne dich sterben."

Traurig sehe ich meinen besten Freund an. Und er hat ja sowas von recht.

Noah braucht dich und du hast ihn verlassen.

,,Shit.", fluche ich und schüttel seine Hände ab, ,,Du hast mal wieder wie üblich recht.", sage ich und erhebe mich von dem Bett.

,,Ich war echt ein Arschloch.", sage ich, während ich mir die Schuhe anziehe und die Jacke überstreife.

,,Ich werde ihn besuchen gehen.", kläre ich meinen besten Freund auf und dieser lächelt mich zustimmend an.

,,Ich bin stolz auf dich."

Lächelnd verdrehe ich die Augen.
,,Damien, ich habe schon zwei Väter, also benimm dich nicht wie ein dritter."

Damien lacht nur und winkt mir zum Abschied.

,,Jaja, jetzt geh deinen Bruder besuchen.", ruft er mir hinterher, ,,Und grüß ich schön von mir. Ach ja, und viel Spaß mein Sohn.", fügt er scherzhaft hinzu, wobei ich durch grummelnd die Tür hinter mir schließe.

***

,,Noah Hughes-Goldman.", sage ich der Frau hinter dem Tresen und nach ein paar Tastenkombination nickt sie mir zu.

,,Zimmer 217."

Sein Zimmer ist nicht weit entfernt und schon ein paar Sekunden später stehe ich davor.

Sie werden mich alle hassen. Und sie alle haben ein Recht dazu.

August wird mir das niemals verzeihen, Jordan hält mir das ewig vor, Elliot wird enttäuscht sein und Noah... tief atme ich ein und auf. Ich habe keine Ahnung, was die Konsequenzen sein werden, wenn ich es nicht herausfinde. Aber zuerst muss ich Noah in die Augen sehen und ihm ehrlich sagen, wie leid es mir tut. Und dabei kann ich Augusts tötende Blicke fast schon vor mir sehen.

Mit zur Faust geballten Händen drücke ich die Türklinke herunter.

War es richtig, das ich hergekommen bin?
Sollte ich überhaupt hier sein?

Ich gucke auf den Boden, während ich eintrete.

,,Es tut mir leid, dass... dass ich... zu spät bin.", murmel ich und schließe dabei die Tür und dann schaue ich endlich auf. Jordan sitzt auf einem Stuhl neben Noahs Bett und Elliot sitzt ihm schlafend gegenüber. Der Fernseher läuft lautlos im Hintergrund und Noah liegt unter den Decken vergraben. Zuletzt erblicke ich August, der an der Wand zwischen Elliot und Noah lehnt und mich böse anschaut. Und da wusste ich, dass ich richtig Ärger bekommen werde.

Jordan räuspert sich und steht auf.
,,Ich bin froh, dass du hier bist.", sagt er leise und kommt auf mich zu, ,,Noah ist gerade eingeschlafen, aber er hat nach dir gefragt."

Besorgt schaut er mich an und Schweiß rinnt mir von der Stirn. Jetzt kommt auch August auf mich zu und jeder seiner Schritte hallt leise auf dem Boden wider.

Hart legt er seine Hand auf meine Schulter und beugt sich zu mir herunter.
,,Wir müssen reden."

,,Mr. Hughes.", sagt August freundlich, ,,Darf ich mir mal kurz Ihren Sohn leihen? Ich müsste mal mit ihm reden."

Jordan nickt und mit hängenden Kopf folge ich August wieder nach draußen. Sobald die Tür geschlossen ist, starre ich auf den Boden. So stehen wir einige Minuten da, während jeder seinen Gedanken nachhängt.

,,Du bist ein Arschloch.", flüstert August plötzlich scharf.

,,I-ich weiß."

Plötzlich liegen Augusts Hände wieder auf meinen Schultern.

,,Nick, hör mir zu. Dein Bruder ist das beste, was mir jemand passiert ist.", sagt er leise und zeigt dann auf die Tür, ,,Und es ist deine Schuld, dass er jetzt da drin liegt."

,,Denkst du, ich weiß das nicht?", schreie ich ihn frustriert an.

,,Ich habe eure Unterhaltung an dem Abend gehört.", sagt August nach ein paar Atemzügen. Meine Augen werden groß und mein Herz klopft schnell. Dreifache scheiße, würde ich mal sagen. Warum warum warum?

Ich öffne meinen Mund, und mich zu verteidigen, aber August ist schneller.

,,Eine Dreiecksbeziehung, mh?", sagt er plötzlich lachend, ,,Ich habe schonmal darüber nachgedacht...", gibt August plötzlich zu und überrascht, aber auch geschockt sehe ich ihn an.
,,... bis du dann das getan hast, was an dem Abend passiert ist. Und da wusste ich, dass ich niemals mit euch beiden gleichzeitig zusammen sein könnte.", fährt er fort und dreht sich von mir weg, ,,Und weißt du auch, warum? Weil ich für ihn da bin, wenn du es nicht bist."

Leise seufzt August. ,,Noah ist gebrochen, Nick, ob du es glaubst oder nicht. Und ich weiß nicht warum, aber ich fühle mich dafür verantwortlich, damit es ihm wieder gut geht."

,,Es ist nichts falsch mit - "

,,Natürlich ist es das!", schreit August mich plötzlich an, ,,Gott, Nick, du bist sein Bruder! Du kannst mir nicht sagen, dass du noch nie diesen Blick in seinen Augen gesehen hast. Dieser Blick schreit förmlich nach Schmerz!"

Ich schlucke schwer die Schuldgefühle hinunter.

,,Was ist verdammt nochmal los mit dir?", schreit August weiter und packt mich plötzlich am Kragen meiner Jacke.

Hart schlucke ich meine Angst herunter. ,,I-Ich kann es dir nicht s-sagen"

August packt mich noch ein wenig fester.
,,Du kannst nicht oder du willst nicht?"

Meine Augen werden noch größer und besänftigend lege ich eine Hand auf Augusts Schulter.

,,Er kann es nicht."

***

Wie hat euch das Kapitel aus Nicks Sicht gefallen? Hättet ihr gedacht, dass er August und die Dreiecksbeziehung so schnell aufgibt? Wie hättet ihr an Nicks/Augusts Stelle reagiert?

Wir sehen uns hoffentlich beim nächsten Kapitel.

Eure Chan17ti

August in the Fall (BxB) | Deutsche ÜbersetzungOpowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz